Kein Boom, auch kein Absturz Wo es im Jugendfußball im Kreis RE gut läuft - und wo es hakt

Kein Boom, auch kein Absturz: Wo es im Jugendfußball im Kreis gut läuft - und wo es hakt
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Der Fußballkreis Recklinghausen, der sich von Burlo an der niederländischen Grenze im äußersten Westen bis nach Henrichenburg im Osten erstreckt, gehört zu den drei größten Kreisen in Westfalen. Entsprechend müsste der Trend auch vor Ort spürbar sein. Ein Trend, den der Verband in Zahlen so ausdrückt: Zum Stichtag 1. Oktober meldet dieser 505 mehr Jugendmannschaften im Spielbetrieb als noch vor zwölf Monaten. Zum zweiten Mal in Folge sei damit der Negativtrend der vergangenen Jahre umgedreht worden, lässt der FLVW wissen.

Insgesamt jagen damit Kinder und Jugendliche westfalenweit in 9.132 Mannschaften (Junioren und Juniorinnen) dem Leder hinterher. Der Fußballkreis Recklinghausen meldet ebenfalls ein Plus - das allerdings fällt eher moderat aus. Aktuell befinden sich 623 Mannschaften im Spielbetrieb. Das sind 13 mehr als noch im Vorjahr oder in Prozenten ausgedrückt: 2,1 Prozent mehr. Das ist kein Boom, aber auch kein Absturz.

War 2021 das Boomjahr im Kreis?

Die kreisweiten Zahlen erweisen sich dabei sogar in den älteren Jahrgängen als stabil. In der U19 (-2) und U17 (+/-0) gab es gegenüber dem Vorjahr kaum Veränderungen. Der stärkste Anstieg ist im Kreis bei den E-Junioren (+16) zu verzeichnen. Bei den F-Jugendlichen dafür gibt es ein Minus von -20. Offenbar, das legt die Vermutung nahe, war das Boomjahr im Kreis das vergangene, als vor allem die Kleinsten nach den Lockdowns wieder in die Vereine strömten. Jetzt scheint sich das Niveau zumindest im Fußballkreis einzupendeln. Keine negativen Veränderungen sind kreisweit im Mädchenfußball zu beobachten. Hier gibt es einen Zuwachs in allen Altersklassen von +7 auf insgesamt 39 Mannschaften.

Kreistag 2022 Fußball- und Leichtathletikkreis Recklinghausen; Carsten Juraschek, Vorsitzender im Kreisjugendausschuss, sitzt bei den Wahlen auf dem Podium. Der Recklinghäuser stand nicht zur Wahl.
Carsten Juraschek, Vorsitzender im Kreisjugendausschuss. © Olaf Krimpmann

Carsten Juraschek, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses, sagt, dass aktuell nicht unbedingt die Mannschaftszahlen ein Gesprächsthema sind in den Vereinen, sondern neue Spielformen (Funino) und Spielfeste bei den „Minis“, bei denen es kleinere Mannschaftsgrößen und keine festen Positionen auf dem Feld gibt. „Einige Vereine haben sich arrangiert, sehen, dass die Kinder damit insgesamt mehr Einsatzzeiten erhalten. Andere sagen, sie hätten Probleme, das zu organisieren“, berichtet der Recklinghäuser.

Juraschek: Werden Rückmeldung der Vereine abwarten

Bis zur Winterpause will der Kreis die Lage beobachten und anschließend analysieren. Juraschek weiß: „Wir müssen die Vereine mitnehmen und das Ganze langsam aufbauen.“ Gerade kleine Vereine wüssten nicht, wie sie Spielfeste organisiert bekommen. Lösungen möchte der Kreis zur Rückserie im kommenden Frühjahr anbieten. Juraschek: „Wir werden die Hinrunde bewerten und die Rückmeldung der Vereine abwarten.“

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