Pickleball, diese Mischung aus Badminton, Tennis und Tischtennis, entstand in den USA. Doch längst hat die junge Sportart auch in Europa eine wachsende Anhängerschar. Die European Open Pickleball Championship im spanischen Rota war Ende Februar der beste Beweis.
300 Spieler aus ganz Europa trafen sich in der Provinz Cádiz, unter ihnen Steffen Haller und Wolfgang Ulber vom VfL Rot-Weiß Dorsten. Gespielt wurde in verschiedenen Alters- und Leistungsklassen, ansteigend von 2,5 als tiefste bis 5,0 als stärkste Klasse.
Wolfgang Ulber, Trainer der Pickleball-Abteilung des VfL RW Dorsten, trat in der Altersklasse 60+ als amtierender Deutscher Meister an. Seine drei Vorrundenspiele entschied er allesamt für sich. Dann unterlag er in der Finalrunde zunächst dem späteren Turniersieger der Altersklasse, konnte sich aber danach im Spiel um den dritten Podiumsplatz erfolgreich durchsetzen und sagte: „Ich freue mich über den Erfolg, das war ein Vergleich auf einem hohen Niveau.“

Der 34-jährige Wahldorstener Steffen Hallen spielte früher Tennis in der Verbandsliga. Pickleball lernte er vor zwei Jahren über ein Youtube-Video kennen und fand beim VfL RW Dorsten eine neue sportliche Heimat. Mit dem DM-Titel im Herren Einzel und und dem Vizetitel im Doppel reiste auch er selbstbewusst nach Spanien: „Ich wollte in der Kategorie 4,5 eigentlich nur mal sehen, wo ich international stehe.“
So trat er in der Vorrunde unbelastet ans Netz, gewann alle drei Spiele und bezwang später im Halbfinale mit Basti Grau auch den späteren Doppel Turniersieger. Zum entscheidenden Finalmatch musste er danach gegen den US-Amerikaner Scott Golden antreten.
Starker erster Satz im Finale
Im ersten Satz lief alles bestens. „Ich habe mich gut gefühlt und mit 11:2 glatt gewonnen“, erzählt Hallen. Doch Golden konnte ausgleichen, und so musste die Entscheidung im dritten Satz fallen. Golden ging dabei erneut in Führung und setzte Hallen immer stärker unter Druck. Der erinnert sich: „Ich habe mich mit allem, was ging, verteidigt.“
Und das sollte sich auszahlen. Golden verlor die Geduld und spielte einen einfachen Ball ins Aus. Damit kam Hallen wieder zurück ins Match und übernahm sogar die Führung. Beim Stand von 10:3: war er sich sicher: „Das gebe ich nicht mehr her.“ Der Dorstener spielte konzentriert weiter und verwandelte den letzten Spielball mit einer krachenden Vorhand zum 11:3-Sieg. Die Siegerehrung beschreibt Hallen als „krasses Gefühl“.
Am Folgetag trat er auch noch im Doppel an, schied aber im ersten Finalspiel aus. Doch das konnte er nach seinem Einzelgold locker verschmerzen: „Das Turnier war für mich eine Supererfahrung, die auch viele neue Kontakte brachte.“ Er will auf jeden Fall weitermachen und konzentriert sich aktuell bereits wieder auf die bald anstehenden Deutschen Meisterschaften.
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