Im Alter von zehn Jahren entschied sich die heute 17-jährige Marie Grofik für die beliebteste Sportart der Welt. Und der VfL Bochum nahm sie unter seine Fittiche. Von der U13 bis zur U17 spielte sie für die Bochumer, unter anderem traf sie so auch öfter auf die Mannschaften des SSV Rhade.
„Ich kannte bei Rhade keinen, aber ich habe bei den Spielen gegen sie den Verein immer als sehr sympathisch empfunden“, sagt Grofik. Sie habe sich mit Blick auf ihre erste Saison bei den Ersten Frauen überlegt, ob sie bei Bochum bleiben oder woanders eine neue Herausforderung suchen soll. „Die Frauen eins und zwei des VfL haben mich nicht so angezogen“, erklärt Grofik.
„Unsere Frauen II sind gerade von der Westfalenliga in die Landesliga abgestiegen. Mit den Frauen I konnte ich mich nicht so gut anfreunden.“ Das Ziel der ersten Frauenmannschaft des VfL Bochum sei laut Grofik, die sich da mit ihrem Trainer einig ist, der Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Entsprechend seien die Bochumer vor der neuen Regionalliga-West-Saison in der Ersten und Zweiten Bundesliga auf Spielerinnen-Suche gegangen.
VfL Bochum unter der Woche zu Gast beim SSV Rhade
Und die Frauenabteilung des SSV Rhade um Trainer Dirk Bessler erwartet diesen Brocken direkt zum Auftakt auf heimischem Geläuf (Donnerstag, 24. August, 19.30 Uhr, Sportpark Risthaus II Kunstrasen, Dillenweg 115, 46286 Dorsten). „Für mich sind die absoluter Top-Favorit auf den Aufstieg“, sagte Coach Bessler vor wenigen Wochen unserer Redaktion.
Grofik: „Auf jeden Fall wird das ein Spiel, das sehr viele Herausforderungen für uns haben wird, wo wir wahrscheinlich auch weniger Ballbesitz als die Bochumer haben werden, aber ich denke schon, dass wir gut mithalten können und dann mal sehen, wie wir performen. Ich habe eigentlich ein ganz gutes Gefühl.“

Ob die in Bochum wohnende Schülerin im Stammaufgebot gegen Bochum stehen wird, kann sie selbst noch nicht sagen, würde es sich aber wünschen: „Zuletzt war es immer so, aber für mich wäre es gerade in der ersten Frauenligasaison generell sehr wichtig, Spielpraxis zu bekommen, aber gerade gegen meinen Ex-Verein würde ich gern spielen und denen zeigen, was wir alle können“, sagt Grofik.
Frisch aus der Norderney-Vorbereitung
Training steht bei Grofik dreimal in der Woche auf dem Plan. „In der Vorbereitung manchmal auch viermal“, sagt Grofik. „Letztes Wochenende waren wir im Trainingslager auf Norderney.“ Dort habe es neben konditionellen Trainingseinheiten auch Aktivitäten gegeben, um das soziale Miteinander zu stärken und voranzutreiben.
0:2 gegen SV Borussia Emsdetten in 3:3 verwandelt
Von der Nordsee aus, ging es für die Rhaderinnen zum Abschluss des Wochenendes direkt weiter nach Emsdetten, wo sie nach einem 0:2-Rückstand gegen den Landesligisten SV Borussia am Ende Moral zeigten und 3:3-Unentschieden spielten.

„Das Spiel war nicht so gut von uns, wir hatten schwere Beine vom Wochenende und haben keine 100 Prozent abgeliefert, aber als Abschluss des Trainingslagers war es noch mal gut, die Belastung hoch zu halten“, sagt Grofik, die sich vorstellen kann, nach dem Abitur ein Studium im Bereich Sport oder Tourismus anzupeilen.
Vanessa Emming traf zum 1:2-Anschluss in Minute 50, Jennifer Radüchel verkürzte kurz vor Schluss auf 2:3 (85.) und Maike Sicking verhinderte letztendlich die Niederlage mit ihrem Tor zum 3:3-Endstand. Grofik, die über die Flügel kommt, traf gegen Emsdetten zwar nicht, dafür aber doppelt im Test gegen Landesligist SV Union Wessum (7:0) und auch gegen den Zweitbundesligisten FSV Gütersloh beim 1:1.