Bis zu dieser Marke hatte Christina Honsel alle aufgelegten Höhen im ersten Versuch übersprungen, dann leistete sie sich den ersten Fehlversuch. Doch auch Nachwuchstalent Johanna Göring vom SV Salamner Kornwestheim riss als einzige noch verbliebene Konkurrentin die Latte beim ersten Versuch.
Als Honsel die Höhe im zweiten Versuch meisterte, stand Göring unter Zugzwang. Als sie zweimal knapp riss, stand die für den TV Wattenscheid startende Honsel um 10.55 Uhr erstmals in ihrer Karriere als Deutsche Hallenmeisterin fest.
Honsel ließ anschließend zunächst die 1,92 m auflegen. Bei der Hochsprung-Gala in Weinheim hatte sie mit 1,98 m vor zwei Wochen eine sensationelle neue Bestleistung aufgestellt und war daraufhin als Topfavoritin bei der Hallen-DM angetreten.
Einen Platz auf dem Podium hatte die 25-Jährige schon nach den 1,83 m sicher, denn Vorjahressiegerin Bianca Stichling (Bayer Leverkusen) scheiterte hier dreimal. Neben Christina Honsel verblieben so nur noch Johanna Göring und Blessing Enatoh (Berlin) im Wettbewerb. Enatoh verabschiedete sich bei 1,86 m, die Entscheidung fiel dann zwei Zentimeter höher.
Die 1,92 m erwiesen sich für Christina Honsel am Sonntag aber als zu hoch. Das Lächeln nach dem dritten und letzten Sprung, als sie sich eigentlich als neue Deutsche Meisterin feiern lassen durfte, fiel deshalb ein wenig sparsamer aus. Gerne hätte die Dorstenerin natürlich ihre zuletzt gezeigten Höhen bestätigt. Doch immerhin durfte sie sich mit dem Meistertitel trösten.
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„Der erste Titel in der Halle bedeutet mir viel“, sagte Honsel nach dem Wettkampf. „Klar wäre ich gerne noch höher gesprungen, aber bei 1,92 Metern war es einfach eine Timing-Frage, da hatte ich heute ein paar Probleme, aber ich weiß, dass ich höher springen kann und auch wieder werde.“
Die frischgebackene Deutsche Meisterin lobte die Atmosphäre in der Dortmunder Halle: „Es war eine superschöne Stimmung in der Halle, meine Familie und Freunde waren da, das war ja wie ein kleines Heimspiel hier für mich. Das habe ich sehr genossen. Jetzt freue ich mich auf die Hallen-EM, da ist das Zwischenziel das Finale und dann entscheidet die Tagesform. Das Feld wird stark, das pusht mich immer. Die zwei Meter sind natürlich im Hinterkopf und diese Herausforderung nehme ich auch gerne an. Dass ich hoch springen kann, habe ich in diesem Jahr bewiesen.“