
Florian Kalinowski ist im Tor von SuS Hervest-Dorsten die unumstrittene Nummer 1. Doch am Sonntag war er nicht da. © Joachim Lücke
Schalke-Spiel und Kreislaufprobleme - ein Ersatzkeeper reichte SuS Hervest plötzlich nicht mehr
Fussball
Stammtorwart Florian Kalinowski war nicht da. SuS Hervest-Dorsten fand fürs Pokalspiel gegen Marl-Hamm einen Ersatzmann. Doch dann brauchten die Hervester plötzlich noch einen.
Es war heiß am Sonntag am Hervester Ellerbruch. Und das sorgte im Pokalspiel des B-Ligisten SuS Hervest-Dorsten gegen den SC Marl-Hamm für bange Minuten.
Köln - Schalke statt Hervest - Marl-Hamm
Probleme hatten die Hervester schon vor der Partie gehabt. Stammkeeper Florian Wartenberg war nicht da. „Er hatte schon vor einiger Zeit Karten für den Schalker Bundesliga-Start in Köln gekauft“, erklärte SuS-Trainer Stefan Otte.
Eigentlich gäbe es in der zweiten Mannschaft Ersatz: „Die haben einen guten Schnapper“, sagt Otte. Doch der Ersatzmann war beruflich in Süddeutschland und stand ebenfalls nicht zur Verfügung. Also was tun?
Mit Alex Roccaro „opferte“ sich schließlich der frühere Trainer und Geschäftsführer der Hervester. In Halbzeit eins kassierte er vier Gegentreffer, und das ganz offenbar nicht nur, weil er kein gelernter Torwart ist. Roccaro hatte Probleme mit der Hitze.

Entwarnung: Alesandro Roccaro konnte am Montag bestätigen: "Es geht mir wieder gut." © Ralf Pieper
„Die Sonne hat ja schon ganz schön geknallt am Sonntag, und der Ellerbruch ist da wie ein Kessel“, sagt Stefan Otte. Alex Roccaro schlug die Hitze auf jeden Fall zunehmend auf den Kreislauf. „Er hatte schon vor der Pause Probleme, hat dann in der Kabine aber nichts gesagt“, berichtet der Hervester Trainer.
Kurz nach der Pause war für Alex Roccaro Schluss
Doch kurz nach Wiederanpfiff musste der Aushilfskeeper dann passen. „Da hing er plötzlich im Netz“, berichtet Stefan Otte, und Mitspieler Florian Wartenberg erzählt: „Das war schon ein ganz schöner Schreck für uns.“
Schnell legten die Teamkollegen Roccaros Beine hoch und spendeten ihm Schatten. „Zum Glück hat er sich dann auch schnell erholt“, sagt Florian Wartenberg. Blieb nur die Frage nach dem Ersatz für den Ersatzkeeper.

Florian Wartenberg kam am Sonntag völlig unverhofft zu einem "Comeback" als Torwart. © Joachim Lücke
Doch auch die war rasch beantwortet. „Wir standen mit zwei, drei Leuten hinten und haben uns dann darauf verständigt, dass ich ins Tor gehe“, schildert Wartenberg die Szene. Gänzlich ohne Torwarterfahrung sei er nicht gewesen: „In der Jugend stand ich schon mal eine Zeit lang im Tor. Aber als wir mal mächtig Haue bekommen habe, war‘s das für mich“, erinnert er sich. Ambitionen auf einen Dauerposten im Hervester Tor hat er deshalb keine. Und was, wenn beim SuS wieder mal Not am Tormann ist?
Florian Kalinowski ist die unumstrittene Nummer 1
„Es ist für uns natürlich schwierig, jemanden zu bekommen“, sagt Stefan Otte. Warum? „Derjenige muss bereit sein, hinter Florian Kalinowski Nummer 2 zu sein und eigentlich immer auf der Bank zu sitzen. Denn in Dorsten gibt es wohl kaum einen besseren als Flo.“
Trotzdem sieht es aus, als wenn die Hervester ab Winter eine Nummer 2 haben werden. „Die Gespräche“, so Stefan Otte, „laufen, und ich bin zuversichtlich.“
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
