Kein Frust - Jason Osborne gibt sich nach EM-Silber kämpferisch
Rudern
Bei der Europameisterschaft im italienischen Varese musste sich Jason Osborne zum zweiten Mal in Folge mit Silber begnügen. Trotzdem zieht der Wulfener Optimismus aus der EM.

Nach dem EM-Finale am Sonntag mussten Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (l.) am Sonntag den Iren Marc McCarthy und Paul O`Donovan (r.) applaudieren. Doch das soll sich ändern. © Detlev Seyb
Gold hatten Jason Osborne und sein Partner Jonathan Rommelmann bei der Europameisterschaft in Varese am Sonntag im Leichtgewichts-Doppelzweier recht klar verpasst, und dann flog dem Wulfener auch noch das Flugzeug nach Düsseldorf um ein Haar vor der Nase weg. Im Interview am Montag war der 27-Jährige trotzdem ganz entspannt.
Jason, zum zweiten Mal hintereinander gab‘s für Dich und Jonathan Rommelmann „nur“ Silber. Wie groß war die Enttäuschung?
Nun, eigentlich war sie gar nicht so groß. Wir haben alles versucht. Taktisch wussten wir ja, wie die Iren fahren, und hatten uns gut vorbereitet.
Wie sah Euer Plan aus?
Wir wollten sie auf den mittleren 1000 Metern nicht vorbei lassen, und bis zur 1500-m-Marke ist das auch ganz gut aufgegangen. Da waren wir ja noch dicht dran. Wir haben uns also nichts vorzuwerfen.
Gibt das Ergebnis trotzdem Anlass zur Sorge? Sind McCarthy/O`Donovan unschlagbar?
Nein, auf gar keinen Fall. Die EM hat ja zu einem sehr frühen Zeitpunkt stattgefunden. Wir hatten im Training ja nur Grundlagen gemacht und noch keine Spezifik. Auch die nötige Rennhärte war noch nicht da. Die werden wir uns mit den entsprechenden Belastungen holen. Für mich sind die Iren auf jeden Fall schlagbar.
Am besten bei Olympia ... Wie sieht Euer Fahrplan bis Tokio aus?
Wir fahren die Weltcups in Zagreb in drei Wochen und Ende Mai in Luzern, eben auch, um uns die Rennhärte zu holen. Zagreb fahren wir dabei aus dem Training heraus. Da werden Iren und Italiener nicht am Start sein. Nach Luzern steht dann im Juni noch ein Trainingslager in Österreich an.
Wie ist denn im Nationalteam die Stimmung, wenn man auf Olympia blickt?
Das Wichtigste ist, es findet statt. Ohne Zuschauer, aber immerhin. Es wird natürlich ganz anders sein als zum Beispiel 2016 in Rio, und es ist gerade für Angehörige oder Freunde schade, wenn sie zum Beispiel nicht das deutsche Haus oder das Olympische Dorf erleben können.
Die ersten Athleten sind auch schon geimpft. Damit werden wir jetzt wohl weiter voranschreiten.
Nach Tokio willst Du ja zum Radsport wechseln. Darfst Du in der Vorbereitung überhaupt aufs Rad steigen oder gibt es da Vorgaben vom Ruderverband?
Nein. Radfahren gehört ja sogar zu unserem Trainingsprogramm. Ich muss nur aufpassen, dass ich mit Köpfchen trainiere. Also keine Herausforderungen annehmen und mich leerschießen, also total verausgaben.
Dann wünschen wir Dir die richtige Mischung im Training und viel Erfolg in der weiteren Saison!
Vielen Dank.