Taugliches Stadion für Regionalliga ASC 09 enthüllt großen Umbau-Plan für Waldstadion

Taugliches Stadion für die Regionalliga: Dortmunder Klub führt erste erfolgreiche Umbau-Gespräche
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Die Frage nach einem für die Regionalliga-tauglichen Stadion beschäftigte die Fußball-Community und die Stadt Dortmund in den vergangenen Jahren immer mal wieder.

Spätestens aber seit der TuS Bövinghausen nach der erfolgreichen Hinrunde der vergangenen Spielzeit in Dortmund keine passende Spielstätte für einen möglichen Regionalliga-Aufstieg gefunden hatte und deswegen auf das Ischelandstadion in Hagen ausgewichen wäre, fragten sich viele Menschen aus der Fußballszene: Wie kann es sein, dass Dortmunder Oberligisten im Falle eines der größten Erfolge der Klub-Historie, quasi dazu gezwungen werden, ihre Heimstätte in eine andere Stadt zu verlegen?

Eine Antwort darauf gab die Stadt Dortmund im Oktober 2023: Ein Stadion-Neubau sei aus Kostengründen im Hinblick auf die fehlenden Grundstücksflächen ausgeschlossen. Das Stadion Rote Erde sei zudem für potenzielle Regionalligisten keine Option, da die geschichtsträchtige Anlage durch die U23 sowie Fußballerinnen von Borussia Dortmund komplett ausgelastet wäre.

Eine andere Möglichkeit eröffnete die Stadt den Vereinen allerdings: durch eine Machbarkeitsstudie sollte geprüft werden, welche bestehenden Sportanlagen für eine Regionalliga-taugliche Umgestaltung infrage kämen.

Großer Bedarf nach Regionalliga-Stadion

Wie akut der Bedarf nach einer solchen Umgestaltung tatsächlich ist, macht vor allem ein Blick auf die aktuellen Dortmunder Vertreter im westfälischen Oberhaus deutlich. Abgesehen von Aufsteiger FC Brünninghausen, der sich alleine aufgrund seines Etats eher mit dem Klassenerhalt als einem möglichen Aufstieg beschäftigt, gehören Bövinghausen, Türkspor Dortmund und der ASC 09 Dortmund durch ihre Kader-Qualität automatisch zum erweiterten Favoriten-Kreis.

Mit Blick auf die bisherige Saison 2023/24 dürfen vor allem die Aplerbecker auf den großen Coup hoffen: Der ASC weist die beste Defensive der Liga auf (acht Gegentore, Stand: 15. Spieltag, Anm. d. Red.) und steht mit sechs Zählern Vorsprung auf den Tabellendritten (SV Schermbeck) auf einem Aufstiegsrang. Der Abstand zum Vierten (SC Preußen Münster II) und Fünften (Türkspor) ist mittlerweile sogar auf elf Punkte angewachsen.

ASC 09 führt Gespräche

Grund genug also für den ASC-Vorsitzenden Michael Linke sich frühzeitig mit allen bevorstehenden Eventualitäten auseinanderzusetzen. „Wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie wir ab dem 1. Juli in der Regionalliga spielen könnten. Seit 2018 haben wir die Lizenz regelmäßig beantragt und hätten diese auch bekommen. Nach den neuen Bestimmungen ist es aber schwieriger“, erklärt Michael Linke.

Der WDFV hatte die Lizenz-Bedingungen für die Regionalliga ab der Saison 2023/24 stark verschärft: Die Sicherheitsstandards für die Stadien wurden angehoben, um einen sicheren Spielbetrieb auch dann zu gewährleisten, wenn Gästeteams mit einer großen Fan-Szene wie Alemannia Aachen oder RW Oberhausen zu Gast sind.

Zudem legte der Verband als Mindestanforderung eine Stadion-Kapazität von 2500 Zuschauern fest – davon 100 auf Sitzplätzen und 800 im Gästebereich. In Aplerbeck könnte 2024 ein Regionalliga-taugliches Stadion entstehen – aber der Weg dahin weist einige Hürden auf.

ASC-Vorsitzender Michael Linke, Losfee Jean-Pierre Kaht und Sponsor Dr. Andreas Appel (v.l.) bei der Auslosung des diesjährigen Hecker-Cups.
ASC-Vorsitzender Michael Linke (l.) hofft auf Regionalliga-Fußball in Dortmund-Aplerbeck. © Katja Wehrland

„Grundsätzlich können wir uns das vorstellen. Am Ende müssen der WDFV und die Stadt Dortmund entscheiden“, erklärt Michael Linke.

Da die Zuschauer laut Statuten nicht auf Rasenflächen stehen dürfen, sieht der vorgestellte Umbau-Plan des ASC vor, die Rasenflächen zu asphaltieren und Stehtribünen für die Zuschauer zu schaffen. Zudem muss im Waldstadion eine Gästetribüne für 800 Zuschauer entstehen. An der Gesamtkapazität soll sich dadurch nichts ändern: Auch wenn für die Sportanlagen in Dortmund keine feste Kapazität definiert ist, geht der ASC davon aus, dass das Waldstadion die geforderten 2500 Zuschauer schon jetzt beherbergen könnte.

ASC 09: Viel zu tun

Weil aber auch ein zweiter Ein- und Ausgang, ein fester Verkaufsstand oder weitere Wasseranschlüsse entstehen müssen, kommt es für den ASC in den kommenden Wochen und Monaten vor allem darauf an, unter welchen Voraussetzungen dies realisiert werden kann. „Es wird nicht einfach und höchstwahrscheinlich zum 1. Juli nicht umsetzbar. Aber wir prüfen die Machbarkeit und bräuchten bis zur Fertigstellung einen Plan B“, sagt der Vorsitzende.

Auf dem Stadion-Gelände des ASC müssten feste Verkaufsstände entstehen.
Auf dem Stadion-Gelände des ASC müssten feste Verkaufsstände entstehen. © Stephan Schuetze

Sollte alles umsetzbar sein „ist der eigentliche Umbau in zwei oder drei Monaten machbar“ sagt Linke. Für die Übergangszeit oder das Worst-Case-Szenario einer Umbau-Absage befindet sich der Oberligist bereits mit den Verantwortlichen zweier Ausweich-Spielstätten in anderen Städten im Gespräch.

Ganz abgesehen davon, ob und wann einem Dortmunder Klub der Regionalliga-Aufstieg in den nächsten Jahren gelingt: Die meisten Verantwortlichen und fußballbegeisterten Menschen in Dortmund dürften darauf hoffen, für Regionalliga-Fußball am Wochenende nicht in eine andere Stadt reisen zu müssen.