BSV Wulfen kann noch gewinnen Einer lief gegen Citybasket Recklinghausen besonders heiß

BSV Wulfen kann noch gewinnen: Bryant Allen rettet sein Team gegen Citybasket Recklinghausen
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Beim BSV blieb der US-Amerikaner Bryant Allen zunächst auf der Bank. Für ihn rückte der junge Felix Landwehr in die Starting Five, und er beantwortete Obi Okafors ersten Korb des Spiels zum 3:0 für die Gäste ebenfalls per Dreier zum 3:3.

Recklinghausen suchte den Abschluss weiterhin sehr häufig über Okafor. Wulfen hatte zunächst Abschlussprobleme. Sowohl Michael Haucke und Tarik Jakupovic als auch Gabriel Jung und Jonas Kleinert vergaben ihre ersten Wurfversuche. Nach vier Minuten hieß es so 3:6. Beim Stand von 7:10 nahm Gary Johnson die erste Auszeit, um seine Mannschaft besser auf die Recklinghäuser Verteidigung einzustellen.

Doch zunächst streute Gäste-Scharfschütze Niklas Meesmann seinen ersten Dreier zum 7:13 ein (7.), und Wulfen traf weiter schlecht. Mit einem 13:0-Lauf schraubte Recklinghausen das Ergebnis auf 7:19, ehe Michael Haucke das 9:19 gelang (9.) – und Bryant Allen aufs Feld kam.

Allens erster Wurf saß

Der erste Wurf des zuletzt verletzt fehlenden US-Amerikaners saß. Trotzdem hieß es Ende des ersten Viertels 25:13 für die Gäste. Aus Wulfener Sicht nicht ganz so desaströs wie das 7:28 im Hinspiel, aber schon wieder eine schwere Hypothek für die restlichen 30 Minuten.

75 Sekunden später sah es nach zwei weiteren Citybasket-Dreiern und einem Korb von Tine Kotink mit 13:33 noch düsterer aus. Das 21:37 und das 23:39 (16.) verhießen ein wenig Hoffnung. Eine Minute später gelang Michael Haucke das 25:39, und nach einem Steal wurde Gabriel Jung unsanft gestoppt, und die Schiedsrichter entschieden auf Unsportliches Foul. Jung vergab beide Freiwürfe, und auch Bryant Allens anschließender Wurf ging vorbei. Der nächste Wulfener Angriff endete mit einem Drei-Sekunden-Pfiff gegen den BSV, erst Tarik Jakupovic konnte den Bann in der 19. Minute mit dem 27:39 brechen.

Michael Haucke beim Wurf
Wulfens zweiter Sieggarant: Michael Haucke sammelte mit 14 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double. Emil Grosse kann ihn hier nicht stoppen. © Joachim Lücke

Eine Minute vor der Halbzeitpause brachte Michael Haucke die Gastgeber dann erstmals wieder auf zehn Punkte heran (29:39, und Tarik Jakupovic gelang sogar noch das 31:39. Zur Pause legte Obi Okafor aber noch einen Punkt für Recklinghausen drauf, weil die Unparteiischen bei seinem letzten Wurfversuch 0,5 Sekunden vor der Sirene auf Foul gegen Haucke entschieden.

Immerhin: Wulfen hatte drei Punkte aufgeholt und ging mit Perspektive in die Pause.

Verteidigung viel intensiver

Und nach der verteidigte der BSV plötzlich viel intensiver. Recklinghausen musste deutlich härter um seine Positionen kämpfen. Doch dann kam der nächste Nackenschlag für den BSV: Gabriel Jung, bis dahin offensiv noch überhaupt kein Faktor im Wulfener Spiel, kassierte in der 22. Minute sein viertes Foul.

Trotzdem witterte der BSV nach Leon Oshodins Dreier zum 37:42 Morgenluft (23.). Haucke versuchte es dann erstmals aus der Halbdistanz – 39:42. Doch Obi Okafor konterte per Dreier zum 39:45. Bryant Allen per Dreier und Nils Peters brachten Wulfen auf 44:45 heran (26.), und Haucke tankte sich beim 46:45 zur ersten BSV-Führung seit dem 7:6 durch (27.).

