BVH Dorsten - BW Wulfen

Wulfens Gianluca John (M.) versucht es hier artistisch gegen die dicht gestaffelte Abwehr des BVH. John arbeitete viel, agierte aber im Abschluss aber insgesamt ungefährlich. © Lücke

BVH gegen Blau-Weiß Wulfen hatte keinen Sieger verdient

rnFußball-Kreisliga A

Das Derby zwischen dem BVH Dorsten und Blau-Weiß Wulfen hatte am Sonntag keinen Gewinner, vor allem aber auch keinen Verlierer verdient. Nutznießer der Punkteteilung waren andere.

Dorsten, Schermbeck, Raesfeld

, 19.09.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Am Holsterhausener Waldsportplatz gab es am Sonntag zurecht keinen Sieger. Gastgeber BVH und Gast Wulfen neutralisierten sich weitgehend. Auf den anderen Plätzen ging es nicht ganz so ausgeglichen zu.

Kreisliga A 1 RE

BVH Dorsten - BW Wulfen 1:1

Mit dem 1:1 im Derby-Topspiel auf dem Waldsportplatz bleiben zwar beide Mannschaften weiter im Geschäft, wirklich geholfen hat die Punkteteilung im Kampf um einen Spitzenplatz aber keinem von beiden. Die beiden Trainer Daniel Schikora und Arek Knura waren nach dem Schlusspfiff deshalb auch nicht unbedingt begeistert.

Beide hatten aber auch Grund, sich zu ärgern. Arek Knura, weil seine Wulfener es zu Beginn nicht verstanden, aus ihrer optischen Überlegenheit auch zählbares Kapital zu schlagen. Mehr als eine Chance für Nick Kirstein und eine Kopfball-Bogenlampe von Marvin Wloch auf die Latte des BVH-Tores sprang im ersten Durchgang nicht heraus.

Der BVH war von der Wulfener Präsenz im ersten Durchgang offenbar ein wenig überrascht. Zumindest fehlte den Gastgebern das letzte Feuer, das sie noch gegen Lembeck ausgezeichnet hatte. Trotzdem hatten die Holsterhausener die besseren Chancen.

Doch Leon Schwandts Kopfball strich knapp am Wulfener Tor vorbei, und Tom Winkler scheiterte allein vor BWW-Keeper Daniel Spielhoff an dessen starkem Reflex.

Die Holsterhausener Führung entsprang nach 61 Minuten einer Mischung aus Schwandtscher Physis und Zufall. Leon Schwandt versuchte, sich an der Strafraumgrenze durchzutanken, verlor dabei aber den Ball, den dafür Arjan Etemi aus 18 Metern unhaltbar ins Tor drosch.

Sieben Minuten später machte sich dann für Wulfen aber die Einwechselung des Sturm-Trios Dennis Grodzik-Stanislav Ziegler-Marvin Polczinski bezahlt, die überraschend bis zur 58. Minute auf der Bank geblieben waren. Ein mustergültiges Zuspiel von Grodzik verwandelte Ziegler zum verdienten Ausgleich (68.).

Tom Winkler passt auf Leon Schwandt

Leon Schwandt (l.) und Tom Winkler (M.) hatten die besten Chancen für den BVH. Bastian Wiegand (r.) und die Wulfener Verteidigung hatten viel Arbeit mit den beiden Holsterhausener Stürmern. © Joachim Lücke

Arek Knura war nach zuletzt nur zwei Punkten aus drei Spielen trotzdem unzufrieden: „Es wird Zeit, dass wir den Schalter umlegen.“ Denn Tabellenführer Lembeck hat nun schon vier Punkte Vorsprung, und der SV Schermbeck, der noch ein Spiel weniger auf dem Konto hat, könnte gar auf sieben Zähler davon ziehen.

SV Lembeck - SG Borken II 5:0

Gut erholt zeigten sich die Lembecker nach der ersten Saisonniederlage aus der Vorwoche. In den ersten zehn Minuten versuchte Borken noch mitzuspielen. Doch nach Steffen Fellners 1:0 (11.) zeichnete sich schon deutlich ab, wohin die Reise gehen sollte. Allein auf weitere Tore mussten die Gastgeber und ihre Fans bis nach der Pause warten.

