Bei nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge kann der spielfreie VfB Kirchhellen am letzten Spieltag der Bezirksliga 9 nur tatenlos zusehen, was die Konkurrenz macht, und auf fremde Hilfe hoffen. Vorsitzender Georg Garz sprach mit uns über die aktuelle Gefühslwelt im Verein
Herr Garz, wie ist der Auftritt der Mannschaft in den letzten drei Saisonspielen zu bewerten?
Wir haben aus den letzten drei Spielen nur drei Punkte geholt, das ist zu wenig. Die Mannschaft hat es nicht in den Kopf bekommen, frei Fußball zu spielen. Leider muss man sagen, dass die Mannschaft dem Druck nicht gewachsen war. Wenn wir die gesamte Saison analysieren, haben wir einfach zu oft unentschieden gespielt.
Hat sich der Trainerwechsel kurz vor dem Saisonende - also ähnlich wie bei den Bayern - für den VfB Kirchhellen gelohnt?
Unterm Strich hat sich der Trainerwechsel nicht gelohnt, dennoch hätte ich mich schwarz geärgert, wenn sich der Verein ohne Trainerwechsel am letzten Spieltag in der gleichen Situation befunden hätte, wie sie jetzt ist. Bartosz ist ein klassischer Projekt-Trainer. Das war er damals auch schon und hat uns erfolgreich in die Bezirksliga geführt. Als ich mit ihm am 1. Mai Kontakt aufgenommen hatte, war er Feuer und Flamme. Doch das konnte sich leider nicht auf die Mannschaft übertragen. Das Projekt Klassenerhalt hängt nun am seidenen Faden und droht zu scheitern.

Nach vier ungeschlagenen Spielen in Serie (zwei Siege, zwei Remis) haben Sie sich von Marco Hoffmann getrennt, was war der ausschlaggebende Punkt für diesen Schritt?
Der Vorstand wollte, wie gesagt, in der entscheidenden Phase der Saison einen neuen Impuls setzen. Kapitän Fabian Mohs war für den Trainerwechsel als verlängerter Arm der Mannschaft entscheidend. Wir haben uns dazu entschieden, jede Entscheidung zu hinterfragen und dann so gehandelt.
Wie ist die aktuelle Stimmung im Verein und wie verbringen Sie den letzten Spieltag?
Die Mannschaft wird sich am Donnerstag treffen und entscheiden, wo sie hinfährt. Einige Spieler und ich werden nach Wattenscheid fahren, manche hingegen nach Recklinghausen. Die Stimmung ist sehr eigenartig, die Mannschaft ist ohnmächtig, aber auch selbstkritisch. Für die aktuelle Situation sind weder Trainer noch Vorstand verantwortlich. Ich muss noch entscheiden, wie viele Kerzen ich anstecke und wie viele Daumen ich gedrückt halte.
Der VfB Kirchhellen liegt mit nur einem Punkt Vorsprung vor einem direkten Abstiegsplatz auf dem 13. Tabellenplatz, hat aber ein Spiel mehr als die Konkurrenz auf dem Konto. Um in der Liga zu bleiben, sind die Kirchhellener auf Schützenhilfe angewiesen.
Der VfB bleibt nur in der Bezirksliga, wenn am Pfingstmontag Verfolger DJK Wattenscheid sein Heimspiel gegen den SV Zweckel verliert und Genclikspor Recklinghausen sein Heimspiel gegen den FC Marl nicht gewinnt.
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