Sportschützen Raesfeld, 1. Bundesliga

© Joachim Lücke

Bundesliga-Saison steht auf der Kippe

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Für die Sportschützen Raesfeld geht es naturgemäß um ein Höchstmaß an Genauigkeit. Genau die fehlt aber zurzeit, wenn es um die kommende Saison in der 1. Bundesliga Luftpistole geht.

Raesfeld

, 18.06.2020, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Findet sie überhaupt statt? Und wenn ja, wie? Was die Saison 2020/21 der 1. Bundesliga Luftpistole angeht, hängen die Sportschützen Raesfeld derzeit genau wie alle anderen Teams fast völlig in der Luft.

Am Montagabend sollte eine Videokonferenz des Verbandes mit Vertretern der Liga eigentlich zumindest die Frage klären, ob die Saison durchgeführt werden soll. Doch es gab technische Probleme, sodass keine Abstimmung stattfinden konnte. Das soll nun auf dem Postweg nachgeholt werden. „Wir erwarten die schriftlichen Erklärungen aller Beteiligten bis Ende der Woche“, sagte Thilo von Hagen, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Schützen-Bund (DSB) am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion.

Bis dahin kann von Hagen natürlich keinerlei amtliche Erklärung abgeben. In den Gesprächen mit den Vereinen habe sich aber ein recht eindeutiges Stimmungsbild abgezeichnet: „Die überwiegende Mehrheit will die Saison wohl durchführen“, verriet von Hagen.

Das trifft auch auf die Sportschützen Raesfeld zu. Doch die Entscheidung für die Saison ist nur das eine Problem. Es bleibt die Frage nach dem Wie.

“Ausrichtung wäre unmöglich“

Denn mit den weiterhin zu erwartenden Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona hält Raesfelds Teammanager Rolf Klinger die Ausrichtung eines Wettkampf-Wochenendes in Raesfeld für unmöglich: „Der Aufwand wäre zu hoch, der Abstand zwischen den Zuschauern kaum einzuhalten. Wir dürften keinerlei Catering betreiben, hätten also quasi keine Einnahmen.“ Und das Sponsoring der Mietkosten für die elektronische Schießanlage sei durch Corona auch extrem schwer geworden. „Unseren Sponsoren geht es doch auch nicht gut. Da herrscht zum Teil Kurzarbeit. Und da soll ich kommen und um ein paar Hundert Euro bitten? Da brauch ich mich doch nie wieder sehen zu lassen“, sagt Rolf Klinger.

Die Problemlage ist natürlich auch dem Verband bewusst. Deshalb stehen auch noch andere Modelle für die Durchführung der Saison zur Debatte. Das eine scheint aber ebenfalls kaum praktikabel: Statt der üblichen Wettkampf-Wochenenden mit mehreren Mannschaften sollen die Duelle entzerrt und einzeln stattfinden. Das aber würde deutlich mehr Fahrten und damit sehr viel höhere Fahrtkosten bedeuten.

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Modell zwei erscheint da leichter umsetzbar: Die Wettkämpfe sollen zentral in den Leistungszentren Hannover und Dortmund stattfinden. Dort wäre Raum genug, um die Corona-Vorschriften einzuhalten, und die Fahrtkosten könnten reduziert werden.

Rolf Klinger favorisiert auf jeden Fall dieses Modell. Doch erst einmal hat er noch andere Sorgen: „Ich muss unsere Mannschaft zum 1. Juli melden.“ Das bedeutet automatisch, dass sich Raesfeld – wie ursprünglich geplant – mit der Ausrichtung des ersten Wettkampf-Wochenendes am 17. Oktober bereit erklärt. „Was, wenn bis dahin nicht klar ist, wie die Saison stattfinden soll?“, fragt Klinger. Der Verband hat ihm zugesichert: „Das klären wir schon.“ Aber ganz wohl ist ihm bei der Sache trotzdem nicht.