Spitzenreiter SV Lembeck bleibt gelassen „Ziel ist jetzt nicht der Landesliga-Aufstieg“

Spitzenreiter SV Lembeck bleibt gelassen: „Ziel ist jetzt nicht der Landesliga-Aufstieg“
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Damit haben vor der Saison die wenigsten gerechnet – wohl nicht einmal der SV Lembeck selbst. Schließlich hatte der Aufsteiger aus der Kreisliga A völlig zurecht das Ziel Klassenerhalt ausgegeben. Dass man nun zur Winterpause souverän auf dem ersten Tabellenplatz der Bezirksliga 11 steht und sich zuletzt sogar zum Herbstmeister gekrönt hat, dürfte fast schon historisch sein.

Eine beeindruckende Hinserie: Aus 15 Partien gewann der Aufsteiger um den im Sommer scheidenden Trainer Steffen Kölnberger zehn Spiele und steht mit 31 Punkten an der Spitze. Drei Zähler Vorsprung hat Lembeck auf den Tabellenzweiten SV Gescher, der allerdings bereits zwei Spiele mehr absolviert hat. „Man könnte quasi nicht zufriedener sein, das ist schon echt top“, sagt Coach Kölnberger, der im Sommer aus beruflichen Gründen aufhört.

Beeindruckende Offensive für einen Aufsteiger

Während viele Aufsteiger nach einer torreichen Saison zunächst in der Defensive gefordert sind, war das bei Lembeck nicht der Fall. Im Gegenteil: Mit 43 erzielten Treffern (allen voran Top-Torjäger Julian Risthaus mit 19 Toren) stellt der SVL die beste Offensive der gesamten Bezirksliga 11. „Das sind die Früchte der letzten Jahre. Wir wussten auch vor der Saison schon, welche Qualität wir mitbringen“, erklärt Kölnberger.

Dass es so gut laufen würde, hatte jedoch auch er wohl nicht erwartet: „Von daher haben wir unser Ziel aber nicht verändert und sagen jetzt nicht, wir müssen unbedingt in die Landesliga aufsteigen.“ Der Trainer möchte den Druck niedrig halten, gibt aber zu: „Wir sind dennoch Sportler genug und werden jetzt jede Woche versuchen, die Spitze zu verteidigen.“

Bis dahin liegt allerdings noch ein hartes Stück Arbeit vor dem Team. Die Liga ist extrem ausgeglichen, die Tabelle eng: Zwischen Platz drei und Platz neun liegen nur vier Punkte. „Jeder kann in dieser Liga jeden schlagen“, weiß Kölnberger. Als Beispiel nennt er die jüngste Niederlage gegen die Sportfreunde Merfeld am 20. Oktober, einem Team aus der unteren Tabellenhälfte: „Da waren wir nicht bei 100 Prozent – und dann wird das bestraft.“

SV Lembeck ist ein Spitzenteam

Doch was Spitzenteams ausmacht, ist die Fähigkeit, Rückschläge wegzustecken und stärker zurückzukommen. Genau das gelang den Schwarz-Weißen eindrucksvoll: Die nächsten drei Spiele wurden wieder souverän gewonnen, und bis zur Winterpause blieb das Team seitdem ungeschlagen.

Unterm Strich hat der SV Lembeck in der Rückrunde nun alles in der eigenen Hand, um Historisches zu schaffen, kann aber gleichzeitig ohne großen Druck aufspielen, da der Aufstieg definitiv von niemanden erwartet wird – trotz der beeindruckenden Hinrunde: „Wir gehen mit der gleichen Vorfreude also wieder in die Rückrunde und schauen, was dabei herauskommt.“