Coronakrise: Das sagen potenzielle Abstiegskandidaten

Fussball

Freiwilliger Abstieg? Ein Szenario, das auch Dorstener Vereine treffen könnte. Aber wer ließe sich wirklich darauf ein?

Dorsten

, 07.04.2020, 05:15 Uhr / Lesedauer: 1 min
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Mit der Änderung der Spielordnung hat der DFB längst noch nicht alle Probleme bei der Bewältigung der Coronakrise aus dem Weg geräumt. © picture alliance / Arne Dedert/d

Der Deutsche Fußball-Bund hat seine Spielordnung verändert und damit vermeintlich den Weg zu einem vorzeitigen Saisonende geebnet. Sportjuristen sind jedoch der Meinung, dass die Fußballverbände bei einem Saisonabbruch Vereine nur dann zu Absteigern erklären können, wenn diese zustimmen. Wie stehen die betroffenen heimischen Vereine dazu? Wir fragten nach.

Michael Richter, SV Dorsten-Hardt

Michael Richter möchte mit dem SV Hardt am liebsten sportlich die Klasse halten - und auf keinen Fall absteigen. © Armin Dille

Michael Richter, Vorsitzender des Landesligisten SV Dorsten-Hardt, stellt die Frage, die auch die Kritiker des DFB-Vorgehens stellen: „Welcher Verein steigt denn gerne freiwillig ab?“ Wirklich ernsthaft beschäftigt habe sich der Hardter Vorstand mit dem Szenario noch nicht. „Wenn es gegen so einen Beschluss keine rechtliche Handhabe gäbe, wäre das natürlich etwas anderes.“ Heißt im Umkehrschluss: Einen etwaigen Abstieg bei vorzeitig beendeter Saison würde der Tabellenvierzehnte durchaus noch auf den Prüfstand stellen.

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„Grundsätzlich wäre es uns aber am liebsten, wenn sich diese Frage gar nicht stellt. Eine Fortsetzung der Saison wäre die gerechtere Lösung, und da“, so Richter, „sind wir zuversichtlich, dass wir die Klasse halten.“

Michael Winkel, SV Altendorf-Ulfkotte

Michael Winkel würde mit dem SV Altendorf-Ulfkotte wohl auf rechtliche Schritte verzichten. © Andreas Leistner

Etwas nüchterner betrachtet Michael Winkel, Vorsitzender des SV Altendorf-Ulfkotte die sportliche Lage: „Ein Saisonabbruch würde uns vielleicht die ein oder andere dicke Klatsche ersparen.“ Was der Tabellenletzte der Kreisliga A 1 RE im Falle eines Abbruchs tun würde, müsse aber natürlich erst noch besprochen werden: „Im Vorstand, aber auch mit unserem neuen Trainer.“

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Vor dem Sportgericht sieht Winkel den SVA allerdings nicht: „Die Rechtskarte würden wir wohl nicht ausspielen. Der Abstieg wäre dann ein Betriebsunfall.“

Eine Fortsetzung der Spielzeit sieht Winkel aber auch nicht unproblematisch: „Wenn man dann einen Coronafall in der Mannschaft hat, was macht man dann?“

Man sieht: Es ist noch vieles unklar.