Unterm Strich des vierten und letzten WBV-Pokal-Viertelfinals zwischen dem BSV Wulfen und Citybasket Recklinghausen stand am Dienstagabend der allgemein erwartete klare Erfolg der Wulfener. Die hatten beim 92:69 (42:44) aber härteren Widerstand zu brechen als gedacht.
In den ersten vier Minuten ging alles seinen „normalen“ Gang. Favorit Wulfen traf von außen gut, beherrschte den Rebound und machte das Spiel nach Ballgewinnen so schnell, dass Recklinghausen kaum folgen konnte. Nach vier Minuten hieß es 14:4 für die Gastgeber. Partie gelaufen? Mitnichten.
Denn Citybasket kam zurück. Zwei Dreier von Malte Schröder und Niklas Meesmann sowie gute Aktionen von Didzis Malisevs sorgten für eine Recklinghäuser 20:18-Führung (8.) und Ende des ersten Viertels führte Wulfen nur 24:22.
Im zweiten Viertel drehte dann Citybasket-Aufbauspieler Luka Petronic auf und hatte mit zehn Punkten maßgeblichen Anteil daran, dass die Gäste gegen weiter unkonzentrierte Wulfener gar mit einer 44:42-Führung in die Halbzeitpause gingen. Zwischenzeitlich hatte der Außenseiter schon 37:29 vorne gelegen, und BSV-Coach Gary Johnson war bis dahin höchst unzufrieden mit dem Auftritt seines Teams.
„Wir haben im Angriff eine schlechte Wurfauswahl getroffen und in der Verteidigung die nötige Intensität vermissen lassen. Wenn du in einer Halbzeit 44 Punkte kassierst, wird es immer schwer“, sagte Johnson nach dem Spiel.

Offenbar fand er in der Kabine aber die richtigen Worte, um sein Team wach zu rütteln. Die Gastgeber wirkten im dritten Viertel wesentlich zupackender als in den ersten 20 Minuten. Das spiegelte sich nicht unbedingt in einer besseren Trefferquote wider. Doch in der phasenweise recht wilden Partie fand der BSV nun bessere Lösungen, um zum erfolgreichen Abschluss zu kommen.
BSV Wulfen suchte den Weg zum Korb
Nur noch viermal suchten die Wulfener in diesem Durchgang ihr Heil von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Stattdessen schlossen sie verstärkt aus der Mittel- und vor allem aus der Nahdistanz ab und hatten damit Erfolg. Beim 62:52 war nach 29 Minuten erstmals wieder eine Zehn-Punkte-Führung erreicht. Entschieden war die Partie mit dem 62:56 vor dem Schlussviertel aber noch nicht.
In den letzten zehn Minuten geschah dann aber das, was im Vorfeld erwartet worden war: Wulfen konnte noch einen Zahn zulegen, während Recklinghausen die Kräfte ausgingen. Drei Dreier von Leon Oshodin und Gabriel Jung und sichere Freiwürfe ließen die Gastgeber bis zur 35. Minute auf 81:64 davonziehen. Aufseiten von Citybasket gab es zu diesem Zeitpunkt niemanden mehr, der offensiv die Wende hätte herbeiführen können - die Partie war entschieden.
Wulfen erwischt das schwierigste Los
Der BSV hatte sein „Finale te Huus“, denn das erstmals ausgetragene Final-Four-Turnier um den WBV-Pokal findet ja am 1. und 2. März in der Wulfener Gesamtschulhalle statt. Blieb noch die anschließende Auslosung der Final-Four-Begegnungen (siehe Infokasten), und hier musste Wulfen dann doch noch eine Kröte schlucken. Denn im Halbfinale trifft der Ausrichter ausgerechnet auf den schwerstmöglichen Gegner BBA Hagen. Der frühere BSV-Vorsitzende Christoph Winck nahm es trotzdem pragmatisch: „Wenn du den Pokal gewinnen willst, musst du eh alle schlagen, egal ob im Halbfinale oder im Endspiel.“
WBV-Pokal-Viertelfinale
BSV Wulfen - Citybasket Recklinghausen 92:69 (42:44)
BSV: Dyczmons (3/1), Winck (16/2, 12 Rebounds), Harper (17/5), Oshodin (20/3), Reul (o.E.), Jung (13/2), Wilke (8), Jakupovic (13, 8 Reb.), van Buer, Strauß (2)
Citybasket: Petronic (16/1), Jaffke (o.E.), Bruns (4), Vasiliu (3/1), Kocan (17/1, 10 Reb.), Schröder (3/1), Gustrau (6), Malisevs (13/1), Meesmann (7/1)
Auslosung der Pokal-Halbfinals
Die Auslosung der Halbfinals im WBV-Pokal der Damen (Spieltermin 1. bis 7. März) ergab die Partien LippeBaskets Werne - DTV Basketball Köln und BBC Opladen - Citybasket Recklinghausen.
Beim Final-Four-Turnier der Herren treffen am 1. März (Samstag) in der Wulfener Gesamtschulhalle um 16 Uhr zunächst die TG Düsseldorf und der SV Haspe 70 aufeinander. Im zweiten Halbfinale spielt der BSV Wulfen dann um 19.30 Uhr gegen BBA Hagen. Das Finale wird dann am 2. März (Sonntag) um 18 Uhr ausgetragen.