Als Stefan Schwandt zur Saison 2021/22 Trainer der zweiten Mannschaft des BVH Dorsten wurde, da hatte er eine Mission. Sohn Leon hatte kurz vorher seinen Abschied aus dem Oberliga-Kader des SV Schermbeck verkündet. Für den Papa „schon ein kleiner Schock“. Doch Schwandt junior musste wegen seiner Ausbildung sportlich kürzer treten. Doch aufsteigen wollte er unbedingt noch einmal, und so kam Stefan Schwandt der Bitte seines Sohnes gerne nach und wechselte als Trainer vom SV Schermbeck II zur Zweiten des BVH.
Ein Jahr später war die Vater-Sohn-Mission erfüllt. Der BVH Dorsten II stieg souverän in die Kreisliga B auf. Torjäger Leon Schwandt hatte 76 Tore erzielt – und verabschiedete sich wenig überraschend Richtung erste Mannschaft. Vater Stefan blieb und stellte sich der Herausforderung, mit dem Aufsteiger in der neuen Liga die Klasse zu halten. Bislang mit Erfolg. Als Neunter steht der BVH II nach neun Spielen knapp über dem Strich.
Natürlich soll das auch am Saisonende so sein, denn dann wird Stefan Schwandt den Trainerstab bei den Holsterhausenern definitiv weiterreichen.
Dabei hatte Familienmensch „Schwanna“ eigentlich schon das nächste Mannschafts-Projekt eingestielt: „Mein Schwiegersohn wollte als Spieler einsteigen.“ Die nächste Mission? Stefan Schwandt hätte sie sich durchaus vorstellen können. Doch dann änderte sich die Lage grundlegend.

Meik Tregel, der Sportliche Leiter des BVH, kam auf Schwandt zu und erzählte ihm, dass die Holsterhausener Maik Dombrowicz als Trainer gewinnen könnten. „Und das ist eine Chance, die man sich einfach nicht entgehen lassen darf. Das wäre eine Schande“, sagt Schwandt. Deshalb stand für ihn fest: „Ich wollte eh nur noch ein Jahr machen. Wenn Dombro mein Nachfolger wird, hör‘ ich schon nach dieser Saison auf.“

Freude also, statt Ärger oder Wehmut. Die kam am Dienstag bei Schwandts Spielern auf, als er ihnen die neue Entwicklung mitteilte: „Die waren schon ein wenig geknickt.“ Aber erstens seien es bis zum Saisonende ja noch einige gemeinsame Monate, und zum anderen ist Stefan Schwandt sicher, dass sein Nachfolger „seine Jungs“ aufs nächste Level heben kann.
„Spiele von Leon schauen“
Gut möglich, dass es im Sommer 23 ein Abschied für immer vom Trainerjob werde, sagt Schwanna. „Ich werde mich wohl darauf konzentrieren, Spiele von Leon anzuschauen“, erklärt der 51-Jährige. Wo das sein wird? „Mal sehen“, meint der Vater, denn der Sohn gehört auch in der Kreisliga A mit elf Treffern wieder zu den auffälligsten Stürmern der Liga: „Da werden mit Sicherheit ein paar Angebote reinkommen.“
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