Dann aber fielen die Tore von Mike Berger (48., 54.) sehr schnell, und Fabian Schöneis (62.) und Julian Risthaus (89.) stellten den Endstand her.

Trainer Steffen Kölnberger freute sich, dass seine Mannschaft ihren Torhunger angesichts der klaren Überlegenheit nicht verlor: „Vor allem die zweite Halbzeit war heute sehr, sehr gut.“ Dass er für das erste Zu-Null-Spiel seines Teams ein paar Euro in die Mannschaftskasse zahlen musste, störte Kölnberger nicht im Geringsten.

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Adler Weseke - SV Schermbeck II 1:2

Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss? Ganz so wollte SVS-Trainer Ilkay Kara die Leistung seines Teams in Weseke nicht verstanden wissen: „Die erste Halbzeit haben wir richtig, richtig doof gespielt.“

Gegen die weit in ihre Hälfte eingeigelten Gastgeber versuchte es der SVS immer wieder mit langen Diagonalbällen und scheiterte. Zu allem Überfluss brachte ein individueller Fehler auch noch die Führung der Adler (30.). Doch Kara wusste Rat.

In der Pause verordnete er seinen Spielern mehr Kurzpassspiel: „Ich habe sie beruhigt und gesagt, dass sie damit Erfolg haben werden.“ Und so kam es.

Für den Ausgleich musste allerdings ein Standard herhalten. Deniz Dana zirkelte einen 18-Meter-Freistoß zum 1:1 ins Netz (62.). Den Siegtreffer von Ufuk Acar (88.) bereiteten Raphael Lübbering und Yannik Schering dann aber mustergültig vor.

GW Barkenberg - TuS Sythen 1:2

Es fing so gut an für die Grün-Weißen. Gerade mal zwei Minuten waren gespielt, da hatte Spielertrainer Marvin Pulver schon das 1:0 für die Gastgeber erzielt. Keine 60 Sekunden später war dieser Traumstart aber schon wieder Geschichte, den Sythen glich zum 1:1 aus (3.).

Kurz vor der Pause dann der nächste Nackenschlag, als die Gäste mit 2:1 in Führung gingen. „Das haben sie gut gespielt“, erklärte Marvin Pulver: „Langer Ball, Kopfballverlängerung, drin.“

Kujtim Arifaj im Dribbling

Kujtim Arifaj (l.) und SuS Grün-Weiß Barkenberg ließen gegen den TuS Sythen zu viele gute Chancen liegen.

Dass es vorm Tor auch komplizierter geht, zeigten die Barkenberger. Marvin Pulver zählte im gesamten Spiel fünf glasklare Möglichkeiten, die die Grün-Weißen allesamt vergaben. Zweimal fehlte ihm selber das Abschlussglück, zweimal versäumte sich Kujtim Arifaj und einmal Albinat Packolli.

So sah der Barkenberger Spielertrainer seine Mannschaft am Ende „60 Minuten lang klar besser“. Unterm Strich blieben den Barkenbergern aber null Punkte.

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TuS Velen - SSV Rhade 2:2

In Eichhörnchen-Manier sammelt Aufsteiger Rhade weiter seine Punkte und bleibt als Tabellensiebter voll im Soll. Ungetrübte Freude wollte bei Trainer Neno Cusak nach dem Spiel in Velen aber nicht aufkommen. Wie schon in der Vorwoche hatten die Rhader durch Tore von Julian Klein (20.) und Leonard Klein (24.) mit 2:0 geführt, ehe sie in der Halbzeit zwei das Heft abermals aus der Hand gaben.

Neno Cusak haderte dabei allerdings auch mit dem Schiedsrichter: „Der Elfmeter, der zum 2:1 führte, war lächerlich“, schimpfte der Rhader Coach: „Unser Spieler spielt ganz klar zuerst den Ball, bevor es zum Kontakt kommt.“

Doch so hieß es kurz nach der Pause nur noch 2:1 (49.), und knapp 20 Minuten später kam Velen auch noch zum 2:2 (68.). Damit nicht genug, zeigte der Unparteiische in der Nachspielzeit auch noch Rhades Simon Hark die Rote Karte. „Ein taktisches Foulspiel“, räumte Neno Cusak ein, „aber kein wirklich hartes, und Simon hatte bis dahin nicht mal Gelb gesehen.“