Rhade-Spielerin Vivien Grosser behauptet hier gegen ihrer Meppener Gegenspieler den Ball - viel Luft zum durchatmen blieb der Abwehrreihe des Westfalenligisten aber nicht.

Rhade-Spielerin Vivien Grosser behauptet hier gegen ihrer Meppener Gegenspielerin den Ball - viel Luft zum Durchatmen blieb der Abwehrreihe des Westfalenligisten aber nicht. © Kevin Michaelis

Bundesliga-Highlight: Glückstor durchbricht die Mauer des SSV Rhade

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Ein absolutes Highlight erlebten die Spielerinnen vom SSV Rhade. Gegen einen Bundesligisten hielt der Westfalenligist beachtlich lange mit - der Ehrentreffer blieb jedoch verwehrt.

Rhade

, 24.07.2022, 21:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Einmal Bundesliga-Flair spüren - zwar nicht in einem echten Stadion, dafür aber gegen die richtigen Gegnerinnen. Das durfte die Frauenmannschaft vom SSV Rhade erleben. Auch wenn das Testspiel am Ende mit 0:6 verloren ging, war das Spiel ein absolutes Highlight. Gekickt wurde jedoch nicht in Rhade, sondern im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen. Der Anlass: Die alljährliche Sportwoche des Heimatvereins SV Schlichtenhorst - und zumindest im ersten Durchgang war Bundesligist SV Meppen am Rande der Verzweiflung.

Testspiel

SSV Rhade - SV Meppen 0:6 (0:1)

Erst vergangenen Saison waren die Spielerinnen aus Meppen Meister der 2. Frauen-Bundesliga geworden. Damit dürfen sie kommenden Spielzeit in der höchsten deutschen Spielklasse der Frauen antreten. Und Rhade, die haben den Aufstieg in die Regionalliga zwar hauchdünn verpasst - der Klassenunterschied von drei Ligen war in den ersten 45 Spielminuten aber kaum erkennbar.

Denn alle Spielerinnen des SSV verteidigten das eigene Tor sehr diszipliniert. Ab der Mittellinie standen alle eng gestaffelt und ließen dem Bundesligisten kaum Räume für ihre Kurzpasskombinationen oder schnelles Umschaltspiel. Auch wenn Meppen über weite Strecken optisch überlegen war, richtige Torchancen kreierten die Favoritinnen nicht.

Bundesligist schießt Traum- und Glückstor zugleich

So kam es, wie es im Fußball kommen muss: Ein verunglückter Flankenversuch von SVM-Spielerin Lydia Andrade segelte über Rhades Torhüterin Jennifer Radüchel unhaltbar ins hintere obere Toreck hinein. Der Pfosten tat sein Übriges und diente als perfekter Abpraller ins Tor. Verdient war das zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich. Kurz zuvor probierte es Maike Sicking aufseiten des SSV mit einem Distanzschuss, dieser verfehlte sein Ziel aber deutlich.

Vor dem Spiel versammelten sich beide Teams und das Schiedsrichtergespann zu einem gemeinsam Foto. Der SSV Rhade gewohnt in rot, der Bundesligist aus Meppen in blau, die Unparteiischen in gelb.

Vor dem Spiel versammelten sich beide Teams und das Schiedsrichtergespann zu einem gemeinsam Foto. Der SSV Rhade gewohnt in rot, der Bundesligist aus Meppen in blau, die Unparteiischen in gelb. © Kevin Michaelis

Während Meppen mit einem Kader von 25 Spielerinnen bei sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad munter durchwechseln konnte, hatte es Rhade da schon erheblich schwieriger. Aufgrund einiger Urlauberinnen hatte Trainer Dirk Bessler nicht ansatzweise die Chance, aus den Vollen zu schöpfen. Außerdem sagte er nach der Partie: „Natürlich kommst du bei dem Wetter irgendwann an deine konditionellen Grenzen. Aber unter der Woche habe ich die Mädels im Training auch keineswegs geschont.“

SV Meppen nutzt Schwächen des SSV Rhade aus

Im zweiten Abschnitt nutze der Bundesligist eben jene Vorteile gnadenlos aus. Kurz nach der Pause schraubte Meppen das Ergebnis so binnen 14 Minuten auf 0:4. Rhade schaffte es hingegen immer seltener, für Entlastung zu sorgen, ohne dabei aber komplett auseinanderzufallen. Auch wenn es mit zunehmender Spieldauer immer mehr individuelle Fehler gab, so fanden die Gegnerinnen in Torfrau Sophie Kleinpas vermehrt ihre Meisterin.

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Das 0:5 aus abseitsverdächtiger Position und den fälligen Foulelfmeter drei Minuten vor dem Ende der Begegnung zum 0:6 konnte aber auch Kleinpas nicht mehr verhindern. So kam es letztendlich zu dem vorab erwarteten Ergebnis, ohne dass sich Meppen dabei mit Ruhm bekleckerte - im Gegenteil: Rhade zeigte gegen das Bundesliga-Team eindrucksvoll, zu welcher Leistung das Team auch ohne einige Stammkräfte im Stande ist.

Fabien Bauer vom SSV Rhade schirmt hier gekonnt den Ball vor ihrer Gegnerin ab.

Fabien Bauer vom SSV Rhade schirmt hier gekonnt den Ball vor ihrer Gegnerin ab. © Kevin Michaelis

Genau das machte auch Bessler stolz, der abschließend sagte: „Wir nehmen ganz viel Erfahrung mit. Für unsere Vorbereitung ist so ein Spiel natürlich auch super. Alle Spielerinnen haben toll durchgezogen. Schade, dass wir nicht noch mit einem Tor belohnt wurden. Aber gegen so einen Gegner ist das auch alles andere als einfach.“

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