SV Schermbeck mit Norbert Elgert

© Rüdiger Eggert

Thomas Gerner kann nicht ohne Fußball

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In den 90ern war er der Toptorjäger des SV Schermbeck. Inzwischen ist Thomas Gerner seit 20 Jahren Trainer, und er schließt eine Rückkehr zum SVS nicht aus.

Schermbeck, Mengede

, 06.05.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Thomas Gerner spielt zwar schon lange nicht mehr für den SV Schermbeck, doch sein Name ist immer noch eng mit dem SVS verbunden. Der 50-Jährige wird nun im Sommer in die zweite Saison beim Dortmunder Bezirksligisten SV Mengede 08/20 gehen, nachdem die erste ein jähes Ende gefunden hat.

Das Spieljahr 20/21 ist bekanntlich annulliert worden. Das hatte sich Gerner im Vorfeld sicher anders vorgestellt: „Nach einem Jahr auch gesundheitlich bedingter Pause hatte ich große Lust, wieder an der Linie zu stehen. Ich wollte eigentlich gar nicht mehr zurück in die Bezirksliga und hätte auch höher trainieren können, doch die Rückkehr zu einem meiner alten Vereine hatte sicherlich keine finanziellen Gründe.“

Menge 08/20 Dortmunder Hallenstadtmeister

Als er in der ersten Saison mit Mengede 08/20 die Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft gewann, löste Thomas Gerner (u.) ein Versprechen an seine Spieler ein und erschien zur Player Party im grünen Anzug mit Kleeblättern. © Foltynowicz

Gerner trainierte die Dortmunder schon von 2015 bis 2017: „Die Atmosphäre dort war toll und es sind immer noch viele alte Bekannte im Vorstand und im Umfeld tätig. Zudem habe ich einige Spieler holen können, mit denen ich schon damals in Mengede gearbeitet habe.“

Vor seiner Pause trainierte er den SV Sodingen in der Landesliga und die Westfalia Wickede in der Westfalenliga: „Nach dem Abschied in Sodingen hatte ich erst mal keinen Verein, dann kam aber die Nachfrage aus Mengede. Leider konnte ich nicht zusagen. Unter anderem stand im ersten Halbjahr 2020 auch eine lange Kur an, und ich möchte als Trainer nicht viele Wochen aussetzen.“

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Die erste Saison in der Bezirksliga an alter Wirkungsstätte begann verheißungsvoll: „Von den ersten sechs Spielen haben wir fünf gewonnen und eins verloren. Wir standen auf dem dritten Platz, doch die Mannschaften vor uns hatten mehr Spiele als wir. Mit zwei Siegen in den Nachholbegegnungen wären wir Erster gewesen.“ Nun soll es mit fast unveränderter Mannschaft wieder in Richtung Tabellenspitze gehen.

Thomas Gerner trainiert gerne in Dortmund: „In dieser Stadt hat der Amateurfußball noch einen ganz anderen Stellenwert als woanders. Veranstaltungen wie der Hecker Cup oder die grandiose Hallenstadtmeisterschaft sind dort sehr wichtig. Ich weiß noch, wie groß der Trubel war, als ich damals die Turniere mit Mengede gewann.“

Spielerberater auch für Sohn Mel

Allerdings ist Gerner nicht nur Trainer, sondern auch so etwas wie ein Spielerberater. Seinem Sohn Mel gibt er viele Ratschläge, wie er seine Karriere aufbauen kann. Als klar war, dass sein Spross den Oberligisten SV Schermbeck verlassen würde, ging er mit ihm auf die Suche nach einem neuen Verein: „Es stand ja nicht zur Debatte, dass er zu mir nach Mengede kommt. Das ist nicht seine Liga. Außerdem ist es viel zu aufwendig, denn von Schermbeck nach Mengede sind es 60 Kilometer.“

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Zusammen haben Vater und Sohn die Möglichkeiten erörtert: „Es wären auch höhere Verein in Frage gekommen, letztendlich haben wir uns für Deuten entschieden.“ Er habe die Entwicklung des Vereins lange verfolgt: „Deuten ist ein toller Club. Mel spielt jetzt zwar eine Liga tiefer, aber manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um dann zwei nach vorne gehen zu können.“

Gerner verfolgt das Geschehen beim SV Schermbeck

Der SV Schermbeck hat aber immer noch seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Während seiner Trainer-Pause besuchte er fast jedes Heimspiel und war auch bei Auswärtsspielen vor Ort: „Auch als ich woanders trainierte, habe ich am Sonntag immer zuerst geschaut, was der SV Schermbeck gemacht hat.“ Auch wenn er durch Schermbeck läuft, trifft er immer viele Bekannte, und er kommt aus dem Grüßen kaum noch heraus. Vielleicht geht ja auch noch ein großer Wunsch in Erfüllung: „Ich würde gerne irgendwann einmal wieder in Schermbeck trainieren. Einmal war es fast schon soweit. Als die Anfrage kam, hatte ich aber schon woanders zugesagt. Es wäre für mich großartig, wenn sich irgendwann einmal der Kreis vom Spieler zum Trainer beim SVS schließen würde.“

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