BG Dorsten war von der Qualität der Liga überrascht Die Gründe für den Abstieg

BG Dorsten war von der Qualität der Liga überrascht: Die Gründe für den Abstieg
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Der Traum von einer weiteren Saison in der 1. Regionalliga ist für die BG Dorsten seit dem Sonntagabend ausgeträumt. Der Aufsteiger muss gleich wieder den Weg in die 2. Regionalliga antreten. Wie es dort weitergeht, darüber macht sich Trainer Franjo Lukenda jetzt schon Gedanken, der Vorsitzende Mark Kiecok will sich noch nicht ganz so detailliert äußern.

Franjo Lukenda musste zugeben, dass ihn die 1. Regionalliga durchaus überrascht habe: „In den zwei Jahren, in denen wir in der 2. Regionalliga spielten, hat sich eine Menge getan. Die Professionalisierung ist erheblich fortgeschritten. Die Budgets der Mannschaften sind deutlich größer geworden, was sich auch in den Trainingsmöglichkeiten niederschlug.“

Da spielt die Regionalliga West in Deutschland auch eine Vorreiterrolle: „Man sieht ja auch in der ProB, dass die Hälfte der Play-Off-Teams aus NRW kommt, und auch Schwelm kann diese noch erreichen. Das kommt nicht von ungefähr.“

Die Kaderplanung sei nicht ganz so einfach gewesen, sagt Lukenda: „Matthias Altekruse begann sein Studium in Potsdam und auch Alex Tecklenborg trat wegen seines Studiums kürzer. Felipe Galvez Rodriguez fiel verletzt aus. Außerdem entschied Nderim Pelaj, dass er nicht mehr in der 1. Regionalliga spielen könne.“

Gerade eine Position sei aber entscheidend gewesen, so der Coach: „Wir hatten keinen richtigen Center, und das war in der ganzen Saison ein Nachteil.“ Zum Saisonstart konnte die BG Dorsten noch mit der Schnelligkeit auftrumpfen: „Da haben uns einige Mannschaften unterschätzt, sodass wir in der Hinrunde sechs Siege einfuhren. Doch in der Rückrunde war das nicht mehr der Fall.“ Die schweren Verletzungen von Jonas Peters und Paul Lunguana taten dann ihr Übriges.

Spieler und Trainer der BG Dorsten feuern von der Auswechselbank aus das Team auf dem Feld an
Elion Ramosaj, Paul Lunguana, Felipe Galvez Rodriguez und Nderim Pelaj – Trainer Franjo Lukenda brachen im Laufe der Saison immer wieder Spieler weg. © Joachim Lücke

Der Blick auf das Korbverhältnis zeigt eindeutig, wo der Hase im Pfeffer lag. Die BG hat als Absteiger die zweitbeste Offensive, doch in der Defense liegen die Dorstener am Ende, und dieses Problem bekam Lukenda nie in den Griff.

Der Trainer denkt nun schon an die nächste, aber auch schon an die übernächste Saison: „Ich hoffe, dass die meisten Spieler bleiben, und dass sich die jungen Leute bei uns zu Führungsspielern entwickeln wollen. Ich will auch gerne wieder aufsteigen, doch dann muss klar sein, dass wir in der 1. Regionalliga konkurrenzfähig sein können.“

Mark Kiecok muss den Abstieg noch verarbeiten

Damit gibt er den Ball an den Vorstand weiter, dem er als Beisitzer selber angehört. Der Vorsitzende Mark Kiecok muss den Abstieg auch noch verkraften, will aber schnell mit seinen Vorstandskollegen beraten, wie es weitergeht: „Abgesehen vom Abstieg läuft es nicht so schlecht bei uns. Die zweite Mannschaft steht vor dem Aufstieg in die Oberliga und auch im Jugendbereich sind wir gut aufgebaut.“

Er weiß aber auch, dass es wichtig ist, die Sponsoren zu gewinnen: „Das wird nicht einfacher. Wir werden uns daher in der Akquise deutlich breiter aufstellen müssen.“ Kein Verständnis hat er für die oft geäußerte Kritik, dass die Vereinsführung eine geschlossene Veranstaltung sei und für neue Vorschläge und auch neue freiwillige Mitarbeiter nicht offen sei: „Diesen Vorwurf kann ich nicht nachvollziehen. Jeder Posten im Vorstand ist besetzt, und das war ja nicht immer der Fall. Wir freuen uns über jeden, der uns zur Seite stehen will.“

Was die Vereinsführung nun genau plant, wollte er am Montag noch nicht kommentieren: „Die Eindrücke sind noch sehr frisch. Der Gesamtvorstand wird sich aber am Dienstagabend zusammensetzen und die Planungen für die kommende Spielzeit einleiten.“