Muratovic schreibt Geschichte

Tennis

Die 14-jährige Deborah Muratovic vom Tennisclub Deuten ist die jüngste Westfälische Damenmeisterin aller Zeiten.

Deuten

, 12.11.2018, 19:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Deborah Muratovic vom TC Deuten ist neue Westfälische Meisterin der Damen.Foto: Privat

Deborah Muratovic vom TC Deuten ist neue Westfälische Meisterin der Damen.Foto: Privat

Die Deutener Regionalligaspielerin Deborah Muratovic setzte sich am Sonntag bei den 40. Westfälischen Hallenmeisterschaften die Krone auf und beerbt damit ihre Teamkameradinnen Linda Puppendahl und Pauline Hirt.

Zum dritten Mal hintereinander wandert damit der wichtigste Titel im westfälischen Damentennis nach Deuten. Im Winter 2016/17 war die damals 16-jährige Linda Puppendahl die jüngste Titelträgerin aller Zeiten, ein Jahr später löste Pauline Hirt mit 15 Jahren ihre Vereinskollegin ab. Mit 14 Jahren und 11 Monaten ist nun Muratovic die neue Rekordhalterin im drittgrößten Landesverband des größten Tennisverbandes der Welt.

Ohne Satzverlust

Muratovic spielte ebenso wie Pauline Hirt ein bärenstarkes Turnier und kam ohne Satzverlust ins Viertelfinale. Im Normalfall wäre dort aber Schluss gewesen. Die topgesetzte Katharina Gerlach vom Westfalenligisten Tennispark Versmold, die aktuell die Nummer 355 der Damen-Weltrangliste ist, wäre für Debbie Muratovic voraussichtlich noch eine Nummer zu groß gewesen. Doch die Strapazen auf der WTA-Tour zeigten auch bei Gerlach Folgen. Sie konnte aufgrund von Rückenproblemen nicht antreten.

Im Halbfinale führte Muratovic 6:4/4:4 gegen Anne-Elisa Zorn, als auch diese wegen einer Verletzung aufgeben musste. Im zweiten Halbfinale hatte Deutens Pauline Hirt (16) gegen die frisch gebackene Damen-35-Weltmeisterin Manon Kruse (38) im dritten Satz bereits Matchball, konnte diesen aber nicht verwerten und verlor am Ende das Duell gegen die Nummer zwei der Welt bei den Damen 35 hauchdünn im finalen Durchgang mit 6:7.

Unbeeindruckt

Muratovic ließ sich wie gewohnt von großen Namen oder Weltranglistenplatzierungen nicht beeindrucken und spielte im Endspiel gegen Kruse frech und selbstbewusst auf. Den ersten Durchgang hätte sie bereits gewinnen müssen, aber Kruse wusste vor toller Zuschauerkulisse in den entscheidenden Momenten immer, welchen Hebel sie ziehen musste (6:7). Mit großem Willen machte Muratovic im zweiten Durchgang Kruse das Leben immer schwerer und konnte Durchgang Nummer zwei mit 6:3 dann für sich entscheiden. Nachdem sie auch im dritten Satz direkt mit 1:0 in Führung ging, warf Kruse das Handtuch und musste aufgeben. Auch bei ihr hatten die Weltmeisterschaften in Miami/Florida, wo sie in 14 Tagen dreizehn Matches absolvierte und die Weltmeisterschaft im Einzel, Mixed und mit der Mannschaft nach Deutschland holte, deutliche Spuren hinterlassen.

Lob vom Präsidenten

Großes Lob gab es für Deborah Muratovic bei der Siegerehrung von WTV-Präsident Robert Hampe. „Du bist die jüngste Titelträgerin aller Zeiten und hast ein fantastisches Turnier gespielt“, sagte Hampe. Westfalens neue Tennis-Königin bedankte sich höflich für die lobenden Worte sowie den Scheck über 800 Euro und gestand: „Dass ich hier in diesem Jahr gewinnen kann, hätte ich nicht für möglich gehalten.“