
© Joachim Lücke
Deutens Anna Beßer unterstreicht ihre tolle Form mit einem wichtigen Titel und 1000 Euro Preisgeld
Tennis
Seit Monaten spielt Anna Beßer vom TC Deuten in Topform. Jetzt untermauerte sie das mit einem spektakulären Titelgewinn - und 1000 Euro Preisgeld.
Seit Monaten spielt Anna Beßer in Topform. In der Regionalliga West war sie mit fünf Siegen aus sechs Spielen maßgeblich daran beteiligt, dass die 1. Damenmannschaft des TC Deuten am kommenden Sonntag im Endspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga spielt. Hinzu kommen herausragende Turnierergebnisse, unter anderem der Sieg in der Damen-Konkurrenz bei den Bezirksmeisterschaften des Tennisbezirks Münsterland.
Jetzt durfte sich die 17-Jährige über den Titel der Westfälischen Tennismeisterin der Damen freuen. Im Finale profitierte sie zwar vom Nichtantritt ihrer Gegnerin, der Titelgewinn ist aber nicht nur aufgrund ihrer sehr starken Leistungen bei den 87. Westfälischen Meisterschaften in Hamm hochverdient.

Anna Beßer (2.v.l) bekam bei der Siegerehrung genauso wie Marcel Zielinski (3.v.l., Sieger Herren) und Lambert Ruland (4.v.l., 2. Platz Herren) viel Applaus. WTV-Vize-Präsident Jan-Henning Janowitz (links) hob die Tatsache heraus, dass sich in Hamm die jungen Spielerinnen und Spieler gegen die ältere Konkurrenz durchgesetzt haben. © Privat
Beßer hat physisch erheblich an Substanz gewonnen, gräbt jeden Sandplatz drei Mal um, bevor sie einen Ball verloren gibt. Auch zwei Matches über jeweils mehrere Stunden an einem Tag steckt sie mittlerweile locker weg. Mental ist sie ebenfalls voll auf der Höhe des Geschehens und kann in den entscheidenden Match-Situationen neben ihrer physischen auch auf ihre psychische Stärke bauen.
Bei den Westfälischen Meisterschaften in Hamm, die in diesem Jahr aufgrund der Pandemie zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt stattfanden, hatte sie erstmals im Viertelfinale eine knifflige Aufgabe zu lösen. Vereinskameradin Lisa Löchter ist für ihren unkonventionellen Spielstil bekannt, doch Beßer ließ sich nicht beirren und gewann klar in zwei Sätzen. Das wahrscheinlich beste Spiel des Damenfeldes sahen die zahlreichen Zuschauer im Halbfinale.
Auch Eva Bennemann überzeugte
Deutens Eva Bennemann spielte sich mit 13 Jahren völlig überraschend in die Vorschlussrunde und stellte nachhaltig unter Beweis, warum sie als eines der größten Talente im Westfälischen Tennisverband gilt. Im ersten Satz spielte die Außenseiterin Anna Beßer an die Wand, beeindruckte mit knallharten Vorhand- und Rückhandschlägen, die allesamt ihr Ziel fanden. Doch nach dem Verlust des ersten Satzes zeigte sich dann die Stärke der neuen Westfalenmeisterin.
Beßer steckte die Satzniederlage weg und antwortete ihrerseits mit couragiertem Powertennis, das ihr schnell den zweiten Satz brachte. Im dritten Satz kämpften beide Spielerin bei hochsommerlichen Temperaturen verbissen um jeden Ball. Am Ende hatte sie knapp mit 6:4 die Nase vorn.
Paula Rumpf musste am Finaltag absagen
Erst am Sonntagmorgen um 9:30 Uhr sagte Finalgegnerin Paula Rumpf das Endspiel telefonisch ab, um anschließend für ihr Zweitliga-Team von Union Münster bei Bayer Leverkusen an den Start zu gehen. Die Verantwortlichen des Westfälischen Tennisverbandes, des Ausrichters TuS 59 Hamm und die vielen Zuschauer waren restlos bedient, ließen es sich aber bei der Siegerehrung nicht nehmen, den verdienten Titelgewinn der Deutener Regionalliga-Spielerin zu unterstreichen. Neben dem größten Titel ihrer noch jungen Karriere durfte sich die neue Westfalenmeisterin der Damen über 1000 Euro Preisgeld freuen.