SV Schermbeck bleibt das Verletzungspech treu Ein weiterer Spieler fällt lange aus

SV Schermbeck bleibt das Verletzungspech treu: Ein weiterer Spieler fällt lange aus
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Sergen Yüksekdag brach sich im Freundschaftsspiel beim Niederrhein-Landesligisten Adler Union Frintrop am Dienstag vergangener Woche die Hand und wird dem Fußball-Oberligisten nun wohl eine ganz Zeit fehlen.

Der 21-Jährige Yüksekdag kann sich nur noch ungenau an die Szene erinnern: „Ich habe den Ball rechts an einem Frintroper vorbei gelegt und wollte links vorbei. Hinter dem Essener kam aber noch ein weiterer Spieler, mit dem ich heftig zusammengerasselt bin.“

Dem Schermbecker wurde erst einmal schwarz vor Augen: „Als ich dann zu mir kam, sah ich meine Hand nur schemenhaft, doch als mein Blick klar wurde, war ich sicher, dass da was Schlimmes passiert ist.“

Sergen Yüksekdag hatte nicht nur eine Gehirnerschütterung

Im Krankenhaus stellte man fest, dass Yüksekdags leichte Gehirnerschütterung das weitaus kleinere Übel war. An seiner linken Hand wurden nicht nur komplizierte Knochenbrüche festgestellt, sondern auch einige Sehnen waren gerissen.

In einer Operation wurden die Brüche mit Platten, Schrauben und Drähten geflickt. Glücklicherweise wird die Pause nicht so lange dauern, wie anhand der Verletzung zu befürchten gewesen wäre. Yüksekdag erklärt: „In zwei Wochen sollen die Nähte gezogen werden, dann kann ich wieder mit einem Aufbautraining ohne Körperkontakt beginnen.“ Den nächsten Schritt kann der Schermbecker machen, wenn in sechs Wochen die Drähte entfernt werden.

Sergen Yüksekdag sitzt auf dem Rasen und wird von Leon Pick am Fuß untersucht
Sergen Yüksekdag (l., Archivfoto) hatte beim Testspiel in Frintrop Pech. © Joachim Lücke

Die Verletzung bremst die Fortschritte, die der Stürmer in den vergangenen Wochen und Monaten gemacht hatte. Nach seinem Wechsel vom Nordregionalliga-Absteiger SC Spelle-Venhaus hatte er es erst einmal schwer, Spielzeit zu bekommen. Er wurde dann aber immer öfter eingewechselt und in der Rückserie spielte er nicht nur länger, sondern seine Formkurve zeigte auch nach oben.

Seine Stärken sieht Yüksekdag im Angriffsbereich: „Auf der linken Seite kann ich meine Schnelligkeit ausnutzen. Trainer Engin Yavuzaslan setzt mich momentan aber mehr mittig als Stürmer ein, aber damit habe ich natürlich auch kein Problem.“

Zweite schwere Verletzung

Für den Steinfurter ist es die zweite schwere Verletzung. Vor zwei Jahren brach er sich in Spelle das Wadenbein, was ihn in seiner Entwicklung weit nach hinten warf. Nach der Meisterschaft in der Oberliga kam er in der Regionalliga nur wenig zum Einsatz. „Ich fand dort aber trotzdem gute Bedingungen vor, das war auch der Grund, warum ich dort anfing.“

Dafür nahm Yüksekdag einiges in Kauf. Spelle liegt zwar 50 Kilometer näher an seinem Heimatort Steinfurt, aber auch knapp in Niedersachsen. In der Regionalliga Nord waren weite Auswärtsfahrten eher die Regel als die Ausnahme. Zweimal ging es nach Kiel, und auch Lübeck und Flensburg gehörten zu den Gegnern: „Nach Flensburg sind wir rund 450 Kilometer gefahren. Dort haben wir aber vor dem Spiel in einem Hotel übernachtet.“

Beim SV Schermbeck stimmt die Gemeinschaft

Dem Wechsel nach Schermbeck gewinnt Yüksekdag, der gerade seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat, nicht nur wegen der nun kürzeren Fahrten nur positive Seiten ab: „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die toll zusammenhält.“

Daran hat sich auch nach den vier Niederlagen zum Auftakt der Rückrunde nichts geändert: „Wir alle wussten, dass unsere Erfolgsserie nicht auf ewig halten und es auch schlechte Zeiten geben würde. Das Gute ist aber, dass es keine Schuldzuweisungen gibt, sondern wir optimistisch in die nächsten Spiele gehen.“

Der 3:0-Erfolg am Sonntag in Erkenschwick zeigte, dass dieser Optimismus berechtigt war, und Sergen Yüksekdag hofft, dass er zum Ende der Saison noch einmal zu Schermbecker Erfolgen beitragen kann.