Auf den ersten Schock folgt die Entspannung
Jugendfußball
Vier Tage vor der Meldefrist für Jugendfußballmannschaften war Dominik Lasarz unentspannt. Denn statt der 570 Teams aus dem Vorjahr lagen am 6. Juli 130 Meldungen weniger vor.

Im November 2019 standen sich beim FC Marl die U17-Junioren der JSG Weseke/Südlohn/Oeding und des VfB Waltrop im Kreis-Pokalfinale gegenüber. Letztere setzten sich mit 8:1 erfolgreich durch. 2021 werden die die Wettbewerbe in Waltrop ausgetragen. © Christine Horn
Einige Vereine schienen nach der langen Coronapause die gesamte Frist für die Meldungen ihrer Jugendmannschaften für den Spielbetrieb ausgenutzt zu haben. Denn: Am Stichtag 10. Juli lagen dem Vorsitzenden des Kreisjugendausschusses, Dominik Lasarz, dann doch 567 Meldungen vor - inklusive einiger Nachmeldungen. So lag die Differenz letztlich nur bei drei Mannschaften, die weniger gemeldet wurden als 2020. Mit den 45 Mannschaften, die nur am Freundschaftsspielbetrieb teilnehmen, liegt die Zahl bei 612.
Aufstiegsrunde bleibt den Meistern somit wohl erspart
Dass die Meldequote fast so hoch wie im Vorjahr ist, sei aus einem bestimmten Grund wichtig, betont Dominik Lasarz: „Denn in den fünf Fußballkreisen innerhalb Westfalens mit den höchsten Mannschaftsmeldungen für den Pflichtspielbetrieb gibt es bei den A-, B- und C-Junioren aller Wahrscheinlichkeit direkte Aufsteiger. Wären wir bei 440 Teams geblieben, wären wir nicht unter den top Fünf gewesen, und somit hätten die Kreismeister wohl eine Aufstiegsrunde spielen müssen.“ Die Saison beginnt wie bei den Senioren am Wochenende 28./29. August.
Neuerungen gibt es im Pokalwettbewerb: Hier werden in der ersten Runde nur Kreisliga-Mannschaften gegeneinander antreten. „Die zwei besten Teams wiederum treten dann in der zweiten Runde an, in der die überkreislichen Mannschaften hinzukommen.“ Dominik Lasarz erläutert, warum. „Es kam schon vor, dass hochklassige Teams erst im Halbfinale einstiegen, weil die anderen Gegner zuvor auf eine Austragung verzichtet hatten - aus Angst, 20 Gegentore zu kassieren. Wir hoffen, mit dieser Regelung nicht mehr so viele Verzichterklärungen zu bekommen.“
In den vergangenen Jahren waren die Jugendkreispokal-Endspiele stets auf der Anlage des FC Marl ausgetragen worden. Jetzt habe man sich entschieden, einen neuen Weg zu beschreiten: „Wir haben gefragt, welche Vereine an einer Ausrichtung der drei Pokal-Endspiele - also für die C-, B- und A-Junioren - an einem Tag interessiert sind“, sagt Lasarz. Letztlich gab es acht Bewerber, die die Kriterien für eine Ausrichtung erfüllten. „Dazu gehörten Kunstrasen, vier Kabinen für die Mannschaften, eine für das Schiri-Gespann sowie Ordner und eine Bewirtung“, erläutert der Vorsitzende des Kreisjugendausschusses.
Los entscheidet: VfB Waltrop richtet die Finals 2021 aus
Letztlich musste das Los über die Ausrichtung entscheiden: Getroffen hat es den VfB Waltrop. Das ist der Verein, der in den Jahren 2017, 2018 und 2019 das Maß aller Dinge war: Denn der Klub aus dem Ostvest stellte in allen drei Altersklassen jeweils die Sieger. Waltrops Jugendleiter Thomas Breimann freut sich über das Losglück, das für den Verein auch einen pragmatischen Vorteil hat: „Denn an dem Abend vor dem Totensonntag richten wir jedes Jahr unser Helferfest aus. Und da ist es mal schön, nicht erst von Marl zurückfahren zu müssen.“

2019 gratulierten Dominik Lasarz (li.) und Marco Radolla dem Waltroper Leonardo Jurisic (U17) zum Erfolg. © Christine Horn
Zudem hebt er die Vorteile des Hirschkampstadions hervor, das sich in den vergangenen Jahren zusehends gemausert hat. „Wir haben die Tribüne, die Lautsprecheranlage, den Nebenplatz und werden auch Balljungen stellen“, kündigt Breimann an. Nach dem Auswärts-Triple-Erfolg in den vergangenen drei Wettbewerben wollen die Waltroper Teams 2021 beweisen, dass sie das auch zu Hause können.
Übrigens: In Sachen Kinderfußball setzt der Fußball-Kreis eine Reform bereits in der kommenden Saison um.