
Dennis Grodzik (r.) von BW Wulfen war vergangene Saison der beste Torschütze seines Teams. Während der aktuellen Vorbereitung bringt der Stürmer schon wieder ordentlich Treffsicherheit mit. © Archiv
Luxus-Kader und hohe Ziele bei BW Wulfen: „Das ist das größte Problem“
Fußball
Beim A-Ligisten BW Wulfen läuft es derzeit richtig gut - eigentlich schon zu gut. Denn alle Spieler des Teams zeigen stetig gute Leistungen. Kann das für den Trainer zum Problem werden?
Die Ergebnisse von Blau-Weiß Wulfen aus der bisherigen Vorbereitung können sich sehen lassen. Hinzu kommt der zweite Platz bei der Dorstener Stadtmeisterschaft. Ist doch klar, dass sich der A-Ligist auch für die anstehende Fußballsaison etwas ausrechnet. Zumal der vierte Rang aus der vergangenen Spielzeit Lust auf mehr macht. Das wünscht sich auch Coach Arek Knura - der jedoch einige Luxusprobleme hat.
Vier Testspiele über 90 Minuten absolvierten die Wulfener bereits in der aktuellen Vorbereitung. Niederlagen sind dort bisher fehl am Platz gewesen. Die Bilanz: drei Siege und ein Unentschieden. Und auch bei der Stadtmeisterschaft hat sich der Gastgeber von seiner besten fußballerischen Seite gezeigt. Lediglich dem Titelverteidiger aus der Oberliga, dem SV Schermbeck, ließ die Mannschaft um Knura vortritt. Aber auch Vize-Stadtmeister hört sich durchaus gut an.
BW Wulfen hat in der Offensive die Qual der Wahl
Dass solche Leistungen die Vorfreude auf die neue Spielzeit schon längst geweckt haben, ist deshalb nicht von der Hand zu weisen. Der Übungsleiter der Blau-Weißen sagt dazu: „Alle ziehen voll mit. Wir sind schon deutlich weiter als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Auch wenn wir hier und dort noch einige Urlauber haben, die Mannschaft ist gut eingespielt. Der Neuaufbau im vergangenen Sommer hat sich definitiv gelohnt.“
Ein Neuaufbau mit der Mischung aus erfahrenen Spielern und den jungen Wilden, die den „alten Haudegen“ die Stammplätze streitig machen wollen. Hinzu kommt die ein oder andere Feinjustierung durch gezielt getätigte Transfer. So wie bei der Verpflichtung von Stanislav Ziegler. Der im letzten Freundschaftsspiel mit drei Toren seine Treffsicherheit einmal mehr unter Beweis stellte.
Aber auch Spieler wie Jan Goroll, Dennis Grodzik oder der 19-jährige Gianluca John sorgen offensiv immer für ordentlich Furore. Alle trugen sich in den bisherigen Freundschaftsspielen oder bei den „Stadtis“ auch schon in die Torjägerliste ein. Doch so viele Optionen können schnell zum Problem werden, gerade mit Blick auf die Vergabe der Spielzeit.

Auch wenn Arek Knura, Trainer bei Blau-Weiß Wulfen, hier ein wenig zerknirscht schaut, ist er mit der bisherigen Vorbereitung seines Teams durchaus zufrieden - und hat auch schon große Ziele für die anstehende Saison. © Archiv
„Wir haben drei überragende Spitzen. Gut ist, dass die jungen Spieler dahinter brennen. Deswegen können sich die Alten keineswegs ausruhen. Aber es ist auch selbstverständlich: wenn alle fit sind, dann wird das mein größtes Problem“, meint Knura, der schon ahnt, in welche Richtung es gehen kann, wenn alle Kicker verletzungsfrei bleiben sollten und stetig ihre besten Leistungen abrufen.
In der Kreisliga A soll es um die Meisterschaft gehen
Doch der Sturm ist nicht das einzige Prachtstück in Wulfen. Auch auf der Position des Torhüters kann Knura nach Belieben auswählen, ohne dabei Grund zur Sorge haben zu müssen. Auch wenn Patrick Müller das Team verlassen hat und zum SSV Rhade gewechselt ist, mit Daniel Spielhoff und Marvin Carstensen hat er zwei Schnapper, die über sehr viel Routine verfügen und selbst schon höherklassig gespielt haben.
So hat Arek Knura am 14. August, wenn es beim TuS Velen um die ersten drei Punkte in der Meisterschaft geht, sowohl zwischen den Pfosten als vorne drin die Qual der Wahl. „Alles ist völlig offen. Jeder macht seine Sache bisher richtig gut. Auch wenn das wirklich Luxusprobleme sind, Bedenken habe ich jetzt noch keine“, sagt der Coach entspannt.
Beim Schwenk auf das Saisonziel wird er dann abschließend aber noch mal ein wenig deutlicher: „Wir wollen uns ganz klar verbessern, dafür spielen wir ja auch Fußball. Mit Schermbeck, Raesfeld und BVH Dorsten haben wir zwar starke Konkurrenz, aber ich denke, mit denen sind wir auf Augenhöhe. Platz eins bis drei muss schon ganz klar drin sein.“
Gebürtig aus Unna, wohnhaft in Münster. Seit Juni 2021 bei Lensing Media. Leidenschaftlicher Fußballer und Triathlet. Immer auf der Suche nach erzählenswerten Sportgeschichten.
