Wirklich überraschend kam der Schritt nicht mehr. Nachdem Trainer Erdal Dasdan bekannt gegeben hatte, dass er im Sommer nach Heiden wechselt, hatte der Vorstand des TuS Gahlen erörtern wollen, ob es noch Sinn macht, mit Dasdan in die Rückrunde zu gehen. Jetzt steht das Ergebnis fest: Der Verein sieht diesen Sinn nicht mehr. Ab sofort betreut Tunahan Terzi die Mannschaft.
Terzi, der unter Martin Stroetzel auch schon als Co-Trainer beim SV Dorsten-Hardt tätig war, hatte beim TuS zuletzt als Standby-Trainer in der zweiten Mannschaft gearbeitet. Wenn Erdal Dasdan verhindert war, leitete er auch Trainingseinheiten des Bezirksliga-Teams.

Mit der Mannschaft und der Situation beim TuS ist er aber nicht nur deshalb bestens vertraut: „Ich bin seit 15 Jahren in diesem Verein.“ Als die Abteilungsleitung mit Andre Hoppius, Christian Maas und Conny Eckold auf ihn zugekommen sei und ihn fragte, ob er die erste Mannschaft übernehmen könne, sei das auch eine Herzensangelegenheit gewesen und er habe nicht lange nachdenken müssen.
Interne Lösung gesucht
Auch für den Vorstand sei Tunahan Terzi eine naheliegende Lösung gewesen, sagt Abteilungsleiter Andre Hoppius: „Wir haben intensive Gespräche mit der Mannschaft geführt und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir neue Impulse brauchen und uns von Erdal Dasdan bereits jetzt trennen, dass wir dem Team aber keinen externen Trainer vorsetzen wollten. Tunahan war da unser erster Ansprechpartner.“
Im Februar wird der neue Trainer aus privaten Gründen zwar vorübergehend nicht zur Verfügung stehen, doch auch für diese Zeit hat der TuS eine Lösung mit Stallgeruch gefunden: Dennis Rarek, lange Zeit Spieler der Ersten und seit zwei Jahren zusammen mit Leon Pick Trainer der zweiten Mannschaft, wird Tunahan Terzi in dieser Zeit vertreten.
„Nichts durcheinanderbringen“
Auf revolutionäre Umwälzungen müssen sich die Gahlener Spieler und Fans unter dem neuen Trainer nicht einstellen. „Ich will da nicht alles durcheinanderbringen“, sagte Tunahan Terzi am Mittwoch im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch, weil er im Kader hinreichend Qualität sieht, um den Klassenerhalt zu schaffen. „Da lag das Problem meiner Meinung nach nicht“, mein Tunahan, der eher beim allgemeinen Gefüge Nachholbedarf sah.

Taktisch bekennt sich der neue TuS-Trainer zum Offensivfußball: „Wer weiß, dass ich Co-Trainer von Martin Stroetzel war, den wird das nicht überraschen.“ Natürlich gelte es aber stets, „sich situativ auf jeden Gegner einzustellen“.
Seinen ersten Einsatz auf der Trainerbank des TuS erlebt Tunahan Terzi am Samstag bei der Vorrunde zur Dorstener Hallenstadtmeisterschaft. Erster Gegner ist der SV Lembeck, und dann gibt es gleich das Lokalderby gegen den SV Schermbeck.
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