
© Ralf Pieper
Corona bedeutet für Michael Lachs alles andere als Untätigkeit
Stadtsportverband Dorsten
Auch für den Vorsitzenden des Dorstener Stadtsportverbandes Michael Lachs ist die Corona-Zeit eine Zeit der Herausforderungen. Doch auch er sieht Licht am Horizont.
Für Michael Lachs ist die Corona-Krise keine leichte Zeit. Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes musste zusehen, wie der lokale und auch der überregionale Sport brach lagen. Tatenlos war er während der letzten Monate aber keinesfalls.
Während der gesamten Zeit war er über alle Neuigkeiten in Sachen Einschränkungen oder Lockerungen informiert: „Die Zusammenarbeit sowohl mit den städtischen Institutionen als auch dem Kreis- und Landessportbund lief hervorragend.“ Vor allem die Kooperation mit dem Dorstener Sportkoordinator Michael Maiß lief optimal: „Michael wusste so gut wie alles, was die Einschränkungen und Möglichkeiten während der Corona-Krise betraf. Durch die enge Vernetzung mit den Verbänden und der Stadt Dorsten blieben kaum Fragen unbeantwortet.“
Eine schwerwiegende Entscheidung traf Michael Lachs zusammen mit seinen SSV-Kollegen als es um die Stadtmeisterschaften ging: „Wir haben allen Fachbereichen empfohlen die Titelkämpfe abzusagen. Alle Bereiche haben diese Empfehlung auch angenommen.“ Es ging zum einen zwar um die gesundheitlichen Aspekte, andererseits war aber der soziale Faktor eine wichtige Komponente: „In vielen Sportarten, geht es bei den Stadtmeisterschaften auch darum, hinterher mit allen Sportlern zusammenzusitzen, die man oft nur einmal im Jahr trifft. Wenn das beim Tennis, Golf oder Tischtennis nicht geht, weil die Teilnehmer sich nach den Wettkämpfen nicht mehr auf dem Sportgelände aufhalten dürfen, dann ist der Reiz nicht mehr vorhanden. Dafür organisieren wir solche Wettkämpfe nicht.“

Ein gutes Team, nicht nur bei Auslosungen der Fußball-Stadtmeisterschaft: Michael Lachs und Michael Maiß (v.l.).
Michael Lachs hat vor allem die Tatsache gestört, dass keine Zuschauer erlaubt waren: „Eine Fußball-Stadtmeisterschaft ohne Zuschauer ist für mich nicht denkbar. Dorstener Stadtmeister zu sein ist zwar schön, aber sportlich eben nur für Dorstener interessant.“
Unter diesem Aspekt betrachtet der Chef des Stadtsportverbandes auch den Start der Spielzeiten: „Ich liebe beispielsweise die Atmosphäre beim Basketball. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die BG Dorsten oder der BSV Wulfen vor leeren Rängen spielen. Anders als im Profisport halte ich bei den Amateuren Geisterspiele für nutzlos.“ Da lange nicht absehbar war, wie lange dieser Zustand anhalten würde, war die Empfehlung zur Absage der Stadtmeisterschaften unvermeidbar.
So war er froh, dass bei den Spielen des Deutener Tennis-Clubs in der Regionalliga immerhin ein paar Zuschauer erlaubt waren: „Die Deutener haben das toll organisiert und sich an alle Bestimmungen gehalten. Sie hätten sicher gerne mehr Leute auf der Anlage gehabt, aber darauf verzichtet.“
Ohnehin spart Lachs nicht an Lob für die Dorstener Vereine: „Da hat keiner versucht zu tricksen. Der Fall Tönnies in Gütersloh hat gezeigt, wie das enden kann.“ Alle Verantwortlichen in den Clubs seien sehr gut informiert gewesen: „Man hat die Regeln so gut umgesetzt, dass man zu keiner Zeit angreifbar war. Da möchte ich besonders Helmut Winkler hervorheben, der für die Tänzer des TSZ Royal Wulfen ein ganz tolles Hygienekonzept entwickelt hat.“
Wenn es Fragen gab, standen der Stadtsportverband und Michael Maiß immer zur Verfügung: „Da hat sich ausgezahlt, dass unsere Mitarbeiterin Andrea Terboven nun eine halbe Stelle hat. So sind wir öfter erreichbar und können noch besser Hilfestellungen geben.“
Michael Lachs leitet nicht nur den Stadtsportverband, sondern ist auch Fachwart für den Golfsport. Dorsten hat zwar keinen Golfplatz, doch in den umliegenden Clubs sieht Lachs nur Positives: „Jetzt endlich können wir mal wieder Turniere spielen. Die Hygieneregeln schränken zwar manche Dinge ein, doch damit können wir leben.“
In den Bunkern liegen zwar weiterhin keine Harken, die Ballwaschmaschinen sind noch abgebaut, und auch die Fahnen dürfen noch nicht bedient werden, doch nun können die Teilnehmer nach der Runde in Kleingruppen zusammensitzen: „Da spielt es keine Rolle, dass die Sieger nur verlesen und die Preise nicht persönlich übergeben werden, sondern von einem Tisch abgeholt werden müssen. Es zählt das Gefühl, dass wir uns fast wieder in der Normalität befinden.“