Auf der Maybacher Heide steht eine Hochzeit an FC/JS Hillerheide und ETG planen Fusion

Auf der Maybacher Heide steht eine Hochzeit an: FC/JS Hillerheide und ETG planen Fusion
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Die Mitgliederversammlung beim FC „Jung Siegfried“ Hillerheide am vergangenen Sonntag (26. November) bot auf den ersten Blick business as usual. „Der Vorstand wurde komplett in seinen Ämtern bestätigt“, berichtet Markus Droste, der stellvertretende Geschäftsführer. Viel mehr als Berichte und Wahlen hatte die Tagesordnung nicht zu bieten. Oder etwa doch? Möglich, dass dies eine der letzten Versammlungen in der Form war, die der Klub von der Maybacher Heide - dessen Ursprünge bis ins Jahr 1919 zurückreichen - abhielt.

An dem Punkt kommt Christoph Drozda ins Spiel. Der ETG-Chef übermittelte nicht nur die Grüße des Platznachbarn. Auch war es an Drozda, zusammen mit dem amtierenden Vorstand von Hillerheide für ein Zukunftsszenario zu werben: Und das dürfte in einer Fusion beider Vereine münden. „So weit sind wir noch lange nicht“, beschwichtigt Drozda auf Nachfrage. „Wie das Ganze heißen wird, wie wir es anpacken, das müssen wir jetzt im Detail besprechen.“ Einig sind sich Droste und Drozda dabei, dass eine Fusion der Platznachbarn Sinn macht aus mehreren Gründen.

„Wir nutzen eine Anlage, Hillerheide bietet Fußball - wir viele andere Sportarten. Uns zusammen zu tun, ist ein logischer Schritt“, sagt Drozda, der Vorsitzende der ETG (rund 1.500 Mitglieder, 22 Abteilungen). Beim reinen Fußballverein FC/JS Hillerheide (zwei Senioren- und zehn Jugend- sowie Altherrenmannschaften im Spielbetrieb) hat man schon bessere Tage erlebt, sportlich sowieso. „Es wird immer schwieriger, Leute zu finden, die Verantwortung in einem Amt übernehmen wollen“, sagt Markus Droste.

Gespräche werden jetzt offiziell forciert

Von der Notwendigkeit versuchte der amtierende und wiedergewählte Vorstand auch die Anwesenden bei der Mitgliederversammlung am letzten Sonntag zu überzeugen. Der Tenor dort: „Die meisten verstehen das und sind für weitere Gespräche mit der ETG. Aber es gab auch einige Enthaltungen“, so Droste. Echten Gegenwind gegen die Pläne beider Vereine habe er nicht spüren können. Also werden ETG und Jung-Siegfried die Gespräche, die seit Sommer hinter verschlossenen Türen geführt werden, von nun an forcieren - und das ganz offiziell.

Ein Datum, an dem alles „stehen“ soll, ist bereits bekannt: Bis zum 31. März 2024 soll alles über die Bühne gebracht werden. „Aber wir stressen uns da nicht“, sagen Droste und Drozda unisono. „Wenn es nicht hinhaut bis dahin, dann eben später.“ Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) gibt hier klare Fristen vor: Sollte ein Verein fusionieren oder in einem anderen aufgehen und will dabei nicht seine Spielklassen verlieren, dann muss er das rechtzeitig auf den Weg gebracht haben. Sämtliche Unterlagen müssen bis zum 1. Mai dem FLVW schriftlich vorliegen. Der Landessportbund sei mit im Boot, sagt Drozda, Steuerberater sowieso. Der ETG-Vorsitzende weiß: Der Teufel liegt oft im Detail versteckt.

Neues Baugebiet als Chance

Natürlich bietet sich die ETG als Großverein an als Seniorpartner in dieser Sache, aber darum geht es Drozda gar nicht, wie er sagt: „Wir haben doch jetzt schon oft den Fall, dass die Eltern bei uns Mitglied sind in den Abteilungen, die Mutter etwa turnt oder Gymnastik betreibt, und die Kinder bei Hillerheide Fußball spielen. Wir nutzen hier eine Platzanlage, ein Vereinsheim - wir könnten demnächst alles aus einer Hand anbieten. Da profitiert doch jeder.“ Drozda schaut bereits weiter voraus: Auf dem nahen Gelände der ehemaligen Trabrennbahn entsteht ein neues Wohngebiet. Ist das fertiggestellt, werden viele Familien dort ein neues Zuhause finden. Drozda: „Das ist eine Herausforderung für Vereine - aber eben auch eine Chance.“

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