26. September 2024, 19 Uhr: In der dritten Runde des Krombacher Kreispokals empfängt A-Kreisligist GW Barkenberg als absoluter Underdog den Landesligisten FC Marl. Die Barkenberger gehen mit 1:0 durch Kubilay Erken in Führung (30.), David Sdzuy gleicht aus (53.). Dabei bleibt es nach 90 Minuten. Nach dem Elfmeterschießen ist der Außenseiter plötzlich weiter (4:3). Gebracht hat das dem A-Ligisten nichts. Er kann nun personalbedingt nicht in Runde vier gegen den Oberligisten SV Schermbeck antreten.
GW Barkenberg muss absagen
Barkenbergs Vorsitzender Frank Hofmann hätte gern gespielt: „Es tut mir in der Seele weh, aber wir müssen verzichten. Wir haben große Personalprobleme, zusätzlich zu den Langzeitverletzten sind einige Leute weiterhin krank.“
Die Meisterschaft sei wichtiger. In der Kreisliga A1 steht GW nach 19 Spielen mit nur 13 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. „Das Spiel wurde ja schon mehrfach verschoben, auch wenn es dort eher um organisatorische Dinge ging, daher haben wir den Entschluss gefasst, dass es nichts mehr bringt.“
Das ist für Schermbecks Trainer Engin Yavuzaslan besonders ärgerlich. „Barkenberg ist mein Jugendverein, da habe ich zum ersten Mal vor den Ball getreten“ wird der Trainer nostalgisch. „Der Verein liegt mir sehr am Herzen, aber ich kann Frank absolut verstehen , auch wenn es schön gewesen wäre, an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren.“
Dass der FC Marl gegen die Barkenberger ausgeschieden ist, die nun aber nicht gegen Schermbeck antreten, dürfte für die Marler indes doppelt ärgerlich sein. Denn Trainer Thomas Falkowski war drei Jahre lang an der Seitenlinie des SV Schermbeck tätig, führte sie von der Westfalen- in die Oberliga. Zu gerne hätte er sich mit seinem Ex-Verein einen Pokalfight geliefert.
„Ich wollte schon Spritgeld verlangen“
Für Yavuzaslan war der Nichtantritt von GW Barkenberg nur eines von zwei ärgerlichen Geschehnissen in dieser Woche. Eigentlich wollte der Schermbecker am Mittwochabend (5. März) in Siegen Mäuschen spielen. Dort sollte die Oberligapartie zwischen den Sportfreunden Siegen (2.) und Rot Weiss Ahlen (12.) steigen.

Letzterer Klub ist am kommenden Sonntag (9. März) zu Gast in der Volksbank Arena in Schermbeck (Anstoß: 15 Uhr). Als Yavuzaslan nach langer Fahrt aber am Siegener Stadion ankam, „dachte ich, es erlaubt sich jemand einen Scherz mit mir und ich wäre bei der versteckten Kamera“. Dass er direkt vor dem Stadion freie Parkplätze fand, sei ihm schon suspekt vorgekommen.
„Auf einmal kommen da 20 bis 30 Leute heraus. Der Schiedsrichter hatte wohl die Partie abgesagt, weil der Platz unbespielbar sei. Bei 15 Grad?“ Also blieb dem Coach nur die lange Fahrt zurück nach Hause. „Ich wollte Erkenntnisse sammeln, gerade mit dem neuen Trainer bei Ahlen (Luka Tankulic hat für Björn Joppe übernommen, Anm. d. Red.)“, so Yavuzaslan, der die Sache aber auch mit Humor nimmt: „Ich wollte schon Spritgeld vom Schiri verlangen.“