BSV Wulfen zähmt die Löwen erst spät Münsterland Baskets verteidigen Platz drei

BSV Wulfen zähmt die Löwen erst spät: Münsterland Baskets verteidigen Platz drei
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Da war sie also. Jene Mannschaft, die den Spielern der BSV Münsterland Baskets Wulfen im direkten Duell zeigte, wie man mit einfachen Mitteln zu einfachen Körben kommt. Dass es auch Basketball diesseits der Drei-Punkte-Linie gibt.

„Pick and roll“ hieß das Zaubermittel der Bergischen Löwen, also ein Block am ballführenden Spieler und ein anschließendes Abrollen in Richtung Korb.

John Stockton und Karl Malone machten damit in der NBA einst Zehntausende von Punkten, und die Löwen erwiesen sich als gelehrige Schüler. Immer wieder fanden sie mit diesem Spielzug freie Spieler in unmittelbarer Korbnähe und kamen so zu einfachen Punkten. Da sie zudem auch aus der Dreier-Distanz gefährlich waren, entwickelte sich das Spiel des Tabellendritten Wulfen gegen den Vorletzten ganz anders als von den meisten erwartet.

BSV-Trainer Gary Johnson hatte schon nach dem Pokalspiel gegen Recklinghausen gesagt: „Wenn du in einer Halbzeit 44 Punkte kassierst, wird es schwer.“ Nach zehn Minuten waren die Bergischen Löwen mit einer 22:18-Führung exakt auf dem Weg zu diesen 44 Punkten.

Auch beim Seitenwechsel waren die Wulfener nicht weiter gekommen, lagen mit 38:42 hinten und fanden auch im dritten Durchgang kein Mittel, die Löwen zu erlegen.

Denn die Mittel, die die Wulfener bis dahin suchten, lagen vorzugsweise jenseits der Drei-Punkte-Linie. Anders als die Gäste schafften es die Münsterland Baskets nach Blöcken für den ballführenden Spieler nicht, eine Anspielstation am Korb zu finden. Auffallend oft auch, weil sie sie gar nicht suchten. Der Pass auf den abrollenden Spieler wäre möglich gewesen. Stattdessen nutzte der Mann mit Ball den entstandenen Raum lieber zum Distanzwurf.

Jonas Harper am Ball
Jonas Harper (l.) sorgte im Schlussviertel mit für den entscheidenden Lauf des BSV. © Joachim Lücke

Erst im Schlussviertel gelang den Gastgebern dann der entscheidende Lauf. Zum durchweg starken Nils Peters gesellten sich nun andere BSV-Akteure mit Spiel entscheidenden Aktionen.

Jonas Harper sorgte per Dreier zum 68:63 für die erste halbwegs komfortable BSV-Führung und legte gleich zum 70:63 nach (35.). Topscorer Peters, Alexander Winck und Laurits Wilke brachten den BSV-Sieg dann unter Dach und Fach.

BSV Wulfen will Dritter werden

Die Münsterland Baskets verteidigten mit dem Erfolg ihren dritten Tabellenplatz. Der ist mit Blick auf die Play-offs sehr attraktiv. Denn als Dritter genösse Wulfen nicht nur im Viertelfinale Heimrecht in einem eventuellen dritten Spiel der Best-of-three-Serie. Der dritte Platz verhieße auch im Halbfinale ein attraktives Los.

Denn dort könnten die Münsterland Baskets dann a( Tabellenführer BBA Hagen aus dem Weg gehen und – noch attraktiver – b) auf die Hertener Löwen treffen. Und das wäre nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ein echter Knaller.

1. Regionalliga West

BSV Münsterland Baskets Wulfen - SG Bergische Löwen 84:73 (38:42)

BSV: Dyczmons (5/1), Winck (12, 10 Rebounds), Harper (22/4), Reul, Jung (8, 6 Assists), Wilke (2, 9 Reb.), Peters (27/1, 14 Reb., 4 Ballgewinne), Jakupovic (8, 7 Reb.), van Buer, Strauß (o.E.)