Das 35:110 gegen den Gütersloher TV war am Samstag für diese Saison das letzte Spiel der Oberliga-Damen der BG Dorsten. Nach der Partie zog die BG die Mannschaft vom Spielbetrieb zurück.
„Wir hatten das schon beim Training am Donnerstag besprochen“, erzählt BG-Vorstandsmitglied Lena Kemper, die selber in der Mannschaft spielte. Die Spielerinnen seien sich dabei alle einig gewesen, dass weitere Spiele in der Oberliga keinen Sinn machen: „Weder für uns noch für unsere Gegner.“ Trainer Thorsten Kröller, der unter der Woche beruflich verhindert war, stimmte seinen Spielerinnen am Samstag zu.
„Wir waren unter ganz anderen Bedingungen in die Saison gestartet“, sagten Lena Kemper und Thorsten Kröller am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion. Als die Mannschaft in der vergangenen Saison Landesliga-Meister geworden war, sagten die Routiniers im Team für eine weitere Saison zu, um den jungen Spielerinnen die Möglichkeit zu bieten, sich in der Oberliga zu entwickeln. Doch dann brachen nach und nach Spielerinnen weg.

Mit Sofia Fedina wechselte eine junge Leistungsträgerin kurzfristig zu Citybasket Recklinghausen. Privat und studientechnisch bedingte Umzüge ließen den Kader weiter schrumpfen, und zuletzt erhielt auch noch Lena Kemper selber eine Diagnose zu ihrem lädierten Knie, die ein Weiterspielen im Grunde ausschloss.
„Meniskus- und Knorpelschaden“, sagt sie. „Wenn alle anderen gesagt hätten, sie wollen weiterspielen, hätte ich auch weitergemacht.“ Doch die Meinung der Teamkolleginnen nahm Kemper die Entscheidung gegen die eigene Gesundheit ab.
Drei deutliche Niederlagen
Die Ergebnisse der ersten drei Spiele hatten aber auch eine deutliche Sprache gesprochen. 41:73 verlor die BG gegen den TSC Eintracht Dortmund und 30:80 gegen den TV Gerthe. „Und das“, so Lena Kemper. „waren beides Mitaufsteiger.“ Beim Spiel gegen den ambitionierten Gütersloher TV wurde endgültig klar, dass die Dorstenerinnen in der Oberliga nicht konkurrenzfähig waren.
„Da haben wir dann eben die Reißleine gezogen, auch wenn es einem das Basketballherz bricht“, sagt Kemper. Denn auch, wenn die Mannschaft weiter trainieren will, um in einem Jahr in der Landes- oder Bezirksliga wieder einzusteigen, wird die Abmeldung für Lena Kemper wohl das Ende der Karriere bedeuten. „Und so habe ich mir das natürlich nicht vorgestellt.“
Kemper hatte als Spielerin die zweite Blütezeit der BG-Damen in der 1. Bundesliga miterlebt, war mit Dorsten Deutsche U20-Meisterin und 2004 DBB-Pokalsiegerin geworden und hatte denkwürdige Europapokal-Momente genossen.
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