Was für ein Start in die 49. Saison der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS)! Rund 7.000 Zuschauer füllten bei der 70. ADAC Westfalenfahrt, dem diesjährigen Serienauftakt, die Tribünen, das Fahrerlager und die exklusiven Zuschauerzonen in der „Grünen Hölle“ auf der Nordschleife des Nürburgrings, und sie sahen einmal mehr einen überragenden Moritz Oberheim.
Der Schermbecker sicherte sich nach einer überragenden Performance zusammen mit seinen neuen Teamkollegen Philip Miemois und Toby Goodman mit der Poleposition und dem ersten Podium als Cupführender in der Klasse SP10 gleich wichtige Punkte für die Meisterschaft.
In seinem dritten Jahr für das W & S Motorsport Team hatte Oberheim bereits bei den ersten Testrunden im freien Training am Freitag „ein gutes Gefühl. Nach einige Änderungen beim Setup geht es in die richtige Richtung“.
Und so überraschte Oberheim dann auch am Samstagmorgen im offiziellen Qualifying einmal mehr die gesamte Renncommunity, als er gleich in seiner ersten gezeiteten Runde mit der absoluten Fabelzeit von 8:28:703 Minuten direkt einen neuen Streckenrekord für die Klasse SP10 aufstellte und damit natürlich gleich die Poleposition herausfuhr.
Im Rennen stieg er dann als Startfahrer in den AVIA Porsche 718 Cayman GT4 RS und übernahm Verantwortung. Er behauptete seine Position in der ersten Startgruppe, bemerkte aber nach den ersten Nordschleifenkilometern eine gewisse Tendenz des Fahrzeugs zum Übersteuern. Das meisterte er aber genauso souverän wie eine gefährliche Situation im Bereich Schwedenkreuz.

Unmittelbar vor ihm kam es zu einer Berührung zweier langsamerer Fahrzeuge, und Oberheim entschied sich blitzschnell für ein Ausweichmanöver nach rechts, riskierte dabei den Sprung über die „Curbs“ und landete im Kiesbett. Dort blieb er voll am Gas und konnte so mit seinem Tempoüberschuss nach circa 30 Metern wieder zurück auf die Strecke fahren.
Moritz Oberheim sprach selbst von einer „heiklen Nummer“
„Das war schon eine heikle Nummer“, sagte er später, „aber links war einfach kein Platz mehr.“ Obwohl dieses Manöver ihn einige Zeit gekostet hatte, brachte er den Boliden nach insgesamt acht schnellen Runden doch noch mit einem soliden Vorsprung in die Box, wo Toby Goodman übernahm. Der hielt den Vorsprung mit soliden Rundenzeiten, und im Schlusstörn sicherte Philip Miemois mit einer ebenfalls sauberen Leistung dem W & S Motorsport Team den ersten Klassensieg der neuen Saison.
Moritz Oberheim, der die Fahrt seiner neuen Teamkollegen auf dem Zeitenmonitor in der Box mitverfolgte, freute sich „über unseren tollen Erfolg, den wir sicher nach Hause gebracht haben“. Er dankte dem Team für die hochprofessionelle Betreuung des Fahrzeugs und lobte besonders die Leistung seiner jungen Teamkollegen: „Das war heute wirklich ein Einstand nach Maß. Wir haben die ersten wichtigen Meisterschaftspunkte eingefahren und konnten viele wichtige Renndaten sammeln. So kann es weitergehen.“
Am 26. April findet mit der ADAC Ruhrpott-Trophy der zweite Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie statt. Sie führt dann erneut über die Distanz von vier Stunden.