BW Wulfen hat zwei prominente Neuzugänge Regionalliga- und Oberliga-Erfahrung

BW Wulfen hat zwei prominente Neuzugänge: Regional- und Oberliga-Erfahrung
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Bei der Suche nach Verstärkungen für die kommende Saison ist der 1. SC Blau-Weiß Wulfen in nächster Nähe fündig geworden. Denn die zwei namhaften Neuzugänge für den Sommer wohnen beide seit geraumer Zeit in Wulfen.

Und sowohl Sören Stauder als auch Kevin Mulé-Ewald haben auch Kinder, die bei Blau-Weiß spielen. So herrschte regelmäßiger Kontakt zu den beiden Spielern des Bezirksligisten SC Reken. „Da musste ich mir immer schon anhören, wann ich denn endlich nach Wulfen komme“, erzählt Kevin Mulé-Ewald.

Zumal der 34-Jährige schon einmal kurz vor einem Wechsel zum Wittenbrink stand. 2017 zerschlugen sich die Verhandlungen aber, weil Oberligist SV Schermbeck seinen Innenverteidiger nicht ziehen lassen wollte und zum Bleiben überredete.

Jetzt also doch noch der Wechsel, und Mulé-Ewald spricht vom „richtigen Zeitpunkt. Ich hatte nur tolle Vereine in meiner Karriere: den SV Hardt, Schermbeck, zuletzt vier gute Jahre beim SC Reken und jetzt Blau-Weiß Wulfen. Hier kann ich mich voll einbringen und gleichzeitig mehr Zeit meiner Familie widmen“.

Dass er beim Fußball immer 100 Prozent gibt, und manchmal mehr, hat ihm auch seinen Spitznamen eingebracht: Amok. „Den hat mir mein Trainer Martin Schmidt verpasst, als ich damals beim SV Hardt aus der Jugend kam. Da war ich schon sehr forsch und habe oft überdreht.“

Kevin Mulé-Ewald
Kevin Mulé-Ewald erarbeitete sich in seiner Karriere den Ruf des kompromisslosen Abwehrspielers. © Ralf Pieper

Mit den Jahren sei er ruhiger geworden, aber der Name blieb: „Den haben sie auch beim SC Reken schnell übernommen. Aber ich sehe das auch nicht negativ. Ich gehe halt zur Sache, aber so wild wie früher bin ich nicht mehr.“

BW Wulfen will eine größere Rolle in der Liga spielen

Mit seiner Erfahrung soll Mulé-Ewald der Wulfener Innenverteidigung Stabilität geben. „Kevin und Sören wissen, dass wir in der A-Liga in Zukunft eine größere Rolle spielen und die Mannschaft dafür gezielt verbessern wollen. Und darauf haben beide Bock“, sagt Wulfens Vorsitzender Dennis Pohlmann: „Sie wollen zum Herbst ihrer Karriere was bewegen und mit zu einem guten Gelingen beitragen. Ihre Einstellung zum Ganzen und ihre Erfahrung werden ein absoluter Mehrgewinn für das Team sein.“

Eines kam bei der Verpflichtung der beiden Routiniers allerdings überraschend, und das auch für Wulfens Trainer Michael Hellekamp. Denn Sören Stauder erklärt: „Bei unseren ersten Gesprächen habe ich ihm gleich gesagt, dass ich gar nicht ins Tor will.“

Kevin Mulé-Ewald und Sören Stauder zeigen das Trikot von Blau-Weiß Wulfen
Kevin Mulé-Ewald und Sören Stauder (v.l.) gaben Blau-Weiß Wulfen bereits im Dezember ihre Zusage. © BW Wulfen

Dabei hat der 35-Jährige bei seinen bisherigen Stationen von der Jugend des VfL Bochum über den SV Schermbeck, SC Hassel, TV Jahn Hiesfeld, Rot-Weiss Ahlen, Spvgg Erkenschwick, SpVgg Vreden oder SC Reken immer im Tor gestanden. Oder besser gesagt: fast immer.

Sören Stauder will Mittelstürmer spielen

„Letzte Saison musste ich wegen Personalnot als Feldspieler aushelfen und habe in zwei, drei Spielen insgesamt 90 Minuten gespielt“, erzählt Stauder. Das Ergebnis: ein Tor und eine Vorlage. „Ob ich das halten kann, weiß ich natürlich nicht“, sagt der künftige Wulfener, „aber im Training habe ich auch schon oft im Feld gespielt und es war eigentlich immer mein Ziel, nach 30 Jahren im Tor auch noch mal als Stürmer aufzulaufen.“

Mit seinen 1,91 Metern bringt er schon mal einiges mit, was ein klassischer Mittelstürmer braucht, und die Frage, ob er eher kopfballstark sei oder eher mit dem Fuß treffe, beantwortet er selbstbewusst: „Ich bin abschlussstark.“

Sören Stauder machte bei den Verhandlungen auch zur Bedingung, dass Wulfen zwei etatmäßige Torleute im Kader hat: „Damit nicht von vornherein im Hinterkopf steckt, dass ich aushelfe.“ Mittlerweile, glaubt er, sei auch sein neuer Trainer von der Idee angetan, die Position des klassischen Mittelstürmers besetzen zu können: „Die Neun“, sagt Sören Stauder, „ist auf jeden Fall reserviert.“