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Judy Reynolds feiert mit Irland einen historischen Triumph
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Dorstens irische „Sportlerin des Jahres 2018“ Judy Reynolds war bei der Europameisterschaft der Dressurreiter der Garant für einen historischen Erfolg ihres Landes.
Es war kurz nach 14 Uhr, als im Lager der irischen Dressurreiter bei der EM in Rotterdam die Sektkorken knallten. Gerade hatte der Österreicher Florian Bacher als letzter Starter seines Landes die Wertung für seinen Ritt bekommen. 70.171 Prozent leuchteten auf der Anzeigetafel auf. Das bedeutete insgesamt 208.432 Punkte für die Reiter aus dem Alpenland und den zwischenzeitlich siebten Platz. Damit stand Irlands erste Olympia-Teilnahme mit der Mannschaft fest.
Denn unmittelbar vor Florian Bacher war Judy Reynolds als vierte und letzte Irin ihrer Ausnahmestellung im Dressursport gerecht geworden und hatte ihr Land mit einem fulminanten Ritt zwischenzeitlich auf Rang drei katapultiert.
Vor Reynolds‘ Auftritt waren die Iren mit 137.189 Zählern Vierzehnter gewesen. Dänemark war bereits durch und mit 228.541 Punkten praktisch nicht mehr einzuholen. Eines von drei Olympia-Tickets war damit weg. Um eines der beiden anderen zu ergattern, musste Irland die Schweiz (208.588 Punkte) oder Finnland (207.546) und Belgien, Österreich und Portugal auf Distanz halten. Judy Reynolds brauchte dazu ein Ergebnis im guten 70er-Bereich, also in etwa im Bereich ihres eigenen Landesrekordes von 75.890 Prozent, es wurden 76.351 − die Schweiz und Finnland, Belgien und Österreich waren überholt, Portugal sollte später nicht mehr herankommen, Irland war qualifiziert.
Reynolds war „“pretty proud
Neuer Rekord, erstmalige Olympia-Teilnahme mit der Mannschaft − Judy Reynolds war verständlicherweise „pretty proud“, also ziemlich stolz. Druck habe sie vor ihrem Ritt nicht gespürt: „Ich wusste, dass es noch machbar war. JP (Ihr Pferd Vancouver K, Anm. d. Red.) und ich haben einfach unseren Job gemacht, um unser Team in eine gute Position zu bringen.“ Die erfolgreiche Olympia-Qualifikation nehme aber für den Rest des Jahres den Druck von ihr und ihrem Pferd.
Für das war sie voll des Lobes: „JP war vom ersten Schritt an wunderbar.“ Judy Reynolds geht davon aus, dass Vancouver K auch das Abenteuer Olympia noch einmal bestehen wird, auch wenn er schon 17 Jahre alt ist: „Ja, er ist 17. Aber er weiß das nicht, und er fühlt das nicht. Wenn alles gut und normal läuft, wird er auch in Tokio in guter Verfassung sein. Wir werden sehen. Er wird es uns sagen.“
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