Leon Oshodin zieht gegen Niklas Meesmann zum Korb
Wulfens Leon Oshodin (l.) steuerte sieben wichtige Punkte bei. Recklinghausens Niklas Meesmann traf nur bis Ende des dritten Viertels sicher. © Joachim Lücke

Längst hatten da die Schiedsrichter mit umstrittenen Foulentscheidungen und einem Technischen Foul gegen Gary Johnson die Wulfener Fans gegen sich aufgebracht. Die Emotionen von der Tribüne pushten die Wulfener Spieler zusätzlich. Doch Recklinghausens Niklas Meesmann hielt mit zwei Dreiern dagegen, und so nahm Citybasket eine dünne 54:53-Führung mit ins Schlussviertel.

14 Punkte im Alleingang

Und dort schlug dann die Stunde von Bryant Allen. Im Alleingang brachte er den BSV mit 67:59 in Führung, machte einen Korbleger und vier Dreier und zwang Recklinghausens Trainer Dhnesh Kubendrarajah zur Auszeit (34.).

Fünf Minuten vor dem Ende holte ihn Gary Johnson trotzdem vom Feld, und auch Michael Haucke ging auf die Bank. Ein zu gewagtes Hazard-Spiel? Fast schien es so, als Meesmann das 67:61 für Recklinghausen machte. Doch ein Dreier von Felix Landwehr und der erste Korb von Gabriel Jung ließen die BSV-Führung wieder auf 72:61 wachsen – und Dhnesh Kubendrarajah nahm die nächste Auszeit.

3:27 Minuten vor dem Ende kam Bryant Allen zurück aufs Feld. Für die Crunchtime.

Die brachte dann zunächst Gabriel Jungs Dreier zum 75:61 (38.). Recklinghausen kam auf 75:64 heran und ging von da an darauf aus, Wulfen mit Fouls an die Freiwurflinie zu bringen und die Uhr zu stoppen. 1:58 Minuten vor dem Ende traf Bryant Allen einen dieser Freiwürfe zum 76:64.

Eine gute Minute vor dem Ende skandierten die Wulfener Fans dann siegessicher ihr „Steht auf, wenn ihr Wulfener seid!“ Recklinghausen konnte nur noch verkürzen, Wulfens Fans behielten recht.

Im Schlussviertel nahm es Wulfens Bryant Allen (M.) auch mit zwei Verteidigern auf, wie hier Lennard Kaprolat (l.) und Obi Okafor (r.).
Im Schlussviertel nahm es Wulfens Bryant Allen (M.) auch mit zwei Verteidigern auf, wie hier Lennard Kaprolat (l.) und Obi Okafor (r.). © Joachim Lücke

Dhnesh Kubendrarajah hielt Bryant Allen hinterher für einen entscheidenden Faktor: „Ihn kannst du eben nicht hundertprozentig ausschalten. Als er heiß lief, haben wir aber auch zu oft mit dem Kopf durch die Wand gewollt und schlechte Wurfentscheidungen getroffen. Tine Kotnik und Obi Okafor sind nach der Pause nicht mehr so ins Spiel gekommen. Dann wird es für uns immer schwierig. Wulfen hat ab dem dritten Viertel mit einer sehr großen Aufstellung gespielt. Auch damit hatten wir Probleme.“

Auch Gary Johnson sah darin einen Schlüssel zum Sieg: „Ich musste so aufstellen, weil wir mehr Rebounds brauchten.“ Den Auftritt von Bryant Allen sah er mit gemischten Gefühlen: „Er war heute super drauf. Aber er hat Hero-Ball gespielt. Das ist heute gut gegangen, aber das darf nicht unser grundsätzliches Spiel sein. Wir müssen als Mannschaft funktionieren und zum Erfolg kommen.“

  • 1. Regionalliga West: BSV Münsterland Baskets Wulfen - Citybasket Recklinghausen 78:72 (31:40)
    BSV: Jung (7/1), Landwehr (6/2), Penders (o.E.), Allen (32/6), Strubich, Kordel, Kleinert (4), Haucke (14, 10 Rebounds), Peters (2, 6 Reb.), Jakupovic (4), van Buer (2), Oshodin (7/1).
    Citybasket: Okafor (19, 7 Reb.), Gröne (o.E.), Tymm, Grosse (2), Stachanczyk (11/1), Kotnik (15/1), Töps, Gustrau (o.E.), Nebo (o.E.), Meesmann (14/3), Kaprolat (11/3).

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