Für den SV Schermbeck geht es in der Liga Schritt für Schritt aufwärts. Nach einem schwachen Saisonstart und dem Rücktritt von Coach Sleiman Salha hat sich die Mannschaft unter dem neuen Trainer Engin Yavuzaslan gefangen. Beim 4:0-Sieg gegen die SG Finnentrop/Bamenohl feierte das Team bereits den dritten Ligasieg in Folge.
Wichtiger Eckpfeiler beim SV Schermbeck
Ein wichtiger Eckpfeiler in dieser Entwicklung ist der vom Regionalligisten Sportfreunde Lotte ausgeliehene Kevin Schacht. Gegen Finnentrop schoss er in der 16. Minute das erlösende frühe 1:0 und erzielte damit bereits sein viertes Saisontor.
„Ich bin hier super angekommen und kann mich nicht beschweren. In den letzten Wochen geht es auch endlich von den Ergebnissen her in die richtige Richtung“, sagt Schacht, der sich schnell in der neuen Mannschaft eingelebt hat.
Der 22-Jährige durchlief die Nachwuchsabteilungen von Arminia Bielefeld und Preußen Münster, rückte in Münster zu den Profis auf.

Nach einer Leihe zu Eintracht Trier in die Regionalliga, spielte er in Münster für die zweite Mannschaft, entwickelte sich dort zu einem der stärksten Spieler in der Oberliga Westfalen.
Vor der aktuellen Saison wagte er den Schritt zu den Sportfreunden Lotte, die frisch in die Regionalliga-West aufgestiegen sind.
Sein Problem: Lotte spielt seit Saisonbeginn konstant erfolgreich. Für Trainer und Sportdirektor Fabian Lübbers gab es bisher kaum Grund zum Wechseln. „Der Trainer hat mir schnell gesagt, dass es mit der Startelf eher schwierig wird“, sagt Schacht, der laut eigener Aussage vor der Saison auch bei der Spvgg. Erkenschwick im Gespräch war, sich dann aber doch für Lotte entschied. Da er jedoch bei den Sportfreunden nur im Westfalenpokal zum Einsatz kam, entschied er sich zu einer Ausleihe nach Schermbeck.
Zwar erkennt er die „hohe Individuelle“ Qualität im Lotter Team an, dennoch macht er keinen Hehl aus seinen Emotionen: „Mir war vor der Spielzeit klar, dass ich mich als junger Spieler hinten anstellen muss. Aber so wie es gelaufen ist, habe ich auf jeden Fall Wut im Bauch. Das macht mich als Sportler auch aus.“
Yavuzaslan ist beeindruckt
SVS-Trainer Engin Yavuzaslan zeigt sich beeindruckt: „Kevin ist ein exzellenter Offensivspieler, der sportlich noch nicht ansatzweise an seinen Grenzen angekommen ist. Er ist zu Höherem berufen.“
„Sein Talent, sein Herz und sein Wille sind einfach klasse. Er ist ein Wahnsinnsglücksgriff für uns. Er könnte nach 90 Minuten noch einmal 90 Minuten spielen.“ Yavuzaslan erinnert sich lebhaft an die Begegnungen gegen Schacht mit seinen Ex-Vereinen SpVgg Vreden und SG Wattenscheid 09: „Jedes Mal, wenn wir gegen Preußen Münster gespielt haben, war sein Name auf meiner Taktiktafel. Er hat uns stets vor Herausforderungen gestellt.“
Die Stärken von Schacht liegen vor allem in seiner Vielseitigkeit. „Er ist ein variabler Spieler, du kannst ihn auf der Rautenposition oder hinter der Kette einsetzen. Er bindet zwei Innenverteidiger und sorgt für Überraschungsmomente“, so Yavuzaslan weiter.
Von Münster nach Schermbeck
Von Schachts Wohnort Münster liegt die Anlage des SV Schermbeck ca. 65 Kilometer entfernt, also etwas mehr als eine Stunde Fahrt. Schacht macht das jedoch nichts aus. „Das Pendeln war ich in Lotte schon gewohnt!“
Mit Lübbers bleibt er weiter in Kontakt: „Wir stehen im engen Austausch. Sein Anteil an meiner Entwicklung ist sehr groß. Es wurde klar kommuniziert, dass sie mit mir planen.“ An seinen langfristigen Zielen hält er weiter fest: „Ich möchte langfristig gesehen im Profibereich Fuß fassen.“
SV Schermbeck ist nicht zu stoppen: Klarer Heimsieg über Finnentrop/Bamenohl