
Dorstener Fight Night bot auch einen Kampf im Kabinentrakt
Kampfsport
Die Jubiläums-Fight-Night der Dorstener Workers Hall lieferte viele spannende Kämpfe. Einen davon sogar abseits des Rings.
Auslöser der Auseinandersetzung im Kabinentrakt der KIA Baumann Arena war der Kampf um den Deutschen Amateurmeistertitel der Damen im K1 -57 kg zwischen der Dorstenerin Nicole Schäfer und ihrer Kontrahentin Angi Matea vom Kuk Mu Kwan Gym Düsseldorf. Schäfer gewann nach einem packenden Fight mit 2:1 Richterstimmen, und die Düsseldorfer Ecke zeigte noch im Ring, was sie von diesem Uerteil hielt. Trainer und Betreuer lamentierten heftig, überreichten der Dorstenerin demonstrativ den Pokal, den sie zuvor als Unterlegene bekommen hatten und verließen laut schimpfend die Halle.
Doch hinter den Kulissen ging das Ganze weiter. Beleidigungen und Provokationen habe es von seiten der Düsseldorfer gegeben, hieß es später. Die Stimmung heizte sich zunehmend auf. Workers-Hall-Chef Sebastian Louven sah sich auf jeden Fall genötigt, die Security zu Hilfe zu rufen, damit nicht noch Schlimmeres passierte. Die isolierte die Aufgebrachten rasch und sorgte so für Ruhe. Und so bekam in der Halle kaum einer etwas von den Turbulenzen hinter den Kulissen mit.
Auch die beteiligten Kämpferinnen waren weit entfernt von jeglicher Randale. Angi Matea hatte sich zwar auch vorne gesehen und war vom Urteil enttäuscht: „Nicole hat viel Druck nach vorn gemacht, aber ich glaube, ich hatte darauf die besseren Antworten.“ Doch von Wut auf Nicole Schäfer, die sie schon von gemeinsamen Trainingseinheiten kannte, war sie weit entfernt.
Die Dorstenerin empfand das Kampfurteil durchaus nicht als überraschend: „Ich muss aber natürlich erst noch mal die Aufzeichnung des Kampfes sehen. Im Ring ist das immer schwer zu beurteilen.“ Eines stand für Nicole Schäfer aber auch so schon fest: „Natürlich habe ich sofort ein Rematch angeboten.“ Sportsgeist, der anderen Beteiligten offenbar an diesem Abend fehlte.
Der Erfolg von Nicole Schäfer war nicht das einzige, worüber sich Workers-Hall-Chef Sebastian Louven freuen durfte. Die Jubiläums-Ausgabe „20 Jahre Fight Night“ war sehr gut besucht und lieferte viele sehenswerte Kämpfe.
Der von Lokalmatador Alex Schürhoff gehörte allerdings nicht unbedingt dazu. Zu deutlich war die Überlegenheit des Dorsteners gegen seinen Gegner Murteza Husein vom Panther Gym Köln. Schürhoff war einen Kopf größer und sehr viel austrainierter. In Runde drei zwang er den Kölner Panther zur Aufgabe.
Eine härtere Nuss hatte da schon Schürhoffs Vereinskollege Cezmi Cankay zu knacken. Doch im Kampf gegen denHerner Selim Özen bewies der 17-jährige Boxer sehr gute technische Fähigkeiten und spielte seine Reichweiten-Vorteile taktisch klug aus.
Im Showprogramm des Abends setzte die Workers Hall mit Erfolg auf Lokalkolorit. Die Dorstener Sänger Andre Williams und vor allem die 21-jährige Uyoyo Ugpowe für ihr eindruksvolle Version von „Eye of the Tiger“ erhielten ebensoviel Applaus wie die Poledancerinnen von Secret Moves, dem Poledance und Athletic Dance Studio aus den Räumen an der Gelsenkirchener Straße 37.
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
