Sand im Getriebe Andreas Ovelhey kehrt mit SV Schermbeck zurück zur Spvgg. Erkenschwick

Sand im Getriebe: Andreas Ovelhey kehrt mit SV Schermbeck zurück zur Spvgg. Erkenschwick
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Auf den ersten Blick könnte man meinen, Andreas Ovelhey habe alles richtig gemacht mit seinem Wechsel nach Schermbeck: In der Oberliga-Tabelle rangiert der SVS auf Platz 10, sein Ex-Klub Spvgg. Erkenschwick auf Rang 17. Wäre da nicht der Fehlstart der Schermbecker ins Jahr 2025. „Den Start haben wir in den Sand gesetzt“, sagt der 25-Jährige.

Vor dem Oberliga-Rückspiel an diesem Sonntag (2. März) auf der Jule-Ludorf-Anlage strotzt aber auch sein alter Klub Spvgg. Erkenschwick nicht vor Selbstbewusstsein. Daher schwant dem im Marler Chemiepark tätigen Techniker: „Die Lage in Erkenschwick macht das Derby noch brenzliger.“

Immer gut informiert

Wo es nach dem Spiel loher brennen dürfte, das ist eine gute Frage. Auf die Andreas Ovelhey vielleicht eine Antwort hat. Die der gebürtige Marler, der seit Jahren im Recklinghäuser Norden wohnt, aber lieber für sich behält. Seine Kontakte an den Stimberg sind nach wie gut, fünf Jahre dort schüttelt man auch nicht so einfach aus den Klamotten.

„Natürlich bin ich eigentlich immer gut informiert“, sagt er. Unverändert hat er viele Freunde - ehemalige Mitspieler, Anhänger des Vereins - am Stimberg. Mit Christoph Kasak etwa ist er früher im Sommer oft mit dem Fahrrad zu Training und Spiel gefahren. Was er diesmal sein lässt. „Ich will mich ja nicht schon vorher verausgaben“, sagt er augenzwinkernd. In einem E-Bike-berechtigenden Alter sieht sich der 25-Jährige nicht.

Westfalenpokal 1. Runde 6. August 2023, Stimberg-Stadion. Spvgg. Erkenschwick - SG Bockum-Hövel 3:1. Christoph Kasak, Andreas Ovelhey
Einst zusammen mit dem Rad unterwegs, am Sonntag Gegner auf dem Platz: Christoph Kasak und Andreas Ovelhey. © Olaf Krimpmann

Fakt ist, und diese Annahme teilt Andreas Ovelhey, dass der Verlierer am Sonntag schweren Wochen entgegensieht. „Mit einem Sieg“, sagt er, „nimmst du ja nicht nur die drei Punkte mit, sondern erhältst auch Auftrieb.“ Was die Motivation betrifft, sei es auf beiden Seiten ähnlich: „Anzünden muss man in diesem Spiel wohl niemand.“ Im Hinspiel hatte es ein 2:2 gegeben.

Andreas Ovelhey hat in Schermbeck seine Rolle gefunden. Am Stimberg war der Innenverteidiger zuletzt nicht immer erste Wahl, wurde gegen Saisonende auch gerne in der U23 eingesetzt, die um den Aufstieg in die Kreisliga A spielte. Aber Kreisliga ist nicht der Anspruch des Spielers, der auch dorthin geht, wo es wehtut. Unvergessen am Stimberg der Pokalsieg über Preußen Münster, bei dem sich Andreas Ovelhey in einem Kopfballduell derart heftig auf die Zunge biss, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste.

Nach 1:6 war die Devise: Abhaken

In Schermbeck, das hat er erkannt, geht alles eine Nummer ruhiger zu. Wobei die Ansprüche ähnlich sind. „Wir sind schlecht in die Saison gekommen, aber 13 Spiele ohne Niederlage in der Hinrunde sind eine Serie, die ihresgleichen sucht“, sagt er. Die Winterpause sei danach zu einer Unzeit gekommen. Von daher sei der Start nicht ganz verwunderlich. Mit dem 1:6 beim SV Lippstadt 08 zuletzt habe sich niemand lange aufhalten wollen in Schermbeck: „Das war ein Spiel, nach dem schon mit Abpfiff jeder sagte: Okay, haken wir das ab. Konzentrieren wir uns auf Erkenschwick.“

Dass er seinen Ex-Klub besser sieht als auf Platz 17 wie aktuell, ist nicht die Frage. Die Frage ist: Was ist in Schermbeck drin in dieser Saison? Eine Prognose, festgemacht an einem Tabellenplatz, gibt es von Andreas Ovelhey nicht. Er weiß ja: Wo es langgeht in den kommenden Wochen, entscheidet sich am Sonntag im direkten Duell. Womöglich sollte man ihn nach Abpfiff gegen 17 Uhr noch einmal befragen ...

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Oberliga Westfalen

Spvgg. Erkenschwick - SV Schermbeck; So., 3. März 2025, 15.15 Uhr - Jule-Ludorf-Sportanlage.