Die BSV Münsterland Baskets Wulfen, Citybasket Recklinghausen und die Hertener Löwen werden sich in der kommenden Saison wohl auf eine Spielzeit mit nur 13 Mannschaften einstellen müssen. Denn den aktuell noch freien 14. Platz hat der Westdeutsche Basketball-Verband (WBV) bislang erfolglos den verschiedensten Interessenten angeboten.
Nach dem Aufstieg der Ademax Ballers Ibbenbüren und den Abstiegen der BG Aachen und der BG Olpe/Siegen waren in der obersten Liga des WBV drei Plätze frei. Zwei davon gingen an die Meister der beiden 2. Regionalligen, NEW Elephants Grevenbroich und Accent Baskets Salzkotten. Den dritten bot der Verband zunächst den Vizemeistern der beiden 2. Regionalligen und dann den beiden Drittplatzierten an. Doch sowohl die TG Düsseldorf und die LippeBaskets Werne als auch die RheinStars Köln II und der SV Derne Dortmund winkten ab.
„Für uns überraschend“, wie Lothar Drewniok, WBV-Vizepräsident Spielbetrieb, im Gespräch mit unserer Redaktion. Drei der vier Kandidaten hätten ursprünglich durchaus Interesse an einem Aufstieg bekundet: „Aber als es dann ernst wurde, haben sie abgesagt.“
Immerhin das Aushängeschild
Für den WBV natürlich eine unschöne Situation. Denn die 1. Regionalliga ist immerhin das Aushängeschild des Verbandes. Das sagt auch Lothar Drewniok. Er rechnet allerdings nicht mehr damit, dass die Liga noch in Sollstärke an den Start geht: „Theoretisch können sich in der jetzigen Situation die Tabellenvierten bis -achten der 2. Regionalligen um den freien Platz bewerben. Der finanzielle Mehraufwand zwischen der 2. und 1. Regionalliga ist aber nicht zu unterschätzen. Deswegen glaube ich nicht, dass sich da noch ein verein meldet.“
Überlegungen, die genau so auch die BG Dorsten teilt. Deren Vorstand hatte von den Absagen der Tabellenzweiten und -dritten erfahren und die Möglichkeit einer Bewerbung für den freien Platz in der 1. Regionalliga diskutiert. Ergebnis: „Wir haben es verworfen. Unsere Planungen waren auf die 2. Regionalliga ausgelegt. So haben wir unseren Kader zusammengestellt“, erklärte Geschäftsführerin Lena Kemper.
„Wir wollen unseren Weg weitergehen und auf Spieler aus der eigenen Jugend setzen. Um in der 1. Regionalliga konkurrenzfähig zu sein, hätten wir das Team stark umbauen müssen. Das wollten wir nicht“, so Kemper: „Wir wollen natürlich gerne in die 1. Regionalliga zurück, aber dann aus eigener Kraft und nicht als Tabellenvierter, der nachrückt.“ Deshalb habe sich die BG erst gar nicht beim WBV gemeldet.
Vest-Clubs reagieren
Unterschiedlich fallen die Reaktionen der drei betroffenen Erstregionalligisten aus. Eher gelassen sieht Georg Kleine, Sportlicher Leiter von Citybasket Recklinghausen, die Lage: „Vielleicht bleibt uns dadurch ja einer der Doppelspieltage mit Partien am Freitag und Sonntag entspannt.“ Außerdem könne man die Situation eh nicht beeinflussen.
Christoph Winck, Vorsitzender des BSV Wulfen, bewertet es kritischer: „Dass die höchste Liga unseres Verbandes nicht komplett besetzt werden kann, ist eigentlich ein Armutszeugnis.“ Allerdings müsse man bedenken: „Die Aufstockung der 2. Ligen hat uns einige Vereine gekostet, und von oben runter gekommen, ist zuletzt auch nichts. Da kann es dann mit möglichen Kandidaten schon einmal eng werden.“

Alles andere als angetan von der Entwicklung sind auch die Hertener Löwen. „Wir bedauern das sehr“, sagt Hermann Zechel, der Vorsitzende. Dabei hat der Hertener nicht nur das Sportliche im Blick, sondern auch Spielplan und Vereinskasse. „Uns fehlt ein Heimspiel und damit eine Einnahme. Und das in einer Saison, die ohnehin sehr lang ist.“ In der Regionalliga West soll es bereits am 2. September wieder losgehen.
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