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Partie zwischen BVH Dorsten und Fenerbahce Marl hat ein gerichtliches Nachspiel
Fussball
Das Kreisliga-A-Spiel zwischen dem BVH Dorsten und Fenerbahce Marl wird nicht nur die Sportgerichtsbarkeit beschäftigen. Ein BVH-Spieler erstattete am Freitag Anzeige wegen Körperverletzung.
Nach rund 70 Minuten hatte der Unparteiische Said Masoud Moqadam das Nachholspiel auf dem Holsterhausener Waldsportplatz am Donnerstag abgebrochen, nachdem es zu Tumulten auf dem Platz gekommen war.
Auslöser war eine Auseinandersetzung zwischen BVH-Verteidiger Fabian Kraske und einem Marler Spieler, bei der dieser dem Holsterhausener ins Gesicht gespuckt haben soll. „Es kam zu einem Wortgefecht, wie schon das ganze Spiel über“, schilderte Kraske die Szene am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion.

Fabian Kraske und andere BVH-Spieler berichten, dass er von einem Marler Spieler angespuckt worden sei. © Ralf Pieper
Ein Wort habe das andere gegeben, bis sich der Marler ungefähr einen Meter vor ihm aufgebaut habe. „Und dann hat er die Kontrolle verloren und mir ins Gesicht gespuckt“, so Kraske. Mitspieler Kim Welter, der in unmittelbarer Nähe stand, habe ihm bestätigt, dass auch er Spucke an die Hand bekommen habe.
BVH-Torwart Marcel Czok und Trainer Daniel Schikora, die das Ganze ebenfalls beobachtet hatten, stürmten daraufhin zum Ort des Geschehens und zum Schiedsrichter, der die Szene aber nicht gesehen hatte.
Der BVH hätte nicht mehr weitergespielt
In der Folge entwickelten sich tumultartige Szenen, die den Unparteiischen veranlassten, die Partie abzubrechen. „Wenn es nur darum gegangen wäre, hätte man nach ein paar Minuten sogar durchaus weiterspielen können“, erklärte Marcel Czok am Tag nach der Partie.
„Aber wir hätten die Partie dann trotzdem nicht fortgesetzt“, erklärte Czok, gleichzeitig 2. Vorsitzender des BVH. „Da ging es auch darum, in diesen Tagen ein Zeichen zu setzen. Immerhin leben wir noch immer in einer Pandemie. Da ist so was schon vorsätzliche Körperverletzung.“
Man solle derlei Vorfälle nicht dramatisieren, dürfe sie aber gleichzeitig auch nicht bagatellisieren: „Da ist diesmal eine Grenze überschritten worden.“
„Spucken ist in Coronazeiten ein absolutes No-Go“
Genau so sieht es auch Fabian Kraske. Am Freitagvormittag beriet er sich noch einmal mit Kim Welter, dann erstattete er bei der Polizei Anzeige gegen den Marler Spieler. „Spucken ist so schon unter Gürtellinie, aber in Coronazeiten ist das ein absolutes No-Go.“
Kraske legte Wert darauf, dass es vor der Spuckattacke zwischen ihm und dem Marler Spieler zu keinerlei Körperkontakt gekommen sei: „Von Marler Seite hat es geheißen, es sei zu Schubsereien gekommen. Das ist aber nicht der Fall.“
Marls Trainer Ilker Ciloglu erklärte, er habe die fragliche Szene nicht gesehen, seinen Spieler aber gefragt, ob er gespuckt habe: „Er sagt nein. Wenn er es getan haben sollte, wäre das natürlich unter aller Sau.“
Der Marler Spieler selbst war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
