
Kubilay Emre-Erken (M.) spielt normalerweise für die erste Mannschaft von Grün-Weiß Barkenberg. Mit der Zweiten trat er jetzt zu einem denkwürdigen Spiel gegen den SV Altendorf II an. © Joachim Lücke
Markus Röskes Altendorfer kämpften neun gegen elf - und dann klaut der Schiri noch ein Tor
Fußball
Endete es nun 24:1, wie die Sieger meldeten? Oder 23:0, wie es der Schiedsrichter eintrug? Nach dem Spiel zwischen Grün-Weiß Barkenberg II und dem SV Altendorf II war diese Frage fast Nebensache.
Elf gegen neun - ist das nicht unfair? Der SV Altendorf II fand schon. Doch die zweite Mannschaft von Grün-Weiß Barkenberg hatte eine Erklärung.
Am Sonntag trafen beide Mannschaften in der Kreisliga C 2 Recklinghausen aufeinander, und die Altendorfer konnten lediglich zu neunt antreten. Das schlug sich im Ergebnis sehr schnell nieder. Nach nur acht Minuten hieß es 4:0 für Barkenberg, zur Pause führten die Gastgeber schon mit 14:0.
„Spätestens da hätte ich an Barkenbergs Stelle reagiert und ebenfalls zu neunt gespielt“, meinte Altendorfs Spielertrainer Markus Röske im Gespräch mit unserer Redaktion.

Altendorfs Spielertrainer Marus Röske glaubt weiter an seine Mannschaft. © Sebastian Schneider
Er hatte im Laufe der Woche von seinen Spielern eine Absage nach der anderen bekommen. „Einige haben Corona, andere fehlen längerfristig und wieder andere hatten private Gründe.“ Noch bis Sonntagmorgen habe er versucht, eine komplette Mannschaft zusammen zu bekommen. Doch irgendwann stand fest: Mehr als neun werden es nicht.
Sascha Kasimir erklärt Barkenbergs „Durchziehen“
Genau hier setzt aber auch die Erklärung von Barkenbergs Trainer Sacha Kasimir an, warum er seine Mannschaft in regulärer Sollstärke auflaufen ließ: „Das war einfach zu kurzfristig. Wenn wir unter der Woche erfahren hätten, dass die Altendorfer nur zu neunt kommen, hätten wir sofort zugestimmt und ebenfalls mit neun Mann gespielt.“
Doch so habe seine Mannschaft quasi schon auf dem Platz gestanden, als über eine mögliche Reduzierung diskutiert wurde. „Und da“, so Kasimir, „hätte ich ja zwei von meinen Spielern bestrafen müssen.“
Auf einen möglichen Deal, mehr Spieler als üblich ein- und auswechseln zu dürfen, wollte sich Kasimir auch nicht einlassen: „Hinterher sagt der Staffelleiter, dass das alles nicht zulässig sei, und wie verlieren am Grünen Tisch.“
So mussten die Gäste in den sauren Apfel beißen und die 90 Minuten in doppelter Unterzahl bestreiten. Doch dabei verdienten sie sich von Sascha Kasimir ein dickes Lob: „Die haben bis zum Schluss alles versucht und mutig mitgespielt. Da ziehe ich meinen Hut vor.“
Ein Kompliment, das auch Markus Röske seinen Spielern machte: „Wir haben uns nicht hinten rein gestellt, sondern immer wieder den Weg nach vorne gesucht.“
Das wurde nach 75 Minuten sogar mit einem Tor belohnt. Doch da traf die Altendorfer an diesem so unglücklich verlaufenden Tag Murphys Gesetz: Der Schiedsrichter vermerkte den Treffer, den auch die Barkenberger bestätigten, nicht in seinem Spielbericht.
Markus Röske schließt einen Rückzug aus
Trotz der Mega-Packung ist Markus Röske sicher, dass seine im Sommer gegründete Mannschaft sich nicht entmutigen oder gar auflösen wird: „Einen Rückzug wird es definitiv nicht geben. Dazu ist unser Kader zu groß. Am Sonntag kam halt sehr viel zusammen. Aber eigentlich sind wir genug. Zuletzt hatten wir sogar noch zwei, drei Neue beim Training.“
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
