Die Partie Schermbeck - Bövinghausen eröffnet den 17. Spieltag und läutet damit das Ende der Hinrunde in der Oberliga Westfalen ein. Ungeachtet des Ausgangs legt sich Sleiman Salha, der Schermbecker Trainer, fest: „Wir haben eine tolle Halbserie gespielt, das lassen wir uns von niemandem versauen.“ In der Tat könnte der SVS - ein Heimsieg über Bövinghausen vorausgesetzt - wenigstens für ein paar Stunden mit dem Spitzenduo SF Lotte (gastiert am Samstag in Ennepetal) und ASC Dortmund (Sonntag bei der SpVgg. Vreden) gleichziehen.
Wer das vor der Saison prognostiziert hätte, wäre wohl nur müde belächelt worden. Aber es zeigt, dass die Lage in der Liga eine sehr komplizierte ist. Das beste Beispiel bietet dazu ausgerechnet Schermbecks letzter Gegner in diesem Kalenderjahr.
TuS Bövinghausen hatte sich auf die Fahnen geschrieben, in die Regionalliga aufzusteigen, kaufte dazu etliche Spieler ein, die über reichlich Erfahrung in der 3. Liga und Regionalliga verfügen. Aber richtig rund lief es nie. Spieler gingen, Trainer Christian Knappmann auch. Dazu stand Vorsitzender Ayhan Dzaferoski immer wieder im Brennpunkt, dem nach Recherchen unseres Hauses die Steuerbehörden auf den Fersen sind. Mit 23 Punkten aus 16 Spielen kämpft Bövinghausen in Schermbeck schon um eine der letzten Chancen, noch einmal vorne angreifen zu können.
Wir sind beim Spiel des SV Schermbeck gegen Bövinghausen live vor Ort und streamen die Partie auf allen unseren Lokalsport-Kanälen.
Das weiß auch Sleiman Salha, der warnt: „Es ist vielleicht eine starke Aktion, die Bövinghausen reicht, um die ins Rollen zu bringen.“ Was die Rückrunde und damit das erste Halbjahr 2024 bringen werden, könne zwar niemand voraussehen. Aber dass etliche Klubs personell nachlegen werden, das liegt für Salha auf der Hand. Dass auch der TuS Bövinghausen dazugehören könnte, sagt er zwar nicht so explizit. Überraschen würde es aber wohl niemanden, Sleiman Salha am wenigsten.
Nicht nur Schlüter und Platzek
Nun ist der SVS mittlerweile einigermaßen erfahren in solchen Situationen. Die Kunde vom 3:2-Auswärtssieg bei Tabellenführer Lotte (auf eigenem Platz bis dahin ungeschlagen) brachte Schermbeck wohl auch den letzten Respekt ein, den sich das Team im Laufe der Spielzeit erarbeitete. „Man darf ja nicht vergessen: In Lotte standen acht U23-Spieler bei uns auf dem Feld. Alle reden bei uns über Platzek und Schlüter - dabei sind es aktuell die Jungen, die die Spiele nach Hause bringen“, so Sleiman Salha. Platzek ist 33 Jahre alt, Schlüter ebenfalls.
Auf Augenhöhe mit der Spitze?
An der personellen Ausgangslage ändert sich nach dem Lotte-Spiel auch vor der Bövinghausen-Partie nichts. „Wenn ich richtig gerechnet habe, dann fehlen uns am Freitagabend wieder neun Spieler“, so Schermbecks Trainer. Der im großen Oberliga-Gespräch mit unserem Haus verspricht: „Wir als Team - Trainer und Mannschaft - sind uns einig, dass wir alles dafür tun wollen, um oben dran zu bleiben. Aber wir sind noch nicht im Ansatz durch.“ Sagt der Trainer des Teams, das zur Winterpause mit Lotte und ASC Dortmund an der Spitze gleichziehen kann - und sei es nur für einige Stunden.
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Oberliga Westfalen
SV Schermbeck - TuS Bövinghausen; Fr., 8. Dezember 2023, 19 Uhr - Volksbank-Arena, Im Trog 52, 46514 Schermbeck.
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