Vor knapp zwei Wochen, am 26. Oktober, gab der FC Rot-Weiß Dorsten die Entlassung von Trainer Werner Kasper bekannt. Ein Schritt, der für Kasper durchaus überraschend kam, wie er jetzt erklärte.
„Dass etwas passieren musste, war vorherzusehen“, sagte Kasper jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion. Nur, dass es auf das Ende seiner Tätigkeit am Jahnplatz hinauslief, das habe er nicht erwartet: „Der Sportliche Leiter Thomas Iwanowsky und ich haben monatelang philosophiert, wie es weitergehen könnte. Dann fuhr Thomas in Urlaub und eine Woche später teilte er mir mit, dass der Verein sich von mir trennt.“
Werner Kasper will „kein böses Blut. Wir haben beim FC gut zusammengearbeitet“. Verstehen kann er die gefällte Entscheidung nicht, wünscht dem FC aber alles Gute: „Der Verein stand vor zweieinhalb Jahren ja schon einmal am Abgrund. Ich hoffe, dass sie diesmal die Kurve kriegen.“
Vor der Saison sei die Euphorie am Jahnplatz groß gewesen: „Da kamen ja auch viele neue Spieler und alles sah vielversprechend aus. Aber diese Euphorie hat überdeckt, dass das alles auch noch zusammenwachsen musste, und das hat nicht funktioniert. Da stimmte einfach die Chemie im Team nicht.“
Eines der Probleme, die Kasper sah: „Es kamen viele Spieler aus der C-Liga. Aus Mannschaften, die sich aus Thekenteams entwickelt haben. Solchen Spielern ist das nötige Leistungsbewusstsein, das man für die B-Liga braucht, nur schwer zu vermitteln.“

Wichtiger Punkt sei auch das Fehlen eines Torwarts gewesen: „Dieses Problem haben wir nie richtig lösen können. Viel zu oft musste ein Feldspieler ins Tor.“ Werner Kasper hofft, dass Thomas Iwanowsky hier irgendwann Abhilfe schaffen kann - und den richtigen Trainer findet.
Vorerst hat der Sportliche Leiter selbst den Posten an der Linie übernommen und wird das auch noch bis zur Winterpause tun: „Wir haben in der Trainerfrage jetzt nicht Gott weiß wie Druck. Der Vorstand hat deshalb entschieden, sich Zeit zu nehmen und die laufenden Gespräche im Dezember in Ruhe fortzusetzen.“
Aktuell gebe es vier Kandidaten: „Je nachdem, wann diese Trainer ihre Arbeit bei uns antreten können, werde ich bis zur Winterpause oder bis Saisonende weiter Interimstrainer bleiben“, erklärt Iwanowsky. Er persönlich ginge aber gerne schon in die Rückrunde mit einem neuen Trainer.