Der Puls von Dino Venezia schnellte bei der Dorstener Hallenstadtmeisterschaft der B-Junioren wohl nur einmal in die Höhe. Als es beim Halbfinale der zweiten Mannschaft des SV Schermbeck gegen die JSG Gahlen/Hardt/Dorsten eine Minute vor Spielende zu einer allgemeinen Rudelbildung von Spielern, Trainern und Zuschauern kam, war auch Venezia als Trainer der Schermbecker Ersten mittendrin.
Die Eskalation hatte sich angekündigt. Schon früh war es in der Partie zu Schubsereien gekommen, die der Unparteiische aber nicht ahndete. Als es in der Schlussphase nach einem Foul erneut zum Gerangel kam, gab es dann kein Halten mehr.
So schnell konnten die zahlreichen Ordner von Ausrichter Blau-Weiß Wulfen gar nicht rennen, wie sich das Spielfeld mit Unbefugten füllte. Gottlob hatten sie die Situation dann aber schnell im Griff. Die Stimmung war fortan allerdings leicht vergiftet, auch wenn sich die Trainer der beteiligten Teams nach der Partie wieder vertrugen.
Auf den sportlichen Ausgang des Turniers hatten die Vorfälle allerdings nicht die geringste Auswirkung. Da zog die erste Mannschaft des SV Schermbeck einsam ihre Kreise. Dino Venezias Mannschaft zerlegte in der Vorrunde die JSG BVH/Hervest mit 21:1 und ließ auch dem späteren Finalgegner Gahlen/Hardt/Deuten mit 14:1 keine Chance.
Im Halbfinale traf Schermbecks Erste auf die JSG Lembeck/Rhade/Deuten, die in der spannenderen Gruppe B dank des besseren Torverhältnisses als Grün-Weiß Barkenberg hinter dem SVS II weitergekommen war.
An einen Finaleinzug war aber nicht zu denken. Zur Halbzeitpause der Partie gegen Schermbeck I hieß es 0:6, und so war es schon ein Erfolg für die JSG, dass die zweite Halbzeit nur noch einen weiteren Gegentreffer brachte.
Finale war klare Angelegenheit
Das rein Schermbecker Finale verhinderte die JSG Gahlen/Hardt/Dorsten durch den hitzig erkämpften 5:3-Erfolg im zweiten Halbfinale. Um zu verhindern, dass der SV Schermbeck am Sonntag Stadtmeister wurde, hätte die JSG aber wohl für einen Stromausfall in der Wulfener Gesamtschulhalle sorgen müssen. Der neue Titelträger machte im Endspiel locker das Dutzend voll und siegte 12:0.
Selbst Dino Venezia stellte da – übrigens schon vor dem Finale – die Frage: „Warum müssen B-Junioren eigentlich zweimal 15 Minuten spielen? Bei sechs Mannschaften hätte man lieber zweimal acht Minuten und jeden gegen jeden spielen lassen sollen. Dann hätten die Außenseiter vielleicht mal eine Chance auf eine Überraschung gehabt. Bei zweimal 15 Minuten gibt es in der Halle keine Überraschungen.“
Sprach‘s und hatte dabei wahrscheinlich auch einen höheren Puls als während des Finales oder sämtlicher anderer Spiele seines Teams.
BSV Wulfen kann noch gewinnen: Einer lief gegen Citybasket Recklinghausen besonders heiß
Pechvogel Sammy Katnik: Stürmer des BVH Dorsten muss sein Comeback wieder verschieben
SV Schermbeck muss bei den A-Junioren zittern: Entscheidung im Neunmeterschießen