An der Spitze ist es in der Kreisliga A1 Recklinghausen nach dem 14. Spieltag etwas luftiger geworden. Im Tabellenkeller rücken die Teas dagegen weiter zusammen. Zum Leidwesen des SSV Rhade.
Kreisliga A1 RE, SV Lembeck - TuS Sythen 1:0 Auch Spiele, in denen es mal nicht so läuft wie gewohnt, muss man gewinnen, wenn man aufsteigen will. Für die eher durchwachsene erste Halbzeit der Lembecker gab es aber auch Gründe.
„Sythen hat es wirklich gut gemacht“, zollte Lembecks Trainer Steffen Kölnberger den Gästen Respekt. Dem Offensivspiel der Gastgeber fehlten mit den kurzfristig ausgefallenen Julian Risthaus und Tom Springenberg aber auch zwei wichtige Eckpfeiler. Das 0:0 zur Pause ging so nach Einschätzung von Steffen Kölnbergrer „vollauf in Ordnung“.
Kurz nach dem Seitenwechsel gelang Fabian Schöneis dann das Tor des Tages (49.), und fortan erspielten sich die Lembecker auch eine klarere Überlegenheit. „Da hätten wir den Sack dann nur eher zumachen müssen“, meinte der Lembecker Trainer angesichts gleich mehrerer ausgelassener Einschussmöglichkeiten.
TuS Gahlen - BVH Dorsten 3:0 30 Minuten lang beherrschten die Gahlener die Gäste aus Holsterhausen mehr als eindeutig. Die 1:0-Führung durch Ali Salha aus der 19. Minute war hochverdient, doch dann wachte der BVH allmählich auf, und Nico Winter hatte die große Chance zum 1:1, scheiterte aber aus kurzer Distanz an TuS-Keeper Paul Mrosek-Graul (40.).
Lakstankins Geniestreiche
Auch nach dem Seitenwechsel agierten die Gäste auf Augenhöhe, auch wenn auf beiden Seiten zunächst weitere Chancen ausblieben. Zwei geniale Momente von Evgenij Lakstankin brachten dann aber die Entscheidung zugunsten der Gahlener.
Zunächst bediente er Harun Arik mit einem sehenswerten Steilpass, den Arik von halblinks mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:0 verwertete (68.), dann zog Lakstankin selbst aus rund 20 Metern Torentfernung ab und überwand BVH-Torwart Lukas Peto mit einem tückischen Aufsetzer (71.).
In der Folgezeit hätte der TuS das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können, ließ aber bei seinen vielen guten Möglichkeiten die letzte Zielstrebigkeit vermissen.
Dem BVH fehlten im zweiten Topspiel binnen acht Tagen die personellen Alternativen. Marco Marrali, Danny Lützner oder Jona Vospohl waren nicht zu ersetzen. Am Ende spielten die Holsterhausener mit dem angeschlagenen Sammy Katnik sowie mit Robin Rodriguez Garcia und Aydin Nagel aus der dritten Mannschaft.
TuS-Trainer Marek Swiatkowski erlebte das Spielende von der Tribüne aus. Bei der Diskussion um den Austragungsort eine Einwurfs hatte Schiedsrichter Karim Bouharrou zunächst Gelb und dann Gelb-Rot gezeigt. Für die Spieler und das Geschehen auf dem Spielfeld kam Bouharrou mit einer Gelben Karte aus.

RW Deuten II - SSV Rhade 2:1 Den wichtigen Sieg verdiente sich Aufsteiger Deuten mit einer starken ersten Halbzeit. „Die haben wir eindeutig verschlafen“, gab Rhades Trainer Lukas Pieper zu, und Deutens Michael Janßen ärgerte sich nur, „dass wir nicht mehr Tore gemacht haben“. So hieß es durch die Treffer von Jannik Löbler (24.) und Lutz Höing (30.) nur 2:0 für die Gastgeber.
Und die leisteten sich mit Beginn der zweiten Halbzeit wieder das, was sie sich in dieser Saison schon mehrfach nach starken ersten 45 Minuten geleistet haben: einen Bruch.
Lukas Pieper sah sein Team nun besser im Spiel. Michael Janßen meinte dagegen: „Es lag nicht daran, dass Rhade stärker geworden wäre.“ Trotzdem bedeutete Justin Klein-Wieles Anschlusstreffer zum 2:1 (72.) eine spannende Schlussphase.
Ein zweites Gegentor wussten die Deutener aber zu verhindern, selbst, als sie in den letzten drei Minuten nur noch zu neunt auf dem Feld standen – Jannik Otte hatte wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen und Daniel Timmermann sich bei erschöpftem Auswechselkontingent verletzt.
SV Schermbeck II - FC Marl II 5:2 Zwei Traumtore bescheinigte Schermbecks Trainer Leon Pick den Gästen aus Marl. Sowohl das 0:1 (15.) als auch das spätere 4:2 (67.) durch Mustafa Balcin seien sehenswerte Distanzschüsse gewesen. Nur: Das schönste Tor beanspruchte Pick dann doch für seine Mannschaft: „Vorm 5:2 hat Claudius Mertes zwei Gegenspieler getunnelt und dann aus 30 Metern in den rechten Winkel getroffen.“
Gegen Spielende sah Schermbecks Trainer einen Qualitätsunterschied zwischen beiden Teams, in Halbzeit eins sei davon aber noch nicht so viel zu spüren gewesen: „Da ist Marl sehr selbstbewusst aufgetreten.“ Der 0:1-Pausenrückstand machte deshalb auch einige taktische Umstellung beim SVS nötig.
„Danach hat der Spielaufbau aber viel besser funktioniert, und es lief so, wie wir uns das vorgestellt haben. Und das hieß: 1:1 durch Raphael Lübbering (48.), 2:1 durch Raphael Lübbering (58.), 3:1 durch Vinicius Zickenrodt (65.) und 4:1 durch Finn Schrader (67.). Das 4:2 in derselben Minute bedeutete keinen Wendepunkt mehr, und Claudius Mertes setzte dann den schönen Schlusspunkt (84.).
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