Sportlich erlebte der FC Marl einen Landesliga-Sonntag zum Vergessen. Durch die 2:5-Niederlage bei TuS Hannibal ist der Aufsteiger von der Tabellenspitze auf den vierten Platz zurückgefallen. Ein Rückschlag im Kampf um den Aufstieg.
Und an der in der vergangenen Woche präsentierten Verpflichtung Markus Zavalovs von Viktoria Heiden dürfte der Landesligist bisher auch wenig Freude gehabt haben. Der Wechsel schlägt weiter Wellen. Der Bezirksligist aus dem Münsterland widerspricht energisch der Darstellung des Spielers und des FC Marl, dass es zwischen Verein und Spieler zwar Gespräche und eine lose Vereinbarung gegeben habe, aber nicht viel mehr.
„Markus Zavalov stand bei uns im Wort“
„Markus stand bei uns im Wort – und zwar ligenunabhängig“, sagt Viktoria-Trainer Marc Gebler. Als Beleg führt Viktoria Heiden nicht nur entsprechende Berichte in der Lokalpresse an, sondern auch einen Post des Vereins in den Sozialen Medien vom 3. Februar. Darin meldete der Verein, dass der 20-Jährige „auch in der kommenden Saison das Trikot von Viktoria Heiden tragen wird“. Der Dorstener sei „auf und neben dem Platz eine echte Bereicherung“. Vom Spieler wurde die Nachricht offensichtlich auch mit einem Like versehen.
Dass ein Angebot von einem höherklassigen Verein reizvoll sei, dafür hat Marc Gebler Verständnis: „Selbstverständlich ist es so, dass wir keinem Spieler Steine in den Weg legen wollen. Aber dann müssen wir darüber vorher offen sprechen.“ Der Trainer verweist auf Zavalovs Teamkollegen Florian Trachternach, den der Bezirksligist ebenfalls gern gehalten hätte. „Florian hat in den Gesprächen mit uns von Anfang an kommuniziert, dass er gern noch mal höherklassig spielen will“, so Gebler.
Verein und Spieler hätten sich dann auf ein Datum verständigt, bis zu dem eine Entscheidung gefallen sein muss. Rechtzeitig habe der ehemalige Oberliga-Spieler des TuS Haltern den Heidenern dann seinen Wechsel zu Westfalenligist DSC Wanne-Eickel mitgeteilt. All das habe es im Fall des Wechsels von Zavalov zum FC Marl aber nicht gegeben.
Verein zieht Konsequenzen
„Er hat hier klipp und klar zugesagt“, so Trainer Gebler. „Der Spieler hat damit nicht nur uns an der Nase herumgeführt, sondern auch den FC Marl.“ Viktoria Heiden hat Konsequenzen gezogen, der Bezirksligist hat die Zusammenarbeit mit dem Dorstener in der vergangenen Woche beendet – sowohl als Spieler als auch als Jugendtrainer sind seine Dienste nicht mehr gefragt.
Einen Schritt, den Marc Gebler mitträgt – auch wenn er damit einen Leistungsträger verliert. „Einen Spieler, der so agiert, möchte ich nicht. Was der FC Marl jetzt macht, ist Sache des Vereins“, sagt der Trainer. „Aus meiner Sicht ist es ein schlechtes Signal für den Amateurfußball, wenn ein solches Verhalten von Spielern honoriert wird.“