„Bis zum Sommer lief alles nach Plan, doch nach der Pause hat sich wirklich alles gegen uns verschworen“, resümiert der Schermbecker Rennfahrer Moritz Oberheim. Und so stand er am Ende der Saison als eigentlich schnellster Mann im Cup 3 mit einem Gesamtsieg, sieben von neun möglichen Polepositions, vier schnellsten Rennrunden und der absoluten Rekordrunde von 8:32 Minuten am Ende nur auf Gesamtplatz vier und stand so doch mit „leeren Händen“ da.
Als Racer hat er die erste Enttäuschung zwar längst weggesteckt, doch die Saisonanalyse wirft für ihn immer noch einige Fragen auf. Erneut für das Bremer „FK Performance Team“ startend, stand ihm nach seinem BMW-Klassensieg im vergangenen Jahr mit einem circa 420 PS starken Porsche Cayman GT4 CS aus der Modellreihe 718 das passende Sportgerät zur Verfügung.
Großes Pech bei Rennen mit doppelten Punkten
Schon bei den offiziellen Test- und Einstellfahrten gelang es ihm zusammen mit den neuen Teamkollegen Thorsten Wolter und Jens Mötefind, ein für alle Fahrer passendes Setup zu finden und nach einem vielversprechenden Saisonstart war der erste Schritt für das ausgegebene Saisonziel, die Meisterschaft, getan.
Nach Platz drei und zwei gelang Oberheim bei NLS 4 mit dem ersten Saisonsieg auch der große Wurf und man lag zur Saisonmitte in Spitzenposition auf klarem Meisterschaftskurs im Cup 3.

Doch dann kam es knüppeldick. In NLS 5, dem „ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen“, warf ein Reifenschaden das Team in Führung liegend weit zurück und beim nachfolgenden 12-Stunden-Rennen, dem einzigen Event mit doppelter Punktvergabe, sorgte ein ausgefallenes Tankrelais am Ende für den Abzug einer gesamten Rennrunde und katapultierte das Team damit ans Ende des Feldes.
Doch schlimmer geht immer, denn im nächsten Lauf wurde Wolter unverschuldet durch einen auffahrenden GT3-Boliden im ultraschnellen Bereich am „Schwedenkreuz“ abgeschossen und damit frühzeitig aus dem Rennen genommen. Doch damit noch nicht genug, musste das Team mit einem Antriebswellenschaden im vorletzten und einem Getriebeproblem im letzten Lauf noch zwei weitere, schwere Rückschläge verkraften. Somit entwickelte sich die zweite Saisonhälfte für das Team zu einem absoluten Desaster.
„So schnell war mit diesem Auto noch keiner“
Oberheim sagt nach einer nüchternen Saisonanalyse: „Auf der Strecke war es einfach nur toll zu fahren. Wir konnten dabei wirklich zeigen, was mit diesem Rennwagen alles möglich ist.“
Dabei erinnert er sich besonders an seine absolute Rekordrunde in NLS 3, wo bei trockener, freier Strecke ohne Gelbphasen unterwegs einfach alles gepasst hat. Er sagt auch ein wenig stolz: „So schnell war mit diesem Auto vorher noch keiner. Das sind die Momente, für die man als Rennfahrer lebt.“
Zusammen mit dem Team glaubte er bis zum letzten Moment noch an die Chance, aber nach dem Fiasko beim 12-Stunden-Rennen, bei dem die Mitkonkurrenten mit einer fetten Punktausbeute davonzogen ,musste man realistisch bleiben.
Danach gab es zwar immer noch die Möglichkeit auf einen Podiumsplatz in der Meisterschaft, aber wegen der vielen technischen Probleme in den Folgerennen war auch das am Ende nicht mehr zu realisieren.
Den vierten, und damit undankbarsten Platz überhaupt, nimmt Oberheim aber als weiteren Ansporn für die neue Saison, gibt sich kämpferisch und sagt: „Ich werde erneut angreifen.“
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