Dorstens Fußballer zeigen großartige Geste Ein Stadtmeister, aber viele Gewinner

Dorstens Fußballer zeigen großartige Geste: Ein Stadtmeister, aber viele Gewinner
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Sie hatten sich mit allen sportlich erlaubten Mitteln bekämpft. Sie hatten sich auch gefoult und hitzige Wortgefechte geliefert. Doch bei der Siegerehrung der Dorstener Hallenstadtmeisterschaft rückten die Spieler der vier Halbfinalisten wieder zu einer großen Fußballfamilie zusammen.

Kevin Philippzick, Kapitän des Turnierdritten Blau-Weiß Wulfen, gab die Initialzündung, als er den Umschlag mit der Geldprämie den Verantwortlichen des SV Schermbeck überreichte, um deren Spendenaktion für den bei einem Brandunglück lebensgefährlich verletzten SVS-Spieler Bilal-Can Özkara zu unterstützen.

Die Idee dazu war den Wulfener gekommen, als ihr überraschender Halbfinaleinzug perfekt wurde. „Vorher“, so Phlippzick, „konnten wir ja gar nicht damit rechnen, dass wir überhaupt in die Geldränge kommen.“

Sinn für Solidarität

Doch als es nach eher enttäuschender Vorrunde und einer deutlichen Steigerung am Endrundentag so weit war, bewiesen die Wulfener Spieler gleich doppelt Sinn für Solidarität. „Zunächst haben wir mit Grün-Weiß Barkenberg vereinbart, dass wir die Prämien für Platz drei und vier zusammenwerfen und dann durch zwei teilen“, erzählte Kevin Philippzick am Montag. Bei dem traditionell als Neunmeterschießen ausgetragenen Duell um Platz drei schien den Kickern dies die fairere Lösung.

Statt 200 Euro für den Dritten und 100 für den Vierten hätte es so 150 Euro für jeden gegeben. Doch dann kamen die Fußballer auf die noch bessere Spenden-Idee.

Barkenberg hatte dieselbe Idee

Die hatten unabhängig von den Wulfener auch die Barkenberger. „Wir wollten das Geld nach der Siegerehrung den Schermbeckern überreichen“, erklärte GWB-Spielertrainer Marvin Pulver. Als Blau-Weiß dann seinen Geldumschlag abgab, reichten die Grün-Weißen ihren gleich mit, und sie blieben nicht die Letzten.

Auch Stadtmeister Rot-Weiß Deuten verzichtete spontan auf seine Siegprämie von immerhin 400 Euro. Die Höhe spielte für Kapitän Jonas Goeke und seine Mitspieler aber gar keine Rolle: „Ehrlich gesagt, wussten wir gar nicht, um welche Summe es sich gehandelt hat. Aber als Wulfen bei der Siegerehrung das Preisgeld gespendet hat, war für uns klar, dass wir uns dieser Superaktion anschließen würden. Wir hoffen, dass wir Bilal damit bei der Genesung unterstützen können.“

Gesagt, getan: Goeke ging mit Siegerpokal und Geldprämie erst zum Lager des SV Schermbeck, überreichte den Umschlag und ging dann erst weiter zum Jubeln mit dem eigenen Team. So hatte das Wochenende in der Wulfener Gesamtschulhalle am Ende einen neuen Stadtmeister gebracht und gleichzeitig viele Gewinner.

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