Wie im Film BWW Langenbochum bezwingt SV Schermbeck im Kreispokal-Thriller

Wie im Film: BWW Langenbochum bezwingt SV Schermbeck im Kreispokal-Thriller
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Landesligist gegen Oberligist im Kreispokal: In den meisten Fällen ist das Drehbuch klar: Der Underdog hält gut mit, das klassenhöhere Team macht früher oder später das erste Tor und legt optional noch ein zweites nach. „Gut gekämpft, aber leider nicht geschafft“, heißt oft das Fazit des Verlierers. Zwischen BWW Langenbochum und dem SV Schermbeck war am Donnerstagabend (23. November) schon fast der Abspann am laufen. Doch dann gab es eine Wendung, wie man sie sonst nur in spektakulären Hollywood-Blockbustern sieht.

Es läuft die vierte Minute der Nachspielzeit. Es gibt noch einmal einen langen Ball in den Schermbecker Strafraum. Kevin Kriebel, „Leihgabe“ aus der zweiten Mannschaft verlängert per Hacke, Ali-Emre Ön, der im Landesliga-Team meist von der Bank kommt, kommt irgendwie an den Ball. 2:2 für Langenbochum. Als „zu kitschig“ hätten viele diese besondere Wendung wahrscheinlich bezeichnet. Doch es passte eben zu diesem besonderen Pokalabend, dessen Höhepunkt noch kommen sollte.

Direkt nach dem Ausgleich ist Schluss. Es geht ins Elfmeterschießen. Spätestens dort ist bekanntlich alles möglich - und Torhüter haben die Chance, zu Superhelden zu werden. Maximilian Ronneburg nahm das Rollenangebot an. Zweimal ist er zur Stelle, taucht ab und hält die Schermbecker Elfer. Die Langenbochumer Schützen bleiben allesamt fehlerfrei. Das Resultat: 4:2 nach Elfmeterschießen, 6:4 inklusive der 90 Minuten zuvor. Wie man es auch ausdrücken will: BWW Langenbochum ist eine Runde weiter.

Tobias Portmann schießt
Tobias Portmann (r.) dreht den Freistoß über die Mauer zum 1:2. © Ralf Deinl

Nach dem besonderen Abend, der es werden sollte, sah es anfangs allerdings nicht aus. In der 24. Minute ist Schermbecks Eren Özat nach einer Ecke zur Stelle. Einen abgewehrten Ball dreht er mit rechts flach ins Tor. 1:0 für den Favoriten.

Langenbochum hält zwar spielerisch und kämpferisch gut mit, kommt auch immer wieder zu Chancen, aber wie im Fall von Justin Frank Buth, der bereits nach ein paar Sekunden die Chance zur Führung hat, fehlt beim Abschluss die Präzision.

In der nächsten Runde geht es gegen den SV Vestia Disteln

In der zweiten Hälfte bietet sich ein ähnliches Bild. Doch es ist eben wieder der Favorit, der trifft. Hendrik Löbler schießt einmal aus der Distanz. Der nasse Ball rutscht Ronneburg über den Unterarm. 2:0 für Schermbeck (75.). Wäre die Geschichte des Spiels an dieser Stelle zuende gewesen, es wäre ein langweiliger Streifen geworden, den man sich höchstens zum Einschlafen auf der Couch hätte angucken können. Mehr nicht.

Doch Tobias Portmann sorgt dafür, dass keiner einnicken kann. Nur drei Minuten nach dem Tor dreht er einen Freistoß vom rechten Strafraumeck in die Maschen. Was danach noch passiert, ist wie beschrieben Hertener Filmgeschichte.

Und der nächste Blockbuster steht schon in den Startlöchern: Im Kreispokal-Viertelfinale kommt es zum Hertener Derby gegen den SV Vestia Disteln. Also: Popcorn bereithalten.

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