Mit voller Kapelle und mit ein bisschen Wut im Bauch Dorstener Hallenstadtmeisterschaft

Mit voller Kapelle und mit ein bisschen Wut im Bauch: Dorstener Hallenstadtmeisterschaft
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Ein Fan des Hallenfußballs ist Sleiman Salha nicht. Und der Modus der Dorstener Stadtmeisterschaften ist ihm ein besonderer Dorn im Auge. „Warum kann überall sonst an einem Tag gespielt werden? Nur in Dorsten sind es zwei“, fragt der Trainer des SV Schermbeck.

Ein Turnier wie bei den Titelkämpfen in Marl oder beim Hertener Mitternachtscup fände Salha deutlich attraktiver: „Warum nicht am späten Nachmittag anfangen und bis Mitternacht spielen? Aber dann bis zum Finale. Das wäre eine Supersache.“

Ein Standpunkt, mit dem der Coach des Oberligisten sicher nicht alleine ist. Der Modus der Stadtmeisterschaften sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für Diskussionen. Doch zu Änderungen kam es nie.

Sleiman Salha hätte auch gleich noch einen anderen Punkt, der ihn stört: „Der Ausrichter ist im Sommer und im Winter für die Endrunde gesetzt. Warum nicht auch andere Teams?“ Für sich sähe er in diesem Fall besser Möglichkeiten, das Wochenende der Stadtmeisterschaft auch noch für andere Vorbereitungs-Einheiten zu nutzen.

Seine Kritik am Modus will Salha aber nicht als grundsätzliche Ablehnung der Titelkämpfe verstanden wissen. Im Gegenteil: „Wir nehmen dieses Turnier ernst. Wir werden mit voller Kapelle anreisen. Und wir wollen diesen Titel.“

„SV Schermbeck ist klarer Favorit“

Ein Grund mehr für die drei Konkurrenten aus der Vorrundengruppe A, die Favoritenrolle des Oberligisten quasi in Stein zu meißeln. Dahinter rechnen sich alle drei mehr oder wenige gute Chancen aus.

BW Wulfen jubelt mit den Fans über Platz drei bei der Hallenstadtmeisterschaft 2023
Im vergangenen Jahr bejubelte Blau-Weiß Wulfen nach einer schwachen Vorrunde noch Platz drei. © Joachim Lücke

„Die Stadtmeisterschaft ist immer ein Erlebnis“, sagt Blau-Weiß Wulfens Trainer Henry Schoemaker: „Da will man immer so gut wie möglich abschneiden.“ Dass das in der Halle ein schmaler Grat sein kann, wissen die Wulfener aus dem vergangenen Jahr: „Da haben wir einen ganz schlechten Samstag gespielt und sind dann noch Dritter geworden“, erinnert sich Henry Schoemaker. Das sei aber wohl auch das Nonplusultra: „Dazu sind Teams wie Schermbeck oder der SV Hardt zu stark.“

Singscheidt freut sich aufs Derby

Aufs Derby gegen Wulfen freut sich Barkenbergs Trainer Kevin Singscheidt: „Neben dem Platz herrscht Freundschaft, auf dem Platz Rivalität.“ Singscheidt verweist darauf, dass die Grün-Weißen traditionell eine gute Hallenmannschaft seien: „Und mit unseren Rückkehrern Kubilay Emre Erken oder Albinat Packolli sind weitere gute Hallenspieler dazugekommen.“

Dünner besetzt als in den Vorjahren ist dagegen wohl der Kader von Eintracht Erle. Und auch mit dem gezielten Hallentraining sieht es für die Erler in diesem Jahr nicht optimal aus: „Die Halle ist in Erle praktisch immer belegt.“ Zum Glück treten die Hobby-Basketballer der Eintracht eine Trainingszeit für die Fußballer ab - am Vorabend der Stadtmeisterschaft.

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