Es war eine Szene, die alte Erinnerungen wach werden ließ. Mel Gerner vom SV Schermbeck II drückte seinen linken Arm kräftig gegen den Gegenspieler. Der Gegner nahm rasant Anlauf und rammte ihn weg. Dabei verdrehte sich Gerner die Hand.

Der 22-Jährige spürte sofort einen stechenden Schmerz. „Ich habe ein Knacken gemerkt. Die Hand hing schlaff runter“, erinnert sich Gerner an die Szene in der ersten Halbzeit im Spiel beim TuS Haltern II. „Im ersten Moment dache ich, dass Dingen sei durch“, so Gerner.
Der Rückkehrer, der in den vergangenen beiden Saisons noch für RW Deuten in der Westfalenliga auflief, biss die Zähne zusammen und spielte noch ein paar Minuten weiter. Doch in der Halbzeit wurde er ausgewechselt. Sein Team gewann am Ende mit 5:3, aber die Besorgnis war spürbar. Es schien, als ob erneut eine längere Pause drohen würde.
Und in der Tat muss er nach dem Vorfall einige Wochen aussetzen und ist auch aktuell noch nicht ganz fit. Er gibt jedoch Entwarnung: „Ich hatte schon mal ein anderes Handgelenk gebrochen, da hat es mich deutlich schlimmer getroffen und musste operiert werden. Das war diesmal zum Glück nicht der Fall. Ich denke, dass ich bald wieder fit bin.“
Erfahrung mit Verletzungen
Mit Verletzungen hat Gerner leidige Erfahrungen gesammelt. Auf seiner vorherigen Station bei RW Deuten verletzte er sich im Zweikampf das Kreuzband. „Zunächst habe ich wegen Corona einige Tage gefehlt. Direkt im ersten Training nach meiner Rückkehr habe ich mir das Kreuzband gerissen.“ Das war schon sein zweiter Kreuzbandriss, nachdem er sich mit 16 Jahren beim SV Schermbeck das erste Mal das Knie verdreht hatte. Er musste jeweils über ein Jahr pausieren und kämpfte sich mit viel Willen und Disziplin zurück auf den Platz.
„Beim ersten war ich richtig geschockt. Beim zweiten wusste ich halt, was noch auf mich zukommt“, blickt er nachdenklich zurück. Zunächst hatte er beim zweiten Kreuzbandriss keine Lust mehr auf Fußball, doch er kämpfte sich dann umso motivierter zurück. Heute belastet ihn das nicht mehr. „Ich bin wieder topfit. Daher war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung weiterzumachen.“
Schon am Wochenende könnte er gegen den Tabellenführer TuS Gahlen theoretisch wieder spielen. Zwar gehe im Zweifel „die Gesundheit“ vor. Allerdings erscheint ein Einsatz keineswegs unrealistisch: „Endgültig entschieden habe ich mich noch nicht.“
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