Steffen Kölnberger und Patrick Rohrand coachen

Ein gutes Team: Steffen Kölnberger (l.) war beim SV Lembeck bislang der Cotrainer von Patrick Rohrand (r.). Jetzt wird er selbst Cheftrainer. © Joachim Lücke

Der Nagelsmann der Kreisliga A1 Recklinghausen blickt nach vorn

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Mit 25 Jahren ist Steffen Kölnberger so etwas wie der Julian Nagelsmann der Kreisliga A1 RE. Doch über sein Alter macht sich der neue Trainer des SV Lembeck keinerlei Gedanken.

Lembeck

, 05.07.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Irgendwann wollte er da sein, wo er jetzt ist. Genau da. „Ich bin Lembecker“, sagt Steffen Kölnberger. „Dass ich die Chance bekomme, meinen ersten Cheftrainerposten beim SV Lembeck anzutreten, ist einfach toll.“ Und doch ist da der eine Punkt, der stört.

Seit Jahren bei der Erlebniswelt Sport

Denn so geradlinig und konsequent Steffen Kölnberger auch an seiner Trainerlaufbahn gearbeitet hat – seit Jahren arbeitet er in der Erlebniswelt Sport, hat etliche Trainingscamps geleitet, Jugendteams trainiert und ist mit gerade mal 25 Jahren schon Inhaber der B-Lizenz – dass es jetzt schon mit dem Trainerposten beim SV Lembeck geklappt hat, das hat er nicht geplant. Und nicht gewollt.

Denn dieser Posten wurde frei, weil der bisherige Trainer Patrick Rohrand das Amt aus privaten Gründen aufgeben musste. Steffen Kölnberger als sein Cotrainer war die logische Wahl des Lembecker Vorstands für Rohrands Nachfolge.

Eine Nacht- und Nebelaktion war es auch nicht. „Patrick hatte uns schon im Winter signalisiert, dass es für ihn schwierig werden würde“, erzählt der Lembecker Abteilungsleiter Matthias Gördes. „Aber dass es jetzt so schnell kam, war dann doch überraschend“, sagt Steffen Kölnberger.

Auswechselbank des SV Lembeck

Als Cotrainer sammelte Steffen Kölnberger (M.) bereits reichlich Erfahrung in der Kreisliga A.

Der Übergang wird ihm allerdings leicht gemacht: „Eine Mannschaft könnte kaum besser vorbereitet sein, als die, die Paddy mir übergibt“, sagt Kölnberger. Und taktisch muss er eh keine Umstellungen vornehmen: „Da lagen Paddy und ich sowieso auf einer Wellenlänge. Da gibt es keinen Grund für Veränderungen. Wir setzen weiter auf die Entwicklung eigener Talente und auf offensiven, auf schönen Fußball.“

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Die Mannschaft, mit der er das umsetzen will, kennt Steffen Kölnberger genau. Gerade mal einen Abgang gibt es – Paul Artelt zieht es aus Studiengründen weg von Lembeck. Und die Neuzugänge kommen allesamt aus der eigenen A-Jugend, und Steffen Kölnberger hat sie alle schon mal mindestens im Feriencamp unter seinen Fittichen gehabt.

Droht da Gefahr zu großer Nähe zwischen Spielern und Coach? Steffen Kölnberger sieht sie, aber er sagt entschieden: „Nein.“ Er weiß: „Distanz ist wichtig.“ Aber das habe auch schon in seiner Zeit als Cotrainer gut funktioniert: „Das war immer klar abgesteckt.“

Auch sein Alter sieht er nicht als Problem: „Davon hängt es nicht ab. Es geht ums Fachliche, damit bin ich immer gut gefahren.“

Mit den Cotrainern Steffen Fellner und Philipp Hark

Und so geht Steffen Kölnberger mit viel Vorfreude und Zuversicht in seine erste Saison als Cheftrainer. Mit Steffen Fellner und Philipp Hark stehen ihm zwei erfahrene Akteure als Cotrainer zur Seite. Alles ist gerichtet. Einmal blickt er am Ende unseres Gesprächs noch mal zurück: „Danke an Paddy! Ich habe wirklich unfassbar gerne mit ihm zusammengearbeitet.“ Dann spürt man wieder: Die Blickrichtung des 25-Jährigen zeigt nach vorn.

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