Auf den letzten Drücker haben Andreas Jakob (Rot-Weiß) und Dirk Zaufke (SV Titania) den Antrag auf Gründung einer „SG Titania 26/RW Erkenschwick“ auf den Weg gebracht. Am späten Mittwochabend hatten sich die beiden Vereinsvorsitzenden noch ein letztes Mal im Vereinsheim von RWE am Mühlenweg getroffen, um das Antragsformular auszufüllen und per Mail an Dominik Lasarz zu verschicken. Der Kreisvorsitzende habe auch den Eingang der Mail bestätigt, sagt Dirk Zaufke. Der Ball liegt also jetzt beim Kreis, der über den Antrag zeitnah entscheiden wird.

Gut zwei Wochen hatten beide Vereine über die Gründung einer Spielgemeinschaft geredet, das Für und Wider ausgelotet. Mit dem Ergebnis, dass die beiden Erstmannschaften ein gemeinsames Team bilden wollten - wenn Rot-Weiß am Sonntag im Entscheidungsspiel gegen den FC 26 den Klassenerhalt schaffen sollte, dann in der Kreisliga A, ansonsten in der Kreisliga B. Am Mittwochmorgen aber stand die eigentlich beschlossene Kooperation plötzlich wieder auf der Kippe.
Ein freier Platz in der Kreisliga B entsteht nicht
Beiden Vereinen, aber offenbar auch den Verantwortlichen des Fußballkreises, für die das Thema ebenfalls Neuland ist, war bis zuletzt nicht bewusst, dass eine Spielgemeinschaft bei den Senioren immer den ganzen Herrenbereich umfassen muss und dass nur drei Mannschaften als „SG“ an den Start gehen dürfen.
Zudem müssen diese drei Teams - von oben nach unten - die Plätze in den Spielklassen übernehmen, die beiden Vereinen zur neuen Saison zustehen.
Bei einem Klassenerhalt von Rot-Weiß müsste also eine Mannschaft in der Kreisliga A, eine in der Kreisliga B und eine in der Kreisliga C starten. Bei einem Abstieg von RWE gäbe es zwei Teams in der Kreisliga B. Damit ist auch klar, dass in den drei 16er-Staffeln der Kreisliga B zur neuen Saison kein Platz frei bleiben wird für eventuelle Nachrücker aus der Kreisliga C.
Beide Vereine haben Zweitmannschaften im Spielbetrieb in der Kreisliga C4 gemeldet, in denen die Spieler aber eigentlich keine großen Ambitionen haben, eine Spielklasse höher zu spielen. Doch auch dieses Problem konnten die beiden Vorsitzenden Jakob und Zaufke schließlich noch lösen und haben nach Rücksprache mit ihren Übungsleitern festgelegt, welche Mannschaft welchen Startplatz übernehmen sollen.
„Im Optimalfall spielt dann unsere gemeinsame Erste mit den Trainern Ibo Karadag, Sven Weber und Christian Kevering in der Kreisliga A - bei Abstieg von Rot-Weiß in der Kreisliga B“, sagt Dirk Zaufke.
Titanias „Zweite“ übernimmt Platz in der Kreisliga B
Den Platz von Titanias erster Mannschaft, die in der Kreisliga B4 Vizemeister hinter dem SSC Recklinghausen geworden ist, soll die aktuelle zweite Mannschaft des SV Titania übernehmen. „Ich habe mit unseren beiden Trainern Olaf Schröder und Thomas Radolla gesprochen. Am Ende haben sie mit ihrer Zustimmung, dafür gesorgt, dass es überhaupt zu einer Spielgemeinschaft kommen kann“, verrät Dirk Zaufke. Als dritte SG-Mannschaft soll die aktuelle „Zweite“ von RWE mit Trainer Walter Brans in der Kreisliga C starten.
In beiden Vereinen schaut man nun auf den kommenden Sonntag, wenn RW Erkenschwick ab 15 Uhr am Feldweg in Marl-Hamm gegen den nach 30 Spieltagen in der Kreisliga A2 punktgleichen FC 26 Erkenschwick im Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt kämpft. „Wir vom SV Titania werden natürlich in großer Zahl vor Ort sein und den Rot-Weißen die Daumen drücken“, verspricht Dirk Zaufke.
Ganz uneigennützig ist das natürlich nicht: Der Klassenerhalt von Rot-Weiß wäre schließlich irgendwie ja auch ein nachträglicher Aufstieg in die Kreisliga A für den SV Titania.
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